Platow [Plato], Kaspar Sigmund von
Platow [Plato], Kaspar Sigmund von; Obrist [ – ] Kaspar Sigmund von Platow [Plato] [ – ]Platow hatte bereits als Obrist unter Christian von Braunschweig eine Dragoner-Schwadron geführt.
Er soll später als Obrist in schwedischen Diensten gestanden haben.
Im Juli 1638 heiratete er eine Freiin von Effern.[1]
Nach der Schlacht bei Nördlingen[2] beklagte sich Pfalzgraf Ludwig Philipp, der Bruder Friedrichs V. und Administrator der Pfalz, aus Frankenthal[3] bei dem schwedischen Reichskanzler: „Dem Obristen Plato sei zwar das Amt Neustadt[4] allein angewiesen worden, aber der Obrist Schmidtberger habe mit drei Kompanien in Genheim (wohl Gönnheim)[5] ohne Begrüßung bei dem Pfalzgrafen Quartier genommen, weder seine noch der königlichen Witwe Häuser, Witwengefälle, Untertanen mit Plündern und Rauben verschont. Dabei ‚pressten sie den armen Leuten ganz unmögliche, der Konföderation zuwiderlaufende Löhnungen aus und wollten dem Anschein nach seinen unschuldigen Pupillen,[6] wie auch eigenem Land und Leuten den Garaus machen …’ Man sei von diesem ‚Freundesvolk’ so bedrückt, daß ‚man die Pferde nicht mit Sicherheit vor das Tor bringen könne’ usw. usw. Oxenstierna fand keine bessere Erwiderung als die: Wenn ihm der Pfalzgraf nicht auf andere Weise beistehen könne, so möge er ihn in Zukunft mit solch bitteren und unverdienten Schreiben verschonen … Immerhin aber verließen die schwedischen Garnisonen das Elsaß und überließen es Frankreich ‚zur Verwahrung’“.[7]
Am 11.1.1647 schrieb der Landdrost in Westfalen, Wilhelm von Westphalen, an seinen Gönner Ottavio Piccolomini: … „welcher gestalt der schwedischer Obrister Meyer mit sechs und der Obristwachtmeister Plate sambt vier companien zu roß nach dem Eichsfeld gangen, mit dem Graffen Lowenhaubt [Ludwig Wyrich v. Lewenhaupt; BW] zu conjungiren und dem Landtgraffen zu Hessen daselbsten einsetzen wollen. Nach dessen verrichtung mit den umbliggenden hessischen Völckern conjungiren und auff hiesige statt [Paderborn; BW[8]] wieder was vorzunehmmen intentionirt sein sollen. Andere aber vermeinen, daß gemelte Schwedische zu ihrer haubtarmee oder in Schlesien zu gehen beordert wehren. […] Das stifft Verden habe der Obrist Meyer zwars quietirt, hingegen aber etzliche ruinirte Königsmarckische regimenter erwarttet würden“.[9]
[1] GEYSO, Beiträge III, S. 170.
[2] ENGERISSER; HRNČIŘÍK, Nördlingen (die umfassendste und detaillierteste Darstellung der Schlacht).
[3] Frankenthal; HHSD V, S. 100ff.
[4] Neustadt a. d. Weinstraße; HHSD V, S. 259f.
[5] Wahrscheinlich handelt es sich aber um Geinsheim, heute Ortsteil von Neustadt a. d. Weinstraße.
[6] Kinder, Waisen.
[7] SCHÜTTE, Pfälzer Land, S. 49f.
[8] Paderborn; HHSD III, 601ff.
[9] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 119.
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