Lenz, N; Rittmeister [ – ]
„Von dieser Übervorsichtigkeit und allgemeinen Nervosität zeugt auch die Affaire Lenz. Rittmeister Lenz, seit längerem in Kitzingen[1] ansässig, fiel am 23. September 1639 durch allerlei ‚komische Reden’ auf, die ihn in den Augen seiner Mitbürger suspekt machten. Als er obendrein Frau und Kinder verließ und nach Mainbernheim[2] zog, war es den Kitzingern klar: Lenz war ein feindlicher Spion ! In diesem Sinne erging Meldung an den Bischof (318, 142). Auch der wusste nicht so recht, was es mit dem Rittmeister auf sich hatte (318, 143). Erst ein Jahr später klärte sich dann der Sachverhalt, als Lenz mit bischöflicher Erlaubnis wieder in Kitzingen erschien. Er sei, als Schwedensympatisant und Protestant verdächtigt, von Kitzinger Bürgern mit ‚Erhängen’ und ‚Halsbrechen’ bedroht worden, und habe deshalb das Weite gesucht ! Diese Darstellung blieb natürlich vom Kitzinger Rat mit dem Hinweis auf die Schwedengefahr nicht unwidersprochen. Was sich damals aber wirklich zwischen der Stadt und Lenz abgespielt hat, wird heute wohl nicht mehr genau eruiert werden können. Die verschiedenen Briefe jedoch zeugen von einer nervösen, gereizten und hektisch-furchtsamen Stimmung unter der Bevölkerung“.[3]
[1] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[2] Mainbernheim [LK Kitzingen]; HHSD VII, S. 422.
[3] HOCK, Kitzingen, S. 117.