Merz, N; Hauptmann [ – ] Merz stand 1635 als Dragoner-Hauptmann unter dem Befehl Melchior von Hatzfeldts.
„Auch im Jahr 1635 war Kitzingen[1] wieder Einquartierungsort. Nach DIETWAR handelte es sich dieses Mal um zwei Kompanien Dragoner, die am 24./25. in Kitzingen ins Quartier gingen.[2] Auf diese Truppen spielte auch die Denkschrift an, die dem Bischof [Franz v. Hatzfeldt; BW] bei der Entgegennahme der Huldigung am 28. März überreicht wurde (318, 69 Pkt 4). Doch der hatte schon vorher, am 8. Februar, durch seine Räte erklären lassen, daß Kitzingen von ihm keine bevorzugte Behandlung zu erwarten hätte. ‚Ihr wißt, daß Ihr in unseres Stiftes Auflagen begriffen seid, wollt Euch davon und der Obrigkeit nit separiren, ihr vielmehr proportionaliter an die Hand geben’ (318, 76). Die Kitzinger Verwaltung versuchte auf verschiedene Weise, die eigene Belastung zu reduzieren. So sollte ein Teil der 100 Dragoner unter Hauptmann Merz ins benachbarte Dettelbach[3] abgeschoben werden. Doch die Dettelbacher hatten selbst mehr als genug an ihrer eigenen Einquartierung zu tragen und wehrten sich gegen dieses Ansinnen entsprechend beim Bischof (318, 79). Kitzingen mußte also mit seinen Problemen weiterhin alleine fertig werden. Erneute Bittschriften an die würzburger Regierung blieben ohne Erfolg (318, 81 bis 85). Als die Hatzfeldischen[4] – diesen gehörten die Dragoner an – , nach vier Monaten endlich abzogen, beliefen sich die Ausgaben für ihre Unterkunft und Verpflegung auf 17 645 fl 51 Kr ! (318, 80, auch 318, 118 Nr. 8 und 9). Obendrein nahmen die Soldaten bei ihrem Abzug auch noch drei Doppelhaken, schwere Gewehre auf Gabeln mit sich (318, 86)“.[5]
[1] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[2] WIRTH, Dietwar, S. 93; bei STEINHAUSEN fehlt diese Angabe.
[3] Dettelbach [LK Kitzingen]; HHSD VII, S. 135f.
[4] Da es sich um Truppen Melchiors von Hatzfeldt, also des Bruders des Fürstbischofs handelte, war das Vorgehen der Stadt von vornherein wohl mehr als aussichtslos.
[5] HOCK, Kitzingen, S. 107.