Meyer [Meier, Mey], Johann
Meyer [Meier, Mey], Johann; Hauptmann [ -3.5.1627 Frankenhausen] Johann Meyer [Meier, Mey][ -3.5.1627 Frankenhausen] stand als Hauptmann in braunschweig-lüneburgischen Diensten unter dem Befehl von Herzog Georg[1] und stammte aus Frankenhausen.[1a]
Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[2] erwähnt ihn in seiner „Thüringischen Chronik“: „Meine Gnädigen Herren [Günther XLII. von Schwarzburg-Sondershausen, Anton Heinrich von Schwarzburg-Sondershausen, Johann Günther II. von Schwarzburg-Sondershausen, Christian Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen] gehabt ein Fehnlein Fußvolck von 300 Knechten, deren Hauptmann Johann Meyer von Frankenhausen. Diese haben zu Badra[3] ihren Laufplatz gehabt. Von dar sind sie in das Amt Keula[4] geleget worden, da sie 8 Wochen gelegen. Dannen sind sie in die Reußische Herrschaft marchiret, was weiter werden wird, giebt die Zeit“.[5]
„Den 16. Juni [26.6.1623; BW] Meines Gnädigen Herrn geworbenes Fußvolck zu Badra gemustert worden. Ist ein Fähnlein Knechte von 300 Mann starck. Ihr Capitain ist Johann Meyer von Frankenhausen“.[6]
„Den 19. Juni [29.6.1623; BW] sind Meines Gnädigen Herrn 300 geworbene Soldaten in das Amt Keula quartiret worden, alda sie mit der armen Leuthe großer Beschwehrunge fast gantzer 8 Wochen gelegen, mit deme ich in Amte viel Unglücks ausstehen müssen. Den 23. Juni [3.8.1623; BW] ist ein gantz Regiment churfürstlich sächsisch Fußvolck in die Ebelebische[7] und daran grentzende Clingische[8] und Keulische Amts Dorfe auch illogiret worden, darinnen sie etzliche Wochen gelegen und die armen Bauersleuthe alle ausgezehret. Eodem die, den 23. Juni 1623, Meines Gnädigen Herrn Soldaten, einer von Frankenhausen bürtig, einen andern Soldaten erstochen“.[9]
„Den 25. Juni [5.8.1623; BW] anno 1623 haben Meine Gnädigen Herren [Günther XLII. von Schwarzburg-Sondershausen, Anton Heinrich von Schwarzburg-Sondershausen, Johann Günther II. von Schwarzburg-Sondershausen, Christian Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen] Johann Capitain Meyern beneben Christian Melchioren von Schlotheim in das braunschweigische Feldlager zum General Tylli abgefertiget“.[10]
„Den 6. Juli [16.7.; BW]1623 ist das schwartzburgische geworbene Fähnlein zu Holzthaleben[11] gemustert worden. Da ich denn mit ihrem Capitain Johann Meyern uneinig worden und nicht in geringer Gefahr gestanden. Den 7. Juli [17.7.; BW] anno 1623 haben die Halberstedter[12] Streifer aber 8 Dörfer in Eichsfelde angestecket. Summa, es ist |ein über|aus großer Jammer, der nicht zu beschreiben hierumb gewesen. Ich saß im Amte Keula mitten unter dem Krieges Volcke, auf beyden Seiten hatte ich die sehr mächtigen Armeen des Tylli und Halberstädisch, uf der andern des niedersächsischen Kreyses Volck, auf der 3[.] Seiten das chursächsische und Meines Gnädigen Herrn auch der Städte Volck“.[13]
„Den 26. November [6.12.; BW] 1623 Meines Gnädigen Herrn geworbenes Fußvolck abgedancket worden bey Stadtilm“.[14]
„Den 21. April [1.5.1627; BW] Hauptmann Johann Meier zu Frankenhausen, mit Graf Ludwig Günthers Hofmeistern Hanns Christoph Roten uneins worden, dass sie auch mit den Degen an einander gerathen. Darüber Graf Ludwigs Trompeter zugefahren, und Hauptmann Meiern unversehner Dinge mit einem Hirschfenger dermaßen übel über den Kopf gehauen, dass er also balde zur Erden gefallen, und es gar schwerlich oder doch gar langsam verwinden wird. Eodem [die] Meinem Gnädigen Herrn zu Peukendorf[15] abermahls 2 Hamel genomen worden. Den 23. April [3.5.1627; BW] Capitain Johann Meier von dem Hiebe, welchen er von Graf Ludwigs Günthers Trompeter bekomen, zu Frankenhausen, auf den Abend umb 10 Uhr gestorben“.[16]
[1] Georg Herzog v. Braunschweig-Lüneburg [17.2.1582 Celle-2.4.1641 Hildesheim], Bruder der Fürstin Clara v. Heringen. Nach Aktivität in dänischen Diensten 1626 Beförderung zum kaiserlichen Obristen u. 1631 zum General. Nachdem Georg 1631 schwedischer Bündnispartner geworden war, wurde er im Januar 1633 v. Oxenstierna mit dem Oberbefehl über die schwedischen Truppen zwischen Elbe u. Rhein beauftragt, den er bis Februar 1634 gemeinsam mit Feldmarschall Dodo v. Knyphausen ausübte. 1635 Beitritt zum Prager Frieden, 1639 Wiederanschluss an Schweden. Er starb während der Vorbereitungen zu einem neuen Feldzug gegen den Kaiser. Seit 1634 Mitglied Nr. 231 der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ („Der Fangende“). KUHLBRODT, Clara von Heringen, S. 72f. Vgl. DECKEN, Herzog Georg.
[1a] Frankenhausen [Kyffhäuserkreis].
[2] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[3] Badra [Kyffhäuserkreis].
[4] Keula [Kyffhäuserkreis].
[5] HAPPE I 36 r – 36 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[6] HAPPE I 38 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[7] Ebeleben [Kyffhäuserkreis].
[8] Clingen [Kyffhäuserkreis].
[9] HAPPE I 39 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[10] HAPPE I 39 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[11] Holzthaleben [Kyffhäuserkreis].
[12] Halberstadt [Kreis Harz].
[13] HAPPE I 40 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[14] HAPPE I 46 r; mdsz.thulb.uni-jena.de; Stadtilm [Ilm-Kreis].
[15] Peukendorf [Kyffhäuserkreis].
[16] HAPPE I 106 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
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