Lang [Lange, Lung], Elias; Obrist [ -Ende Oktober 1635 Metz] Elias Lang [Lange, Lung] [ -Ende Oktober 1635 Metz] war 1622 als Obristwachtmeister im Regiment Haslang gestanden. Augenscheinlich war er jener von dem Kriegsteilnehmer und späteren Kommandanten von Weiden,[1] Augustin von Fritsch [1599 – 1662],[2] erwähnte Lung: … „haben den Mannßfelder[3] von wiseloch[4] auß zurück nacher Müngelheimb[5] gejagt, ist ein schöner langer Fleckhen, welchen der Mannsfelder in Brandt gesteckht, vnd sein wür mit unserm Regiment, durch den gebrandten Fleckhen commandirt worden, sobald wür mit den erstern Squateron ufs Veldt khommen, sein etlich Regimenter zu Pferdt, welche hinder einen Berg gehalten, vf vnnß losgangen, an vnß dergestalten gesezt, daß wür durchgehen: vnd vnß durch den gebrandten Fleckhen retterirn müssen, haben aber wegen deß Brandtes, vnd grossen Gewässers, weiln es khurz daruor so einen greulichen Regen gethan, alß wanns ein Wolckhenbruch gewest were, nicht nachfolgen khönen, alda wür biß uf den Abent gestandten, sobalden es nacht worden, sein wür weiln vnser Generall Kundschafft bekhommen, daß vnns der Marckgraf [Georg Friedrich; BW] von Durlach vf den Rückhen mit seiner Armee will ziehen, die ganze nacht marchirt, wie der Tag angebrochen sein wür bey Windtsen ankhommen, alda wür ein baar stundt geruhet, alß ist dises orth mit 300. Mann von allen Regimentern besetzt worden, der Obristwachtmeister Lung vom haßlangischen Regiment ist Commandant worden, wür aber sein förders mit der Armee nacher Wimpffen[6] marchirt“.[7]
1634/35 war er ligistischer Obrist der Kavallerie. Der Protestant gilt als trunksüchtig und unbeliebt bei den Soldaten.[8] Nach einem Schreiben Wilhelm von Slavatas an Adam von Waldstein vom 17.10.1635 war er unter dem Kommando von Hieronymus von Colloredo vom Feind gefangen genommen worden. Colloredo sei wegen seiner schlechten Kommandoführung auf Befehl Ferdinands von Ungarns (Ferdinand III.)[9] ins Gefängnis geworfen worden, da die kaiserliche Armee um die Hälfte stärker als der Gegner gewesen sei. Der Großteil der kaiserlichen und ligistischen Reiterei sei schmählich vor dem Gegner ausgerissen.[10] Lang geriet am 29.10.1635 bei Boulay[11] zusammen mit seinen Obristleutnant in Gefangenschaft[12] und verstarb in Metz.[13] Der englische Söldner Sydnam Poyntz [um 1598 Reigate, Surrey – 1663 Virginia, USA] hält fest: „In the meane tyme Gallas marched after the french Army who tooke their retreat towards Metz in Loraine having pillaged the Duke of Sorbrucks Country with the principall Townes as Sorbruck[14] Sweybruck[15] etc. And following the french over the Moselle sent young [Hieronymus v.; BW] Colredo before hym with the Van-gard of 6000 light horse, who meeting with a Troope of french of 200 or thereabout, put them most to the sword, but the principall Officers Kept Prisoners, so going forward marched throrough a Wood, hee saw a party of 2000 french horse which was vpon a Hill with a small Brooke at the foote but upon the other sider of the Hill lay the frenche with his whole Army, Colredo advanced to these 2000 over the Brooke with all his 6000 men, but sent two great Troops to encounter with them und hee marching upon the right hand got to the Top of the Hill, where hee saw the whole Army advancing up the Hill towards hym, but hee slew like a brave soldier most of the 2000 before the rest could come up the Hill. But Colredo thing to make a retreat in good order com̃aunded 2 Coronells with 3000 men wo were Binder, Long [Lang; BW] & Peter Gets [Götz; BW] to hold them in play till hee got over the Brooke und that hee would second them in like case, but his owne soldiers beeing discouraged with that retreat, and the french Army comming on them all fled, and the Ennemy had slaughter of them 6 English Miles. Coronell Lang was slayne, Coronell Binder and Gets ware taken Prisoners. But Colredo got away with some 3 or 400 men and came to Gallas who had a great great check and was clapt in Prison”.[16]
Um sein Regiment hatte sich noch im Oktober Pienzenau trotz der Unterstützung durch Kriegskommissar Schäffer vergeblich bei Maximilian I. von Bayern[17] beworben.[18] „Werth bat seinen Kurfürsten am 28. Oktober, das vakante Regiment des Obristen Lange, der vom Feinde gefangen und in Metz gestorben war, seinem Bruder Jakob von Werth zu verleihen, der sich seit fünf Jahren in kurbayerischem Dienst als Rittmeister gebrauchen lasse und in vielen Occasionen sich eifrig und männlich erzeigt habe. Maximilian empfahl jedoch, der Obristwachtmeister Jakob von Werth möge zunächst eine Obristleutnantsstelle versehen und gab das Reiterregiment dem gleichfalls durch Werth empfohlenen Obristleutnant Anton de Fallois [Valois; BW]“.[19]
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[1] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.
[2] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 92f.
[3] Vgl. KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.
[4] Wiesloch [Rhein-Neckar-Kr.]; HHSD VI, S. 886f.
[5] Bad Mingolsheim [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 43f. 27.4.1622: Ernst von Mansfeld schlägt die Vorhut der ligistischen Armee Tillys in der Nähe von Mingolsheim.
[6] [Bad] Wimpfen [LK Heilbronn]; HHSD VI, S. 51f.
[7] FRITSCH, Tagbuch, S. 103f.
[8] Briefe und Akten II/9, S. 343, Anm. 3.
[9] Vgl. HENGERER, Kaiser Ferdinand III.; HÖBELT, Ferdinand III.
[10] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 121.
[11] Boulay-Mosel [alter dt. Name: Bolchen; Herzogtum Lothringen, h. Frankreich].
[12] Vgl. HEILMANN, Kriegsgeschichte II, S. 543.
[13] Metz, Bistum u. Stadt [h. Frankreich, Dép. Moselle].
[14] Saarbrücken; HHSD V, S. 315ff.
[15] Zweibrücken; HHSD V, S. 419ff.
[16] GOODRICK, The Relation of Sydnam Poyntz, S. 119f.
[17] Grundlegend ist hier ALBRECHT, Maximilian I.
[18] MAIER, Unterpfalz, S. 536, Anm. 107.
[19] LAHRKAMP, Werth, S. 48.
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