Moncada [Moncado, Moncade, Morcado] y [de] Cardona, Mateo [Mattheo] marques de
Moncada [Moncado, Moncade, Morcado] y [de] Cardona, Mateo [Mattheo] marques de; Obrist [ -Anfang November 1656 Breslau]
Mateo [Mattheo] marques de Moncada [Moncado, Moncade, Morcado] y [de] Cardona [ -Anfang November 1656 Breslau] stand als Obrist in kaiserlichen Diensten. Er war verheiratet mit Elisabeth Katharina von Löwenstein-Wertheim-Rochefort [1593-1666].
Der Jenaer[1] Chronist Beier berichtet: „9. Mart. [1642] Mitwoch nach Reminiscere sein zwei kaiserliche Regimenter zue Fuß vnter den Obersten Mathaeo von Moncado, Commandanten in Jena, v. Herzog Hannibals Gonzagen zue Mantua, Leutenand Valentin Hansen aus Elßau[2] eingezogen. Nach etzlichen Tagen wenden sie einen abzug vor, wen Ihnen etzliche tausend thaler gegeben werden, vnd bin ich damals vmb 9 Reichsthaler, ausgenommen die wöchentliche Kriegsstewer angelegt worden. den 20. Mart. am Sontage Laetare vmb 9 vhr ziehen die 2 Regiementer mit 13 fliegenden fahnen auß, vber die Brucke nach Welnitz[3] v. Lobeda[4] als sie vß die oberaw kommen, kehren sie wieder vmb v. nehmen ihre alten quartier ein, mit vorwendung sie hetten ander orter bekommen“.[5]
„24. Mart. haben auch bei mir die Moncadischen Soldaten des nachts eingebrochen vnd vnter andern mir genommen 4 Hammel: 5 Ziegen: 3 Enden: ein Faß Käse: eine Tonne Kraut: brot v. ein gekrößet[6] Fleisch“.[7]
„12. April hat Mathaeus von Moncado, Commendant in Jena viel Heuser v. scheunen In den Vorstädten niederreißen, v. und aus den Balken palisaten vmb die Stadtmauern machen lassen; auch nicht verschonet des Closters zum H. Creutze v. dabei erbaweten Kalkhütten sondern dieselben am 3. Oster Feier Tage einreissen lassen. […] 29. April. Eben dieser Commendant in Jena hat den Fürstengarten vor der pforten, sonst den wilhelms: v. medicinischen garten genand, befreiet v. daran diese salva guardia anschlagen lassen“.[8]
Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: „Man hatte in gantz Thüringen / wo Käiserl. Volck gelegen / mit grossem Verlangen auff dessen Auffbruch gewartet und gehoffet : dergleichen Hoffnung man / sonderlich zu Jena / schon im Aprilen gehabt / unangesehen die Quartier anfänglich biß auff den ersten May durchs gantze Land begehrt worden waren. Es hatten aber die Schweden in Laußnitz und Schlesien so gute Progressen gethan / / daß man Ursach gehabt / auff dergleichen zeitlichen Auffbruch zu hoffen / auch war ein Courrier mit schrifftlicher Ordinantz hierzu vorhanden.
Den 24. Aprilis Nov. [neuen Stils; BW] name solchen Auffbruch von Jena deß Don Hannibals Gonzaga Regiment zu Fuß / und hofte man das Moncadische sollte solchem auch bald folgen : die Ursach dieser Hoffnung war / der Stadt beschehene augenscheinliche Außsaugung / und daß auch ihre verderbte Neben-Christen[9] (wie davon geschrieben worden) ihnen eben sowol nicht mehr helffen konten : Inmassen sie ihr Elend in der Stadt und auf dem gantzen Land so groß befanden / daß sie solches genugsam zu beschreiben nit getraueten / zumal wollte das Moncadische / so 3002. starck in der Stadt bliebe / doppelt verpfleget seyn / nur daß es sich zum Durchzuge stündlich fertig hielte“.[10] […]
Der Jenaer Chronist Beier berichtet weiter: „5. Maii Leutenand Valentin Hansen zeucht aus Jena mit seinen anbefohlenen Gonzagischen Regimente; v. verbleibet alleine in Jena Mathaeus von Moncado alß derselbe den 14. Maii auch abziehen sol, kömet zuevor in der Nacht mit 12 standarten von truppen Kürißirn angezogen oberster Rudolph Georg von Wolframsdorfff v. Oberster Wachmeister Christian im Hoffe vnter den Rodoanischen Regimente; v. habe ich zur salva guarda bekommen Riccardum Morsus, einen Irländer von Rittmeister Joanne Bresla; alß den 20. Maii oberster Wolframsdorff auszeucht, v. allein das Rodoanische Regiment in Jena verbleibet, Kommen den 25. Maij dorzu die Tragoner Reuter des Obersten Martini von Pachanhai v. hat mir der Comendant v. oberster wachtmeister Christian im Hoff ins Hauß zur salva guardia Caspar Gosman aus dem Stifte Münster. Nachdem den 1. Jun. der gänzliche Abzug aus Jena geschehen ist, haben wir den 5. Jun. am Feiertage der h. Treieinigkeit das danckefeste gehalten in beisein Herzog Wilhelms zu Sachsen …“[11]
Das „Theatrum Europaeum“ berichtet dazu weiter: „Das Moncadische Regiment zoge um den 7./17. Maji auch aus Jena[12] nach Zeitz[13] / daselbstẽ 14. Käis. Regim. Rendesvous hielten / hingegen war der Ob. von Wolfframsdorff mit seinẽ und dem Rodoanischen Regim. samt etwas Gallasischen Dragonern / in allem 100. Reutern starck / auff dem Weg von Rudelstatt[14] sich im verderbten Jena einzuquartieren : die hatten Weymarische[15] Dörffer und Vorwercke geplündert / Pferd / Rind- und Schaf-Viehe hinweg getrieben / denen etliche vom Adel / samt etwas Weymarischen Bürgern nachgesetztet / aber etliche Bürger darüber im Stich geblieben.
Der ernst- und gäntzliche Auffbruch wollte noch nicht erfolgen / die Zahl-Monat wurden auß den Quartieren gezogen / und kein Abzug attendiret; Gott drohete dem Thüringer-Land von Kälte und Dürre einen Mißwachs / und General Piccolomini befande selbsten / daß / weilen überall nichts zu geben / nichts zu nehmen wäre / so müste man diß Jahr nothwendig Frieden machen / es continuirte aber der Krieg einen als andern Weg.
Den 1. 11. Junii nahmen die in Jena gebliebene Völcker erst ihren Fortzug nach Zeitz[16] und Böhmen / und die 9. ferners an der Saal gelegene Regimenter / so Erfurt[17] blocquirt halten sollten / musten nach Schlesien wandern“.[18]
Moncada nahm an der 2. Schlacht bei Breitenfeld[19] am 2.11.1642 teil[20] und geriet verwundet in Gefangenschaft.
Am 16.8.1652 wurde er zum kaiserlichen Generalfeldwachtmeister ernannt.
[1] Jena; HHSD IX, S. 215ff.
[2] Elsau: nicht identifiziert.
[3] Wöllnitz; heute Stadtteil der kreisfreien Stadt Jena.
[4] Lobeda [Kr. Jena, Stadt Jena]; HHSD IX, S. 260f.
[5] TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 59f.
[6] geröstet, gebraten.
[7] TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 60.
[8] TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 60.
[9] Katholische Mitbewohner, Nachbarn.
[10] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 834.
[11] TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 60f.
[12] Jena; HHSD IX, S. 215ff.
[13] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.
[14] Rudolstadt [Kr. Rudolstadt]; HHSD IX, S. 360ff.
[15] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.
[16] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.
[17] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[18] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 834.
[19] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[20] RUDERT, Kämpfe, S. 144ff.
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