Marimont [Mairemont, Margemont, Mergemünd, Meilart], [Johann ?] Carl Freiherr von und zu; Generalwachtmeister [[um 1605-4.11.1668] Der aus Lothringen stammende Marimont,[1] Herr auf Wallingen,[2] Neudorf[3] und Chanville,[4] später Kämmerer und Pfleger in Waldmünchen,[5] war bayerischer Obristleutnant im Regiment Horst unter dem Kommando Franz von Mercys gewesen. Am 27.10.1640 wurde er zum Generalquartiermeister befördert.[6]
Franz von Mercy ließ Marimont am 5.9.1642 Wildenstein[7] einschließen.[8]
Am 23.11.1642 wurde er auf Weisung Maximilians I. Kommandant von Neumarkt.[9]
Im Januar 1643 lagen vier Kompanien des Regiments Horst unter Marimonts Befehl in Weiden.[10]
Bei seinem Marsch gegen Freiburg[11] um den 25.6.1644 hatte Franz von Mercy 1.600 Soldaten unter Marimonts Befehl in den Schanzen um die württembergische Höhenfestung Hohentwiel[12] zurückgelassen,[13] darunter auch die zur Armee abkommandierten Soldaten des Regiments Horst.[14] 1644 musste er auf Befehl Mercys die Blockade aufheben und stattdessen das strategische wichtige Schloss Wildenstein[15] blockieren, das am 5.9. mit Akkord überging.[16]
Anscheinend hatte Marimont sich auch an den üblichen Erpressungen von Juden beteiligt: „Die Juden in Schnaittach[17] mußten [1646; BW] Ringe und Silbergeschirr im Wert von 180 fl. an die bayerischen Obristen Puech und Marimont abgeben“.[18]
Der kaiserliche Kommandierende Gallas[19] hatte Ferdinand III.[20] am 1.1.1647 aus Wasserburg[21] einen umfangreichen Bericht zur Lage geschickt. In Wasserburg angekommen, sei er vier Tage lang vom Fieber geplagt und daher unfähig gewesen, die kaiserliche Mission beim bayerischen Kurfürsten[22] persönlich zu erledigen, und habe Maximilian I. gebeten, jemanden zu ihm zu schicken, dem er die Absichten des Kaisers anvertrauen könne. Der Kurfürst habe darauf seine Räte Kurz, Mändl und Teisinger zu ihm entsandt. Er, G., empfing als ersten Kurz und übergab ihm des Kaisers Schreiben. Der Kurfürst ließ ihn, G., wissen, er solle sein Kriegsvolk über die Donau führen, da sein eigenes Land völlig ausgeplündert sei. Er habe geantwortet, dass er vom Kaiser beauftragt sei, des Kurfürsten Land zu schützen, dass er jedoch fürchte, das werde nicht ohne große Opfer und möglicherweise auch nicht ohne die völlige Vernichtung der Armee möglich sein. – Der Kurfürst hatte sich vergeblich mit ähnlichen Vorschlägen bereits an Erzherzog Leopold Wilhelm gewandt, doch dieser sei in seinen ursprünglichen Stellungen geblieben. Dann habe er, G., um einige Tage Aufschub ersucht und den Ausmarsch vorbereitet; der kaiserliche [Reich; BW] und der bayerische Generalquartiermeister [Marimont; BW] seien von ihm nach Landshut[23] befohlen worden, wohin er am folgenden Tag abmarschieren wolle. Der Kurfürst könne keine Winterquartiere zur Verfügung stellen, selbst wenn die Schweden gemäß dem Waffenstillstandsvertrag[24] noch welche räumen sollten, denn sämtliche Orte seien verwüstet, so dass nur die Erbländer übrig blieben. Trotzdem habe er auf seiner Forderung bestanden, dass der Kurfürst noch gewisse Zeit die Armee weiter verpflegen müsse, bevor der Kaiser anderswo Proviant besorgt; „unter solchem ist ein Paar Stunden ein Discurs vorgangen, in was Gefahr die Armaden und die armen Völcker stünden, dass man sie so hilflos liesse, es sei zu befürchten, die Geduld möchte einsmals brechen, welches Gott gnädig verhütten wolle“. Ferner sei er gefragt worden, wer ihm zur Assistenz beigegeben werde, ob Piccolomini,[25] Lamboy oder Holzappel; er habe geantwortet, er wisse darüber vorläufig noch nichts. Im Auftrag des Kurfürsten habe ihm Kurz mitgeteilt, dass man sich nicht erklären könne, wieso der Feind rechtzeitig von allen geheimen Angelegenheiten, ja sogar von den Briefen des Kaisers und Maximilians an Leopold Wilhelm und umgekehrt unterrichtet sei.[26]
In die Werthsche Revolte des Sommers 1647 scheint Marimont mehr aus Arglosigkeit geraten zu sein.
„Die Zahl der unter Werths Kommando über die Donau rückenden bayerischen Regimenter belief sich auf zwölf, je zur Hälfte Kavallerie und Fußvolk. Es waren die Kürassierregimenter Gayling, La Pierre und Fleckenstein, die Arkebusiere Werth, Sporck und Walpott von Bassenheim sowie die Infanterieregimenter Holtz, Marimont, Reuschenberg, Cobb, Jung-Mercy [Heinrich v. Mercy; BW] und Winterscheid. Obwohl Werth gute Disziplin zu halten suchte, ging der Marsch nicht ohne Ausschreitungen ab. Weil wegen des Waffenstillstands die Bagagepferde vermindert worden waren, mußten zur Fortschaffung des Trosses Pferde requiriert werden. Da für die Truppen keinerlei Zufuhr organisiert war – die kurfürstlichen Beamten widersetzten sich oder hatten keine Anweisung – , waren die Regimenter genötigt, sich Lebens- und Futtermittel aus den durchzogenen Gegenden selbst zu besorgen. In einzelnen Fällen wurden Beamte mißhandelt, die ihren Exzessen zu wehren suchten. Die mit Werth einverstandenen Offiziere suchten jede Verbindung ihrer Truppen mit kurfürstlichen Boten und unterrichteten Beamten möglichst zu verhindern, keiner traute dem anderen; einzelne Werth verdächtige Obristen, wie etwa Marimont wurden streng überwacht. Marimont, der insgeheim kurfürstliche Schreiben erhalten hatte, die ihn über Werths Abfall aufklärten, schrieb, er würde durch die Zustellung der Patente an seine Kameraden sein Leben riskieren, da er wie ein Gefangener gehalten werde. Trotzdem gelang es der Entschlossenheit des Werth nachgeschickten Kommissars Franz Niclas von Königsfeld, nach Vilshofen[27] zu kommen und sich mit Holtz, Gayling und Marimont in Verbindung zu setzen. Der Generalwachtmeister Andreas Kolb von Reindorf war inzwischen dem Beispiel seines Sohnes gefolgt und führte sein Regiment nicht in Werths Lager, sondern nach Cham[28] und weiter auf Amberg,[29] nachdem er Druckmüller von seiner bevorstehenden Ankunft unterrichtet hatte.
Am 7. Juli befand sich Werths Hauptquartier mit der Hauptmasse der Reiterei in dem kleinen passauischen Marktflecken Röhrnbach[30] an der Alz, nur noch ein bis zwei Tagesmärsche von der böhmischen Grenze entfernt. Das Fußvolk stand weiter zurück, noch nicht weit von der Donau entfernt, weil schlechte Wege den Marsch der Bagage behinderten. In der Nacht brach die ‚Gegenrevolte‘ los. Holtz und Marimont, durch die kurfürstlichen Patente längst gewonnen, befahlen die Umkehr über die Donaubrücken, nachdem sie Werths Ächtung bekanntgegeben hatten“.[31]
„Am 10. Juli fand sich abends Werths Stallmeister [Johann Wilhelm v. Harff; BW] mit sechs Reitern und zehn Pferden in Aigen[32] ein, nachdem er arretiert gewesen, aber die Wachen durch ‚einen guten Trunckh von seines Herren Wägen‘ betrunken gemacht hatte. Er berichtete, daß Werths Bagage noch unangegriffen, die Sporcks jedoch ausgeraubt sei; Sporcks Gattin werde beim Generalwachtmeister Gayling in Verwahr gehalten. ‚Er hätte auch mit seinen eigenen Augen gesehen, daß Obristwachtmeister, Rittmeister und andere Offiziere weinend den Herrn von Werth betauret und gesagt, daß sie diesen redlichen Mann verlieren müssen‘. Anstifter der Meuterei seien Holtz, Marimont und Gayling, die noch eine halbe Stunde vor Werths Flucht versprochen hätten, mit ihm zu gehen. Auch Werths Page und Sporcks Leibbarbier flüchteten, denen Propst Martin [Greysing; BW] mit ‚Roß und Boten bestermaßen forthalf‘ „.[33]
„Auf Befehl des Kurfürsten kehrten die Regimenter in ihre alten Quartiere zurück und wurden gemustert; dabei brach Ende Juli im Regiment Sporck noch eine Meuterei los, deren drei Rädelsführer im August in Eggenfelden[34] durch den Strang endeten. Gayling und Holtz hatten das Kommando übernommen und den Obristen Marimont mit mündlichen Bericht an den Kurfürsten gesandt. Sie gaben zunächst vor, sie hätten Werths böse Pläne nicht durchschaut, machten dann aber geltend, der gute Ausgang beweise die Zweckmäßigkeit ihres Verhaltens. Maximilian unterzog die höheren Führer in München selbst einem Verhör und beförderte Gayling zum General der Kavallerie, Holtz, Andreas Kolb und Druckmüller zu Feldmarschall-Leutnants, Marimont, La Pierre und Winterscheid zu Generalwachtmeistern. Generalkriegskommissar Schäffer bekam Werths Landgut Bodenstein[35] sowie ein Belobigungsschreiben und die Versicherung des Schutzes gegen den Kaiser“.[36]
Nach den Erinnerungen des Erzgebirgschronisten Christian Lehmann [11.11.1611 – 11.12.1688] war er 1647 als Obrist und Generalquartiermeister (bei ihm als „Margemont“) in kurbayerischen Diensten unter dem Befehl des neu ernannten Feldmarschalls Jost Maximilian von Gronsfeld tätig.[37] Gronsfeld hatte sich beim Marsch durch Erzgebirge den üblichen Kriegsbräuchen angepasst. „Den 7. [17.] October schickte der Beyerische General Gronsfeld, welcher in der Mipe[38] lag, 3 stunde vor Nachts seinen Hofmeister an Rath zum Scheibenberg[39] und begehrte ein Discretionsgeld oder was in die küche, weil seine regiementer noch ezliche tage wurden stille liegen. Dieser Hofemeister wurde zum trunckenen Cämmerer gewiesen, welcher zwar des Stedleins Unvermögen und ihre Discretion gegen den keyßerlichen General Holzapfel [Holzappel; BW] beschehen vorschüzte, und die anwesenden Salvaguarden vorstellete, endlichen, weil der Hoff-Meister sich nicht wolte abweisen laßen, auch mit ihm expostulirte und mit giftigen und höhnischen stichelworden abwiese, daß der Hoffmeister im Zorn weggeritten und den schimpf seinen General geklaget, welches zue grosen schaden dem Stedtlein gediegen. Den obwohl der Rath noch diesen tag, was an haber, hünern und andern vor 8 thl. durch ezliche Männer in die küche hienunder schickte, wurden Sie doch ubel abgewiesen und mit ihren disreputirlichen praesent und diesen worden: Meinen Sie, denn ich bin ein Bettler, zuerück geschickt; (er) commendirte drauf des abendts diesen Stadtlein zur straffe seine gantzen stab her mit 1000 Musquetirern, ezlichen stucken Artollerey, wägen und darzue gehörigen Pferde. Do nun in Städtel noch niemandt das getrohete Unglück glauben wolte, Siehe do kommen den folgenden 8. [18.] October frühe um 8 Uhr die Beyerischen Quartirmeister mit vielen commendirten Pferden in großer furie, hieben alle schlagbeume vor und in den gaßen entzwey, stürtzen, was in wege war, uber und uber, machten in heußern und Scheunen Quartier auf die Officirer, daß das Stedtlein zue Enge wurd, und wurden die Quartier gemacht nicht nach richtiger außtheilung der Burgerschaft, sondern unordentlich ohne untterscheitt Geist- und Weltlicher personen, nur nach dem Vorrath, den Sie an haber, futter und gedreit in heußern funden, also daß auch des Pfarrers nicht verschonet wurde, deßen thüren Sie erbrachen, die schläge vor der Pfarre auch zerhüben, den kettenhundt erstachen, das viehe auß den Ställen jagten und raum machten vor ihre Pferde, die so hoch wahren, daß Sie durch die niedrigen Pfarrthüren nicht eingehen kuntten, welches dem Pfarrer verursachte, daß Er den anmarchirenden General entgegenginge, vor gewalt und ärgere Tyranney bate“.[40] Aber auch die Beschwerden Lehmanns bei Gronsfeld halfen ihm nicht aus seiner bedrängten Lage. Um die Bevölkerung noch mehr einzuschüchtern, wurde mit der Beschießung der Festung Scheibenberg – wenn auch nur zum Schein – gedroht, wie der Chronist weiter berichtet: „Erschrecklich und auch lächerlich wahre es, daß die Stucke mit 1000 Musquetirern angemarchirt kahmen, die Stucke auf den knöchelacker Pflanzten, und die Mußquetirer sich auf beyden seiten an die straßen stelleten, alß wen Sie, die festung Scheibenberg, beschoßen und gestürmet werden solte, des hernach die Officirer selbst lachen und sich schemen musten, daß Sie auch die stucke und Artollerey-Pferde wieder zuerücke in grund[41] schickten“.[42]Gegenüber den ebenfalls einquartierten Gayling von Altheim und Holtz verwies er missbilligend auf deren lutherische Religionszugehörigkeit, was ihm aber auch nicht half.
Weiter beklagte Lehmann die von den kaiserlichen und kurbayerischen Truppen mutwillig angerichteten Schäden: „Der Obrist Druckmüller stunde mit 1000 Pferden noch am Wald, und wolte sein hofmeister sich beim Pfarrer mit gewalt einlagern. Ihn triebe ab ein keyßerlicher Commißarius[43] auf 2 Carrethen[44] mit 36 Pferden, die den Pfarrer zugeweisen wurde; der hielte kriegsrath mit den Beyerischen General 4 stunden lang und ließ untterdeß seine reuter das Nechste hauß, drinnen 10 fuder heu lagen, die dem Pfarrer zuestendig,[45]aufbrechen und den beyerischen auf der gantzen gaße so wohl auch der Wache, die uff der hutweide 100 schrit von der kirche hinder den Pfarrgarten hielte, Preis geben, 3 stücke viehe stehlen und durch sein gesindtlein und 4 Pfaffen wohl plagen. Der Pfarrer mußte dem Quartirmeister eine discretion geben, eine Salvaguarda von ihm verpflegen und Spott zum schaden haben.[46] Die Mußquetirer lagen zum theil auf den Marck, zum theil auf der unttern gaßen, funden alles, was untter und uber der erden wahr, und durch diese einquartirung wurde die arme Burgerschafft rein verderbt, umb ihre mobilien an gedreit, futter, viehe und viehenuzen gebracht, aller Vorrath uffgefreßen, die leute erschrecket und mit den Soltatenkranckheiten vergiftet und angestecket, daß Sie hernach vor Harm und grämnuß sowohl auch von seuchen starben. Von Scheibenberg Marchirten Sie den 9. (19.) October in die Lauter,[47] verderbeten darmit den gantzen grundt und machten es ärger den die feindte. Auf Churfürstlich gnedigsten befehl muste das Schwartzenberger Ampt[48] seinen schaden schezen und den Churfürst eingeben, und belief (er) sich uber 50000 thl.; Dem Scheibenberg kostete es alleine 1 tag und nacht 2600 thl. Von der lauter marchirte Gronsfeld des nehesten Wegs nach Zwicka,[49] und hatte der beyerische General sein Quartir im nechsten Dorf bey der Statt, darinnen 4 regiementer lagen.Holzappel war bis nach Elterlein,[50] 3 Meilen von Zwickau und 1 Meile von Annaberg[51] entfernt, vorgerückt, nachdem er in den wäldern und morasten tag und nacht gestecket war“.[52]
Trotz der nach wie vor bestehenden Spannungen war es Holzappel und Gronsfeld gelungen, durch ihren weiteren Vormarsch Wrangels Truppen zum Aufbruch zu veranlassen.
Auf dem im Dezember 1647 einsetzenden Rückzug der kurbayerischen Truppen aus Hessen-Kassel wurden die Regimenter Fleckenstein und Marimont zwar zur Vereinigung nach dem würzburgischen Amt Gerolzhofen[53] abkommandiert, von wo sie anscheinend zur Belagerung Schweinfurts[54] abrücken sollten, dann aber wieder in die bambergischen Quartiere zurück verlegt.[55]
„Am 29. Januar 1648 war endlich doch ein Kriegsrat zwischen dem kaiserlichen und bayrischen Befehlshaber in Hammelburg[56] zustande gekommen, an dem einerseits Holzappel, Fernemont, Hunoldstein und [Ernst Adam v.; BW] Traun, andererseits Gronsfeld und sein Generalquartiermeister Marimont teilgenommen hatten. Das Ergebnis war die grundsätzliche Einigung, daß die ‚kaiserlichen und bayrischen Waffen zu einem Corpus zusammentreten’ sollten, wenn sich Schweden und Franzosen ihrerseits vereinigten. Im anderen Falle sollte die bayrische Armee die französische binden, die kaiserliche Armee dagegen sollte, unterstützt von einigen bayrischen Reiterregimentern, die schwedische abwehren. Holzappel und seine Generalität haben ohne jeden Änderungswunsch diesen bayrischen Vorschlägen zugestimmt. Das nächste Ziel der kaiserlichen Operationsführung – schon angestrebt, aber noch nicht offen genannt – war die Anlehnung an die bayrische Armee, die im Vergleich zur kaiserlichen geradezu in einem prächtigen Zustand war.[57]
Nach dem Kriegsrat vom 29. Januar hatten das kaiserliche Fußvolk und die Reiterei Montecuccolis von Hammelburg über Kissingen bis Neustadt zunächst Sperrstellungen hinter der fränkischen Saale eingenommen,[58] um die Aufklärungsspitzen[59] der Schweden abzuweisen, einen Durchbruch der schwedischen Armee nach Schweinfurt[60] zu verhindern und um den rechten Reiterflügel unter Feldmarschallleutnant Traudisch aus Südthüringen heranzuziehen“.[61]
Am 13.2.1648 fand wahrscheinlich auf der Wasserburg in Zellingen,[62] dem „Roten Schloss“,[63]ein gemeinsamer Kriegsrat statt – Gronsfeld hatte sich durch Holtz, Marimont und Schäffer vertreten lassen – , in dem beschlossen wurde, die Kaiserlichen sollten nach Königshofen,[64] die Kurbayerischen nach Lauda[65] ziehen, um je nach Anmarschweg dem Gegner zuvorzukommen.[66] Doch bereits einen Tag später ließ er wegen der aus München einlaufenden Direktiven den Abmarsch in die Obere Pfalz vorbereiten.
Marimont blieb auch nach den Personellen Verändungen nach der Schlacht bei Zusmarshausen[67] und dem Rückzug der kurbayerischen Armee Generalquartiermeister.[68]
Ein Johann Carl von Marimont erhielt 1662 den bayerischen Kämmerertitel.[69]
[1] Vgl. die Erwähnungen bei KAPSER, Kriegsorganisation.
[2] Vitry-sur-Orne [Dép. Moselle].
[3] Neudorf, heute Ortsteil von Raeren, Bez. Verviers, Prov. Lüttich] ?
[4] Chanville [Dép. Moselle].
[5] Waldmünchen [LK Cham]; HHSD VII, S. 785.
[6] MÜNICH, Geschichte Bd. 1, S. 76.
[7] Wildenstein, Burg [Gem. Leibertingen, LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 890.
[8] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 643.
[9] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 213; Neumarkt i. d. OPf.; HHSD VII, S. 505f.
[10] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 217; BRENNER-SCHÄFFER, Geschichte, S. 120.
[11] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.
[12] Hohentwiel [Singen, LK Konstanz]; HHSD VI, S. 352ff.
[13] LUDEWIG, Erläuterte Germani Princeps, Dritte Abteilung, S. 2117.
[14] MAIER, Unterpfalz, S. 557, Anm. 95.
[15] Wildenstein, Burg [Gem. Leibertingen, LK Sigmaringen]; HHSD VI, S. 890.
[16] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 675.
[17] Schnaittach [LK Lauf/Pegnitz]; HHSD VII, S. 671f.
[18] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 243. Vgl. auch BRENNER-SCHÄFFER, Geschichte, S. 120.
[19] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[20] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[21] Wasserburg am Inn [LK Rosenheim]; HHSD VII, S. 790ff.
[22] Vgl. ALBRECHT, Maximilian I.
[23] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.
[24] Vgl. IMMLER, Kurfürst Maximilian I.
[25] Vgl. BARKER, Piccolomini. Eine befriedigende Biographie existiert trotz des reichhaltigen Archivmaterials bis heute nicht.
[26] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 944, S. 303: Gallas an Ferdinand III., Wasserburg, 1647 I 1.
[27] Vilshofen [LK Passau], HHSD VII, S. 772f.
[28] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.
[29] Amberg, HHSD VII, S. 20ff.
[30] Röhrnbach [LK Freyung-Grafenau].
[31] LAHRKAMP, Werth, S. 178f.
[32] Aigen im Mühlkreis [BH Rohrbach].
[33] LAHRKAMP, Werth, S. 180.
[34] Eggenfelden [LK Rottal-Inn]; HHSD VII, S. 158.
[35] Bodenstein, heute Ortsteil von Nittenau [LK Schwandorf].
[36] LAHRKAMP, Werth, S. 181.
[37] LEHMANN, Kriegschronik, S. 178. Lehmann datiert nach dem alten Stil.
[38] Mittweida [Kr. Hainichen]; HHSD VIII, S. 234.
[39] LEHMANN, Chronicon; DIETRICH, Kleine Chronik; HHSD 8, S. 316ff. Scheibenberg dürfte etwa 140 Einwohner gehabt haben (HHSD 8, S. 317).
[40] LEHMANN, Kriegschronik, S. 178. Selbst der berüchtigte Holk hatte 1632 zu Gunsten eines Pfarrers u. seiner Frau eingegriffen; LEHMANN, Kriegschronik, S. 61: „Holcke lag auf den schloß [zu Schlettau] mit eztlichen Compagnien biß den 28. December und zoge hinden nach. Bey seinen aufbruch befahl er den Pachtsinhabern Hans Ernst Pistoris, Er solte die Zugbrücke hinder ihm aufziehen, daß seine leute nicht einfallen und schaden thun können. Ehe sie dies verrichten können, dringen sich Musquetirer ein, ziehen des ortts Pfarrern und sein Weib und den Caplan fingernackendt auß, daß Sie sich vor einander schemen müßen. Die Pachtfrau entspringt halb nackendt und klagets dem Holcken, der lest die reuber nicht allein herauß Prügeln, sondern erschoße auch einen darvon selbst nieder, daß er mit den raub und seiner bürden strax liegen blieben“.
[41] Mittweida-Tal.
[42] LEHMANN, Kriegschronik, S. 178.
[43] Hier ist wahrscheinlich Blumenthal gemeint, der in Prag wegen seiner Konfession bei den Habichten ohnehin einen schlechten Stand hatte, vgl. Státní oblastní archív v Zámrsku Rodinný archiv Piccolominiove 27.037 (ital. Original, teilweise chiffriert): B. I. v. Martinitz an Piccolomini, Prag, 1648 VI 24: Martinitz bezeichnete Blumenthal darin als Häretiker, der, ein eifriges Mitglied seiner Sekte, ein doppelzüngiger Spion sei, der für den Feind arbeite; TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 1124, 358. Vgl. die Verteidigung Blumenthals durch P., Passau, 1648 VII 06, gegenüber Martinitz; Státní oblastní archív v Zámrsku Rodinný archiv Piccolominiove 27.058 (ital. Konzept); TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 1131, S. 360.
[44] Karrete: einfacher Wagen mit zwei Rädern u. einer Deichsel oder Gabeldeichsel, deren Verlängerung den Rahmen des Fuhrwerks bildete.
[45] Bericht LEHMANNS vom Pfarrdienst (1679) über seine „Besoldung“ u. Ausstattung; LEHMANN, Chronicon, S. 67ff.
[46] Vgl. die bereits 1626 v. Tilly erlassene „Schultheißen-Ordnung“: „Wer salua Guardia mit wortten oder that violirt, den solle niemandt zu verthädigen understehen, sonder welcher hoch oder nider Officir ein dergleichen erfahren mag, der solle den muthwilligen verbrecher sobalden zu dem Provosen schaffen, dem Schultheysen neben einandtwortung bey sich unrecht befundenen sachen und guetter hiervon berichten ohn einred, die Restitution und was bey der sachen underlauffen möcht dass Gericht entscheiden lassen, und welcher einem andern sein gewonnen beuth abnimbt oder an seinem freyen verkauff nachtheilig verhindert, den solle Schultheyss zur Restitution anhalten und noch darzu mit straffen hart belegen“. ZIEGLER, Dokumente II, S. 986.
[47] Gemeint ist hier Lauter/Sa. [Erzgebirgskreis]. Dass die Reichsarmee überall freundlich aufgenommen wurde, wie SCHMIDT, Kalvinist, S. 122, behauptet, lässt sich wohl nicht aufrecht erhalten, es sei denn, man bezieht dies (wie HOFMANN, Melander, S. 274f.) auf dementsprechende Schreiben des Kurfürsten J. G. I. v. Sachsen, des Herzogs v. Sachsen-Altenburg u. des Fürsten Johann zu Anhalt-Zerbst, die H. zur Vertreibung der Schweden gratuliert hatten. In den „Königsbergischen Annalen“ heißt es jedoch, man habe „das seine in Verwahrung bringen können, die Völcker nicht lange liegen blieben und keine plünderung in den Städten vorgangen“; deshalb sei im Fürstentum Gotha am 7.11. die Danksagung zu Gott v. der Kanzel abgelesen worden; KRAUSS, Königsberg, S. 83.
[48] LEHMANN, Kriegschronik, S. 67, über das Jahr 1633 u. den kaiserlichen Einfall: „Dennoch hatten dieselbe die Soltaten, die aller ortten in inficirten Stedten geplündert und die Pest mit hatten eingepackt, sie vermehren helffen, und halfe nicht wenig darzue die furcht, angst und erschrecknuß uber den einfall, der abgang und armut der leute in der benachbarschafft, die mit ihren viehe und wenig mobilien den gantzen Augustum durch uff den Wäldern lagen, sich verzehreten, Schwemmen und beere und andere Waltfrüchte fast ohne salz und schmalz hinein aßen und dardurch schedliche seuchen erweckten […]. Die Gemeine umbher wahren 18 wochen lang zerstreuet, die heußer wüste kriegs und sterbens wegen, daß mancher Wirth an gebirge binnen 3 virtel jahren uffn wilden wald gelegen und in seinem hauße nicht gewohnet hatte. Schwarzenberg wahr wüste und öde, ohne Fenster und öfen und ohne Menschen außer den keyßerlichen Soltaten und besazung und ezlichen wenigen bürger, die ihr leben wagten, vor die Soltaten kochten und bier schenckten“.
[49] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[50] Elterlein [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 89.
[51] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.
[52] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsakten 170, fol. 269-274 (Ausfertigung): Holzappel an Ferdinand III., Hartenstein, 1647 X 19.
[53] Gerolzhofen [LK Schweinfurt]; HHSD VII, S. 233f.
[54] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[55] Staatsarchiv Bamberg B 33/II/3/28 (Ausfertigung): Mertloch an Göbel, Bamberg, 1647 XII 30; B 48/181 (Ausfertigung): Melchior Otto an Johann Philipp von Schönborn, Bamberg, 1647 XII 23
[56] Hammelburg [LK Bad Kissingen]; HHSD VII, S. 268ff.
[57] Schon 1646 hatte Kurfürst Maximilian I. Erzherzog Leopold Wilhelm und dessen Armee als „Bärenhäuter und Straßenräuber“ tituliert. So jedenfalls der Erzherzog an seinen Bruder, Niederdorf, 30.11.1646. SCHREIBER, Leopold Wilhelm, S. 64, bzw. 66, Anm. 67.
[58] Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsakten 175, fol. 46-47 (Ausfertigung): Kaiserliches Hauptquartier Hammelburg, 5.2.1645 an Hunolstein u. die Kommandanten der berittenen Freikompanien. Kompanie (auch Freifahne), die keinem Regiment und keinem Regimentsstab unterstellt war. Bei den Kaiserlichen waren dies Hannemann, Unger und Augustin.
[59] Das galt vor allem für das Korps unter Königmarck.
[60] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[61] HÖFER, Ende, S. 155.
[62] Zellingen [LK Main-Spessart].
[63] Etwa 8 km nördlich v. Karlstadt auf dem linken Mainufer gelegen.
[64] Königshofen [Lauda-Königshofen, Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 418f.
[65] Lauda [Lauda-Königshofen, Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 452ff.
[66] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2965, fol. 235 (Ausfertigung): Jost Maximilian v. Gronsfeld an Maximilian I., Kitzingen, 1648 II 13 (?).
[67] 17.5.1648: Die französisch-schwedischen Truppen unter Turenne u. Wrangel schlagen die Kaiserlich-Kurbayerischen unter Holzappel, der dabei fällt, und Gronsfeld. Vgl. HÖFER, Ende, S. 175ff.
[68] HÖFER, Ernst, S. 221.
[69] gda.bayern.de/findmittel/pdf/stala_209_001_2009.pdf: Staatsarchiv Landshut Regierung Straubing (8009 AE) Regierung Straubing (Rep. 209) A 768, S. 54 Johann Carl v. Marimont.