Malowetz von Malowetz, Dietrich von; Landeshauptmann [ – ] Unter Wallenstein amtierte er als Landeshauptmann von Friedland[1] und Jičin.[2] Malowetz ist nicht so sehr durch seine Herkunft oder Tätigkeit bekannt geworden, sondern durch seine tragische Verwicklung in die Machenschaften der mit der Konfiszierung des Wallenstein’schen Vermögens beauftragten Bürokraten.
Nach der Ermordung Wallensteins und seiner Anhänger am 25. Februar 1634 in Eger[3] wurden deren Güter durch den Kaiser konfisziert. Obwohl dem Kaiser nach der Konfiszierung der Güter der Ermordeten rund 14 Millionen Gulden zur Begleichung von Mordprämien, Gehaltsrückständen, Auslagen, Spesen und Forderungen seiner Gläubiger zur Verfügung standen, war die Unbekümmertheit der Schenkenden und die Gier der Beschenkten so groß, dass nach drei Jahren immer noch 112 Offiziere des Heeres auf ihren Sold warteten.
Da erinnerte man sich eines Vorfalls aus dem Jahre 1634. Im Februar dieses Jahres erhielt Dietrich von Malowetz von Wallenstein den Befehl, alle noch in den herzoglichen Kassen vorhandenen Dukaten mit Boten ins Hauptquartier Wallensteins zu schaffen. Der Befehl wurde ausgeführt und 39.000 Golddukaten, das entsprach 117.000 Gulden, wurden auf eine gefährliche Reise Richtung Pilsen[4] gebracht. Nach diesen 39.000 Golddukaten wurde nun nach dem Mord an Wallenstein von den kaiserlichen Kommissaren erfolglos gesucht. Was sie nicht wussten: die Dukaten befanden sich in Pirna,[5] in Kinskýs letzter Wohnung. Als Johann Georg I. von Sachsen vom Tode Wallensteins erfuhr, ließ er die Golddukaten beschlagnahmen, um sie dann endgültig zu behalten.
Die kaiserliche Bürokratie versuchten sich nun an Malowetz schadlos zu halten. Er hätte, so die unsinnige Begründung, die 39.000 Dukaten nicht mehr ausliefern dürfen. Malowetz rief die Gerichte an. Der Prozess gegen ihn dauerte immer vierzehn Jahre. 1648 wurde er dazu verurteilt, die Summe samt Zinsen aus eigener Tasche zu bezahlen. Mit diesem Urteil war Malowetz sozial erledigt.
Über das weitere Schicksal Malowetz’ fehlen noch Nachrichten.
[1] Friedland [Frýdlant, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 155f.
[2] Jičin [Jičín]; HHSBöhm, S. 233f. Vgl. HERRMANN, Geschichte Bd. 1, S. 541f.
[3] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[4] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[5] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.