Oberweimar, N

Oberweimar, N; Rittmeister [ – ] Oberweimar stand 1635 als Rittmeister in kursächsischen Diensten. Wahrscheinlich stammte er aus Oberweimar[1] und benutzte den Ortsnamen als Übernamen.

Der schwarzburg-sondershausische Chronist Volkmar Happe erwähnt ihn unter dem 1./11.2.2.1635 zum ersten Mal.[2] Am 25.3./4.4. erschien er erneut.[3] „Eodem die [9.5.; BW] fünf Pferde etzlichen armen Leuthen zu Großbodungen[4] genommen worden. Dabey sollen die Guarden zu Wiedermuth[5] von Rittmeisters Oberweimars Compagnie mitgewesen sein. […] Den 30. April [10.5.; BW] ist von den Bodungischen gestohlenen Pferden eines zu Wiedermuth bey dem Reuter funden worden. Den 2. Mai [12.5.; BW] haben Rittmeisters Oberweimars Soldaten, welche den armen Leuthen im Ambt Bodungen am verwichenen 29. April [9.5.; BW] 5 Pferde aus den Pflügen geraubt, solle alle wieder anhero schaffen müssen, das ihnen sehr wehe gethan“.[6] „Den 30. Juni [10.7.; BW] abermahls etzliche Diebe Meinem Gnädigen Herrn[7] drey Melcke Schaafe aus der Niederspirischen[8] Heerde genommen, sollen von Rittmeister Oberweimars Compagnie sein, liegen zu Wasserthaleben,[9] soll einer Andreas heißen“.[10] „Eodem die [14.7.; BW] der Schäfer zu Niederspier ein Scharmützel gehalten mit des Lieutenant Reutern Gergen Kreysen Reutern von Oberweimarsch Compagnie, die ihnen Schaafe stelen wollen. Den 10. Juli [20.7.; BW] Christian Gruhner und Hannß Gaßmann zweene Reuter von Oberweimars Compagnie, der erste von Topfstedt,[11] der andere von Peukendorf,[12] dem Schäfer zu Sußra[13] Schaafe nehmen wollen. Als er sich aber wiedersetzet, hat der Christian Gruben den Schaafknecht durchschossen, hoffen aber, er soll es verwinden. Von dar sind sie nach Billeben[14] geronnen und daselbst aus der Heerde zwey Schaafe genommen“.[15] „Den 18. Juli [28.7.; BW] ein Reuter von Rittmeister Oberweimars Compagnie von einem andern Reuter, mit dem er sich gebalget, übel gestochen worden. Es heißt der vulneratus Hans Dorn“.[16] „Den 6. August [16.8.; BW] ein junger Edelmann von Oberweimars Compagnie, Jucht genannt, Pferde zu Rückleben[17] stehlen wollen. Den haben aber die Bauren todt geschossen, und ist er diesen Tag zu Großenehrich[18] begraben worden. Eodem die, den 6. August [16.8.; BW], der Corporal von Oberweimars Compagnie, so in Mehrstedt[19] liegt, dem Schultzen zu Rockensußra[20] bey Nachte fünf Mandel Korn von dem Stücke gestohlen und in sein Quartier geführt, hat es entlich mit Schanden wieder geben müssen“.[21] „Den 30. Dezember [9.1.1636; BW] Rittmeister Oberweimars Musterschreiber mit etzlichen Reutern nach Großenehrich kommen, der Contributions Reste halber zu exequiren“.[22] „Den 18. Januar [28.1.; BW] sind nach Toba[23] etzliche Executions Reuter vom Rittmeister Oberweimars Compagnie gelegt worden wegen des Contributions Restes“.[24]

[1] Oberweimar [Stadtkr. Weimar]; HHSD IX, S. 322f.

[2] HAPPE I 369 r; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[3] HAPPE I 381 v; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[4] Großbodungen [Kreis Eichsfeld].

[5] Wiedermuth [Kyffhäuserkreis].

[6] HAPPE I 386 r – 387 r; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[7] Christian Günther I. Graf zu Schwarzburg-Hohenstein (11.5.1578-25.11.1642).

[8] Niederspier [Kyffhäuserkreis].

[9] Wasserthaleben [Kyffhäuserkreis].

[10] HAPPE I 399 v; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[11] Topfstedt [Kyffhäuserkreis].

[12] Peukendorf [Kyffhäuserkreis].

[13] Sußra [Kyffhäuserkreis].

[14] Billeben [Kyffhäuserkreis].

[15] HAPPE I 401 r – 401 v; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[16] HAPPE I 402 v; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[17] Rüxleben [Kreis Nordhausen].

[18] Großenehrich [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 175f.

[19] Mehrstedt [Unstrut-Hainich-Kreis].

[20] Rockensußra [Kyffhäuserkreis].

[21] HAPPE I 406 r – 406 v; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[22] HAPPE I 433 r; mdsz, thulb.uni-jena.de.

[23] Toba [Kyffhäuserkeis]; HHSD IX, S. 441.

[24] HAPPE I 435 r; mdsz, thulb.uni-jena.de.

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