Ludwig, N; Reiter [ – ] Ludwig stand 1632 als Reiter in hessen-kasselischen Diensten.
Während des Krieges gab es keine festen Fronten. Sowohl die erklärten Landesfeinde wie die eigenen Truppen beteiligten sich an der Ausbeutung. Dabei nutzten oft auch Nachbarn, Bürger wie Bauern die Gelegenheit, sich an den Raubzügen im eigenen Land zu beteiligen. Zum Teil hatten diese regelrechte Bestelllisten bei sich.
Am 19.7.1632 schrieb der Medebacher[1] Richter Arnold Knipschild an den Medebacher Drosten von Schade über Plünderungen im Amt Medebach durch Eingesessene: „Mein breitwilligst dienst zuvor woledle gestreng und vester großerpietender her drost, die armen leute zu Ronighußen [= Roninghausen[2]], eingeseßene des amptz Medebach, clagen, das etliche Heßische reutere, daran einer von Hillershußen,[3] Lutwigs sohn, auch diese ampt, der andere von Medelon,[4] Reinhart Zachriesen sohn, der dritt Walmen Khuß zu Saxenberg[5] sohn, ihnen fünff pferdt am negstverlittenen mitwochen morgen vor dage, theilß auß ihren heusern, theilß von der weide aberaubet, darneben jemmerlich zerschlagen und gedrevet, das hauß uberm kopff anzusticken. Welche pferde sie obgenannte reutere naherm Heßischen lager hingefhuret, pitten die armen leute ewer woledel und gestrengen durch Gott, dieselbe vor sich geruhen, ihnen verschriff an den capitain leutenant, darunter dieße reiter sollen, Carlen von Dalwig, zu erteilen oder bei hern landtrosten desfalls vorschrifft zu befurdern, ob sie zu ihren pferden hinwidder verhalen mögten, wie zeiger hierumb ferne wider berichten. Sein ganz arme leutger“.[6]
[1] Medebach [LK Brilon]; HHSD III, 500f.
[2] Roninghausen, heute Ortsteil von Medebach [Hochsauerlandkreis].
[3] Hillershausen, heute Stadtteil von Korbach [LK Waldeck-Frankenberg].
[4] Medelon, heute Stadtteil von Medebach [Hochsauerlandkr.].
[5] Sachsenberg, heute Stadtteil von Lichtenfels (Hessen) [LK Waldeck-Frankenberg]; HHSD IV, S. 394f.
[6] CONRAD; TESKE, Sterbzeiten, S. 329f.