Pfalz-Simmern, Ludwig Philipp von [23.11.1602 in Heidelberg – 8.1.1655 in Crossen] Ludwig Philipp Ludwig Philipp, verheiratet seit 1631 mit Marie Eleonore [1607 – 1675], der Tochter des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg, war der Sohn des Kurfürsten Friedrichs IV. und der jüngere Bruder des „Winterkönigs“ Friedrichs V. Nach dessen Tod 1632 war er Vormund des Kurprinzen und Administrator der Kurpfalz. Der jüngere Bruder Friedrichs V. erhielt laut väterlichen Testaments Simmern, die sponheim’schen Gebietsteile und das Fürstentum Simmern, das aber nach einem Abkommen von 1653 an die kurfürstliche Linie zurückfallen musste. Ludwig Philipp folgte seinem Bruder nach Böhmen und hatte für die kurze Zeit bis zur Schlacht am Weißen Berg das Fürstbistum Breslau inne. Obwohl Ferdinand II. seine Unschuld am Böhmischen Abenteuer anerkannt hatte, wurden seine Lande von den Spaniern okkupiert. Der Eintritt der Schweden in den Dreißigjährigen Krieg brachte ihm Simmern zurück sowie die Bestallung als schwedischer Administrator der Kurpfalz. Allerdings musste er sich 1634 nach der schwedischen Niederlage bei Nördlingen[1] nach Frankenthal[2] und Sedan[3] zurückziehen. Erst durch die Bestimmungen des Westfälischen Friedens wurde Ludwig Philipp wieder in seinen Lande eingesetzt. Ludwig Philipp wurde 1624 als „Der Gefährliche“ in die „Fruchtbringende Gesellschaft“ aufgenommen. Nach seiner Rückkehr 1646 in seine Residenzstadt Kaiserslautern[4] nahm er 14 Mitglieder in die „Fruchtbringende Gesellschaft“ auf. Vgl. die Erwähnungen bei QUETZ, Kurtze Erzehlung.
[1] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[2] Frankenthal; HHSD V, S. 100ff.
[3] Sedan [Frankreich, Dép. Ardennes].
[4] Kaiserslautern; HHSD V, S. 158ff.