Magalotti, N; Feldmarschall [ – ]
Geleen übermittelte Gallas am 7.9.1644 schlechte Nachrichten von den anderen Fronten. Die Festung Philippsburg[1] sei von den Franzosen angegriffen und genommen worden; der Feind müsse vertrieben werden, damit nicht weitere Orte in seine Hände fallen. – Die französische Hauptarmee unter Marschall Magalotti ziehe mit 12 Reiterregimentern und Infanterie durch die Champagne,[2] um zu Marschall Schomberg zu stoßen, der in Metz[3] an die 3.000 Mann konzentriere und die Infanterie bereit gestellt habe, um gegen Trier[4] zu ziehen und an der Mosel zu operieren, möglicherweise auch an den Rhein vorzurücken. In den Spanischen Niederlanden herrschten Befürchtungen wegen des Verlustes des Genter[5] Übergangs, da diese Stadt bereits von den Franzosen blockiert sei. Die Friedensverhandlungen würden hingezogen, damit der Feind nach freiem Willen sein Militär einsetzen könne. Kaspar von Eberstein, der mit der Truppe bisher in Ostfriesland stand, habe sich für eine ausgiebige Geldsumme gewinnen lassen, und so würden sich die Hessen wohl bald neben den Feind stellen.[6]
[1] Philippsburg [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 632f.
[2] Champagne: Landschaft im nordöstlichen Frankreich. Sie gehört heute zur politischen Region Champagne-Ardenne und grenzt im Westen an die Picardie und an die Île-de-France, im Süden an Burgund und Franche-Comté und im Osten an Lothringen.
[3] Metz, Bistum u. Stadt, Frankreich [Dép. Moselle].
[4] Trier; HHSD V, S. 372ff.
[5] Gent [Gand; Span. Niederlande, h. Belgien, Prov. Ostflandern].
[6] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 397.