La Croy, N
La Croy, N; Korporal [ – ] La Croy war 1626 Korporal im ligistischen Regiment Lintelo und nach seiner Quellenlage eine der typischen Kriegsgurgeln.
Er taucht in den umfangreichen Beschwerden der Stadt Büren[1] bei den kurfürstlich-kölnischen Beamten in Paderborn und dem Edelherrn Moritz von Büren vom 15. April 1626 auf: „Der corporal La Croy ist bei einem habhafften mann unnd gewestenn bürgermeisternn alhir, Johann Beßenn, logiren gewest. Alß nun derselb nach bürgerlichem standtt kein reuter stallungh gehaptt, unnd gleichwoll sich zu accomodirlicher strew vor die pferdtt offerirt, hatt der corporal andere stallungh habenn wollenn, unnd ihme dermaßen zugesetztt, daß der wirth, unglück zu vermeidenn, sich subduciren unnd eine zeitlangk verbergen müßenn“.[2]
„Der corporall La Croy, unerachtett ihme sein wirth ein schinckenn verehrtt unnd mitt wein woll tractirt, hatt noch zwey seitten speck abgeworffenn unnd deren ein mitgenommen. Nach genommenem abschiedtt ist er furios wieder kommen, nach dem wirt unnd seiner frauwen gefragt, aber die zu allem glück nicht angetroffenn“.[3]
„Der cornet hat baldt darauf sich zu pferdt gesetztt, unnd seine rheuter zusambenprachtt, auch unnß anzeigenn laßen, ihme die Affte pforten zueroffenen unnd ein botten, so denn wegh zeigte, mitzugeben, reittet damit von seinem losament übers marcktt durch duie Burchstraß unnd andere mehr wieder zum marcktt, unnd vonn dannen auf den platz vorm schloß, steiget vom pferde und wandlett wieder aufs hauß Beurenn, der corporal Croy aber, so ebenfals abgestiegenn, begibtt sich mit mehrwolgem. Herrn von Bauren hoffmeisternn in gesprech, zückt endtlich zückt denn bandelier, setztt denn hanen auff unnd will denselben erschießen, welcher aber ihme entkommen. Selbiger […] corporal auch hatt sich austrücklich verlautenn laßenn, daß er mich ambtsbürgermeisternn Schulten entleiben woltt, an mein hauß sich mit anderrn rheutern erfügtt, unnd weiln ich daruber avisirt, seiner acht gehaptt unnd selb auch ein pistoll zur handt geprachtt, Gott lob unverrichter dingen abgezogenn“.[4]
„Darentzwischen hatt der corporal La Croy mit einem reuter, Laflour gnant, etliche frantzosische wort geredt, welcher alspaldtt sein pistoll ergriffen, dieselbe dem wachtmeister obnn die lincke brust gehaltenn unnd loßgebrandt, welcher alßpaldt zur erdnn sinckendtt ‚o freundt, o Jesus‘ gesprochen unnd damit alßpaldt seinen geist aufgebenn“.[5]
„Ob nun wohll dieße feindtseelige unthaten dermaßen beschaffen, daß ein unpaßionirter darüber keine entschuldigung wirt zue ohren oder hertzen gehen laßenn. Damitt gleichwoll aller scrupulus benommen, unnd zugleich remonstrirt werde, daß dießer zufall nicht ex accidenti oder per occasionem, sondern ex destinata voluntate et proposito beschehenn, so ist ferner die warheit unnd auf allenn nottfall erweislich, daß der corporal La Croy einem bürger, welcher ihme […] vorgehaltenn, daß die rheuter alhie nichtt alß feinde, sondern alß freunde eingenommen unndt tractirt unnd derhalben vonn gewalt ubungh abgemahnet, außtrucklich gesagtt, sie woltenn noch den abendtt alle bürger umbbringenn“.[6]
[1] Büren [LK Büren]; HHSD III, S. 131ff.
[2] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 185.
[3] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 188.
[4] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 188f.
[5] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 189.
[6] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 189.
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