Reuschel [Reischel], Peter [von ?]
Reuschel [Reischel], Peter [von ?]; Obrist [1598-28.4.1657] Reuschel, Herr auf Zedtwitz[1] und Schollenreuth,[2] war brandenburg-bayreuthischer Obristleutnant, Kriegeskommissar und Sekretär,[3] dann schwedisch-weimarischer Obristleutnant (1634), spätestens ab 1638 Obrist in der kursächsischen Armee.
Der Hofer[4] Chronist Rüthner [1598-1648] hält für 1634 fest: „Den 8. augusti kam obristleuthnant Peter Reuschel auch mit einer troupp hieher, sezte sich hernachmals in die sechs aemter“.[5]
„Den Feldmarschall Piccolomini hatten wir am 15. Oktober 1634 im eroberten Schweinfurt[6] verlassen, welches für die nächste Zeit sein Hauptquartier werden sollte. Bereits im Feldlager vor Schweinfurt hatte er erst einmal die Kroatenregimenter in Richtung Thüringen abkommandiert. Dabei sollte der Oberst Miklós Forgách zwischen Römhild[7] und Königshofen[8] patrouillieren, was dieser zwischen 11. und 13. Oktober auch tat, hingegen hatte der Kroatengeneral Goan Lodovico Isolano den Befehl, mit einigen tausend Kroaten ins Hennebergische[9] zu rücken. Der Hauptauftrag dieser irregulären Truppen war es, die Bewegungen des schwedischen Feldmarschalls Johann Banér, der von Leitmeritz[10] in Böhmen her im Anzug war, um sich mit den Truppen Herzog Wilhelms von Weimar zu vereinen, auszukundschaften und zu überwachen. (DBBTI V/1027).
Der Anzug Banér’s, auf den die Herzöge Bernhard und Wilhelm von Weimar alle Hoffnungen zur Verteidigung Thüringens und Frankens setzten, soll an dieser Stelle etwas näher beleuchtet werden. Ursprünglich sollte sich dieser ja sofort nach der Nördlinger[11] Niederlage im Auftrag Oxenstiernas über Eger[12] nach Franken und weiter an den Main begeben, sich darauf um Schweinfurt festsetzen und zusammen mit Herzog Wilhelm das Bistum Würzburg schützen. Dieses war jedoch durch diverse Meinungsverschiedenheiten mit dem sächsischen Kurfürsten und dessen Generalleutnant Hans Georg von Arnim in Verzug geraten. Banér faßte schließlich, auch auf Drängen Herzog Wilhelms von Weimar, den Plan, über Pirna[13] und Ilmenau[14] in den Thüringer Wald zu ziehen, um von dort zusammen mit dem Herzog an den Main zu rücken. (Chemnitz II, S. 556).
Herzog Wilhelm erwartete die Ankunft des schwedischen Feldmarschalls voller Ungeduld. Er schickte ihm sogar einen genauen Anmarschplan entgegen (über Pirna, Freiberg,[15] Chemnitz,[16] Zwickau,[17] Plauen,[18] Saalfeld,[19] Königsee[20]) und bat ihn, 1000 Reiter und 1000 Dragoner zur Versicherung der Grafschaft Henneberg[21] vorauszuschicken. Banér wollte jedoch nicht über Zwickau ziehen und hielt sich, wegen eventuell drohender Gefahr aus Richtung Eger,[22] weiter nördlich. Dies war der Zeitpunkt, als Piccolomini am 19. September den Main bei Frickenhausen[23] überschritt. Herzog Wilhelm war nun gezwungen zu handeln. Er zog seine Truppen an den Thüringer Wald zurück und quartierte sie in die Grafschaft Henneberg. Ein großer Teil des Fußvolkes blieb zur Verstärkung der Garnisonen in Würzburg,[24] Schweinfurt und Ochsenfurt[25] zurück.
Dem Befehlshaber über die Reiterei, Georg von Uslar, befahl Wilhelm, sich in keine Kampfhandlungen einzulassen, bevor nicht Banérs Truppen angekommen seien. Dessen Major Gaul sollte sich mit 200 Reitern nach Neustadt[26] und Mellrichstadt[27] begeben und dort die Regimenter des Obersten Heßler und des Oberstleutnants Reuschel an sich ziehen. (Huschke, S. 245). Obwohl Herzog Wilhelm sein Drängen intensivierte, Banér möge sich doch unverzüglich in Richtung Saalfeld, Königsee und Schleusingen[28] begeben, war dieser mittlerweile in die Stifter Magdeburg und Halberstadt ausgewichen. Das Kommando über die Banér’schen Truppen führte der Generalmajor Torsten Stålhandske, dem der Feldmarschall befohlen hatte, in Richtung Zeitz[29] und Naumburg[30] zu marschieren. Die Armee stand am 6. Oktober erst bei Zeitz und lag am 8. Oktober, 7 Regimenter zu Roß und 5 zu Fuß, insgesamt ca. 8000 Mann stark, bei Naumburg. (Ebd. S. 247).
Der Plan war nun, über Weimar,[31] Erfurt[32] und Arnstadt[33] nach Ilmenau[34] zu marschieren. Banér selbst begab sich zu Verhandlungen mit Herzog Wilhelm nach Weimar,[35] wo er am 12.10. eintraf. Man beratschlagte über eine mögliche Vorgehensweise, wobei eine Vereinigung mit den hessischen Truppen noch dem allgemeinen Konsens entsprach. Herzog Wilhelm schlug eine ‚Cavalcade‘ gegen Schweinfurt vor, um die Truppen Piccolominis vom Thüringer Wald und hennebergischem Gebiet abzulenken. Allein Banér war zu keinerlei Kompromissen bereit. Das ‚allgemeine evangelische Wesen‘ kümmerte ihn wenig. Sein Handeln war ausschließlich von schwedischen Interessen geprägt. Die letzte noch intakte Armee der schwedischen Krone wollte er auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Dazu kam, daß Herzog Wilhelm in übersteigerter Selbsteinschätzung nach wie vor nicht auf seinen Titel als schwedischer Generalleutnant verzichten wollte und den Oberbefehl über die Truppen beanspruchte. Dazu war Banér, der dem Herzog, welcher noch nicht einmal ein ausgesprochener Anhänger der schwedischen Interessen war, ein gehöriges Maß an Mißtrauen entgegenbrachte, nun nicht im entferntesten bereit. Er beschloß seine Truppen vorerst um Erfurt,[36] Rudolstadt,[37] Mühlhausen[38] und Eisenach[39] einzuquartieren und die weitere Entwicklung abzuwarten. Eine Entscheidung, die in den folgenden Wochen und Monaten die Landbevölkerung dieser Städte aufs äußerste ruinieren sollte. Er selbst zog am 14. Oktober in Erfurt ein. (Ebd. 251)“.[40]
Zu den Kriegsereignissen im Territorium der freien Reichsstadt Mühlhausen heißt es: „In dieser Zeit war ein erschrecklich Rauben, Morden und Plündern im Mühlhäusischen Gebiet, besonders von den Weimarschen Soldaten, so unter dem Obristlieutenant Treischen [Treusch v. Buttlar-Markershausen; BW] und Reischeln auf dem Eichsfeld[41] lagen. Deswegen mußten alle Ackerleute Gewehre bei sich führen, und der Rath bestellte einen Convoi von Reitern und Musketiren“.[42]
„Um das Eichsfeld zu schützen und den hessischen und lüneburgischen Regimentern näher zu sein, ging er [Wilhelm IV.; BW] sofort an die Durchführung der in Nordhausen[43] verabredeten Zusammenziehung seiner Truppen auf dem Eichsfeld.
Diese hatten eine Stärke von etwa 5000 Mann; davon 3000 Reiter, 1500 Mann zu Fuß und 500 Dragoner. Von ihnen hatten bisher die Reiterregimenter Treusch von Buttlar und Reuschel neben verschiedenen kleinen Truppenabteilungen auf dem Eichsfeld gelegen, und zwar zum größten Teil um Duderstadt[44] und in den umliegenden, von Lüneburg beanspruchten Teilen des Landes. Ihre Gesamtstärke betrug 1900 Mann. Da Wilhelm dem Herzog Georg in Nordhausen die Räumung dieser Gebiete versprochen hatte, gab er diesen Regimentern den Befehl, in das der hessischen Grenze benachbarte Amt Bischofstein[45] zu marschieren, wo sie mit den aus Thüringen anziehenden Reitertruppen und Dragonern gemeinsame Quartiere beziehen sollten“.[46]
In der Kirchenchronik des Dorfes Dornheim[47] des Magisters Thomas Schmidt heißt es unter 1634: „Kommt da Peter Reuschel mit seinen Leuten, ein Tischler seines Handwerks, der aber nicht ausgelernt und auch nicht vor den Feind gekommen, und presset viel Geld von uns. Seine Rittmeister werden uneins und erschlägt deren einer den andern bei Rudersleben.[48] Von da zeugt der Schreiner weiter und macht den Leuten hier und da Tisch und Bänke.
Das währt so seine Zeit; da stürmt der Peter von Hanstein herein, nimmt uns die Schafe, plündert die Schule und Kirche und thut uns sonst noch Schaden.
Und siehe! da kommt noch ein Peter und sind es der Peter nun drei. Denn Pierre Brossard legt sich mit dem Stabe gen Arnstadt.[49] So bleiben wir fein in der Gewohnheit, daß wir der Diebe nicht vergessen“.[50]
„Aber nachdem das Volk über Winter mit Kontribuieren, Rauben und Stehlen das ganze Land arm gemacht, kommt auch der andre Peter vom Eichsfeld wieder. Der Schreiner hat sich in die Erfurtischen[51] Dörfer gelegt und mit Erpressen gar so tyrannisch gehandelt, daß sie alle entwichen Kommen in unsere Dörfer mit Vorwendung, sie wollten nur ein wenig Futter suchen, erzeigen sich aber als Türken und Heiden und sonderlich des Beilwitz Kompagnie. Den 24. und 25. Feber [1635; BW] haben sie Riechheim[52] geplündert und als sie nicht Säcke genug finden können, das gestohlene Gut drein zu fassen, haben sie die Betten der armen Bauern ausgeschütt.
Den 26. und 27. und 28. plündern sie Reinsfeld[53] und Elleben,[54] welche doch dem andern Peter assigniert gewesen. Hat so der Pierre Brossard für seine eignen Gesellen und Freunde seine Quartiere nicht halten können und hat man ihm doch erst viel Tausend Gulden geben müssen, daß sie das ganze Land verteidigen sollten. Die beiden Peter haben aber das feine Lob, daß sie es wohl verstehn und keiner den andern etwas zu vergeben habe. Den Pfarrern nimmt man Röcke und Mäntel, daß sie in Hosen und Wams müssen stehn und ihres Amtes warten.
Und doch giebt man zu Weimar[55] für, man streite für die Religion, hat sich ganz Franken bekehren sollen und doch läßt man die Lutherischen Pfarrer also pressen und verfolgen und das Wort Gottes also verhindern an Orten, da es schon lange gewesen?“[56]
Der schwarzburg-sondershausische Hofrat und Chronist Happe hält in seiner Chronik die Bewegungen des Regiments fest: „Eodem [20.2./1.3.1635; BW] die zwo Compagnien Reuter von des weimarischen Obristen Reuschels Regiment sich in das arme verderbte Dorf Keula[57] geleget“.[58] „Den 5. März [15.3.; BW] das gantze weimarische Reuschelische Regiment im Ambt Keula abermahls ankommen, davon auch eine Compagnie zu Holzsußra[59] gelegen“.[60] „Den 4. April [14.4.; BW] die Weimarischen Reuschelischen Reuter zwey Dorfe im Ambte Heldrungen[61] geplündert, ist Freund und Feind einer wie der ander“.[62] „Den 1. Juli [11.7.; BW] den armen Leuthen zu Rockensußra[63] zwey Lemmer genommen worden. Eodem die von den weimarischen Reutern unter dem Obristen Trieschen [Treutsch; BW] Meinem Gnädigen Herrn[64] aus der Peukendorfer[65] Heerde dreyzehen Schaafe genommen worden. Eodem die der weimarische Obriste Lieutenant Peter Reischel alhier bey Meinem Gnädigen Herrn gewesen“.[66] „Den 18. Juli [28.7.; BW] sind die Reuselischen Reuter von Billeben,[67] Holzsußra, Rockensußra und Großmehlra[68] hinweg gezogen und hat das gantze Regiment zu Billeben Randevou gehalten, ist darnach in das Amt Clingen[69] gerücket und in dieselbe Dorfe sich eingeleget“.[70] „Den 24. August [3.9.; BW] sind die beyden weimarischen Regimenter, als 14 Compagnien Reuter, so mit eußerstem Verderb des armen Volcks gantzer acht Tage im Amt Clingen gelegen, hinweg nach Leipzig[71] marchiret. Reuschelische und Steinische haben zu Clingen drey Pferde mitgenommen und 2 Pferde ausgetauschet“.[72]
„Oberstleutnant Reuschel erhielt von Oxenstierna den Befehl, bei Schweden zu bleiben. Landgraf Wilhelm befahl dem Oberstleutnant Treusch von Buttlar, der hessischer Untertan war, nach Witzenhausen[73] zu kommen und die unter den weimarischen Truppen noch befindlichen hessischen Untertanen mit sich wegzuführen, andernfalls er die fürstliche Ungnade und den Verlust seiner Güter befürchten müsse. Treusch gehorchte, dagegen blieb Reuschel dem Herzog treu“.[74]
„Den 9. August [19.8.; BW] sind alle Weimarischen Beamten wieder vom Eichsfelde zurückgezogen, und ist das Land dem Mainzischen Hofe zurückgestellt worden, und hatte diese Herrschaft ein Ende, welche der Stadt Mühlhausen viel Tausend Thaler gekostet hat. Bei dieser Veränderung mußten auch die evangelischen Geistlichen wieder abziehen. Die Regimenter hielten vor der Stadt Manöver und ließen das Reischelische und Treischische Regiment auf den Dörfern, die alles für ihr Eigentum hielten. Etliche Reiter, welche sich in der Stadt vollgetrunken hatten, schossen im Vorbeigehen in die Schenke zu St. Nicolai, aber die Bürger stelleten sich zur Wehre und schossen einen Polacken tot und prügelten die anderen wohl ab. Als nun der Tote auf St. Nicolaus Friedhof begraben wurde, so kamen täglich Soldaten und besahen sein Grab, und wenn sie nach der Vogtei[75] ritten, schlugen sie alles, was sie unterwegs antrafen, Bürger und Bauern, und war große Unsicherheit. Der Major Stein wollte den Soldaten bezahlt haben, oder sich an der Stadt rächen, erhielt aber nichts. Den 17. August [27.8.; BW] sind die Regimenter fortgezogen und Kursachsen untergeben worden“.[76]
Die Bestallung Reuschels zum Obristen seines Kavallerieregiments erfolgte am 1.8.1635, die Musterung am 17.9. vor Staßfurt.[77]
Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold aus dem von Eger[78] abhängigen Marktredwitz[79] erinnert sich an den Dezember 1636: „Den 27. dito, sehr früh, ist vor das Tor [ge]kommen Herr Ober[st] Reuschel mit 30 Pferden und 2 Wagen. Er begehrte hinten herum und einen Boten nach Arzberg.[80] Man brachte ihm hinaus Semmel[n] und Branntwein, welches er dankbar(lich) annahm“.[81]
Das Regiment Gersdorff (nicht Biersdorff) wurde am 4.4.1638 in Eglau[82] reformiert und mit dem Regiment Peter Reuschel vereinigt.[83] In diesem Jahr erwarb er das Zedtwitzer Schloss.
Sein Regiment nahm an der Schlacht bei Chemnitz[84] am 14.4.1639 teil.
Über diese Niederlage berichtet der Erzgebirgschronist Lehmann in seiner Kriegschronik unter „Das gröste Unglück vor Chemnitz“: „Der Schwedische General Leonhart Torsten-Sohn wahr nun mit der hinderstellichen Armee und Artollerey auß dem Stift Halberstadt[85] aufgebrochen, Nach dem Fürstenthumb Altenburg[86] gerückt und zue Zeitz[87] den 2. April mit Banern sich conjungiret, und weil er kundtschaft eingezogen, daß die keyßerlichen und Chur-Sächsischen zwischen Zwicke[88] und Chemnitz stünden und sicher legen, brach er den 3. April von Zeitz auf und eilte auf die keyßerlichen zue, ehe Hatzfeld, der schon ezliche Regiementer zum Succurs vor Freyberg[89] geschickt hatte und nunmehr in March wahr, von Eichsfeld[90] durch Düringen mit den Chur-Sächsischen zuesammenzuestoßen, sich conjungiren kundte, schickte von Altenburg den General Schlangen [Slange; BW] uff Zwicka und von dar mit wenig reutern mittin unter die Marzinischen [Morzin; BW] und Chur-Sächsischen. Der recognoscirte alles, wie sie lagen, und ritte wieder zum Baner. Der General Marzin [Morzin; BW] wuste nicht, daß Baner so nahe, und daß Torstensohn zu ihme gestoßen sey. Doch bekam er 3. April abendts umb 5 Uhr kundtschaft, ließ seine Regiementer zuesammenziehen und befahl, daß Sie Morgens alle solten vor Chemnitz stehen. Des abendts zuevor war das keyßerliche Haupt-Quartier zum Honstein[91] gewesen; dohin kam Baner, der sich 4. April viel früher aufgemacht, mit aufgang der Sonne, traf doselbst in der retrogarden 300 Pferde und jagte Sie ins Corpus, das vor Chemnitz stunde. Marzin hatte den Paß an einen Morast vor Chemnitz, den er durchmuste, mit Trajonern besezt, damit der feind nicht da durchbreche, aber es halfe nichts. Baner sezte an, brachte in der eil uber 4 Regiementer zue Pferde, Sein leib Regiement, des Torsten-Sohns, Hans Wachtmeisters und Hans Wittenberg(s), darzue viel Wagehälse, die theils in nachjagen ermüdeten und sich in Marrast durchwuhleten, uber den Marrast hatte (er) die andere Armee ihme nach commandirt, jagte die Trajoner weg, hiebe durch, machte das felt unsicher und nahmb dem Marzin die Höhe, welcher unter deßen, Ehe der feindt uber den Pas kommen, Zeit gehabt, sich zue stellen.
Gegen die Statt sazte er an einen Marrast den lincken Flügel, der meist von Curaßiren bestundte, hinder Chemnitz aber uber den fluß den rechten flügel, die wahren viel stärcker an Volck, den der feindt, hatten stücke und Munition bey sich, welches dem feinde noch zur Zeit fehlte. Baner thete mit seinen regiement den ersten angrif an Lincken flügel und litte schaden, die andern 3 Regiementer entsazten ihn, und kamen andere Regiementer mehr darzue und jagten den Lincken flügel in disordre an 2 marrastigen graben, drüber Sie nicht kommen kunten, zum großen Vortheil der Schwedischen; den was nicht gegen Chemnitz zum rechten flügel entkam, das wurde alles entweder gefangen oder Niedergehauen. Weil nun der Schweden volle Armee auch ankommen wahr, wurde commandirt, wer reiten kundte, sezten derowegen die Schwedischen regiementer durch den fluß Chemnitz und chargirten den rechten flügel, der schon gewichen und sich hinder 3 Mor-rastigte Dämme gesetzet hatte, gingen doch fort und wurden meist niedergehauen. Das Fußvolck drengte Sich an ein Wäldlein nach der Stadt und trachtete ferner an Walt 400 schrit gegen den gebirge und wolte außreißen. Baner ließ ihnen vorbeugen durch General-Major Stalhansen [Stålhandske; BW], Herr Major Pfulen [Pfuel; BW], Obrist Schlangen [Slange; BW] Regiement und 1 Esquadron von Konigsmarck untter Obrist-Leutenant Hammerstein, die hohleten Sie ein, machten ezliche 100 nieder, nahmen den Rest gefangen und richteten damit die keyßerliche, Chur-Sächsische und Salische armee auf einen tag hin, verfolgeten die flüchtigen Nach Leipzig,[92] Freyberg, Annen[93]- und Marienberg.[94] Der General Marzin kam kümmerlich darvon ohne hut und mit einen Pferd biß an die Seigerhütte[95] an die Flöhe. 800 blieben auf der Walstat, 2000 zue fuß wurden gefangen, 40 standtarten, 20 fahnen, alle stücke, munition und Pagage bliebe in stich. Das thaten die Schweden nur mit der Avangardia von lauter Reutern, und ist kein Canonschuß darzue kommen, welches der Churfürst dem General Marzin, den er mit den Calenbergischen [Reinecke v. Callenberg; BW] Regiement nach Dresden[96] confoiren ließe, heftig verwiese, von seinen Reutern 400 wiedersamlete und den rest von allen seinen Regiementern den Obristen Wachtmeister Trautischz [Traudisch; BW] ubergabe, der reformirte Sie und nahm sie mit sich in Böhmen. Da hatte des Marzins Commando ein Ende.
Die keyßerlichen gingen nach Pirn,[97] Frauenstein,[98] in Böhmen nach Brüx[99] und Prag. Viel wahren nach diesen gebirgen geflohen und gingen die gantze Nacht durch Elterlein[100] auf Annenberg mit blutigen Köpfen, ferner hienunder biß nach Dresden, darüber alles rege und furchtsam wurde in Gebirge, alle Flecken und Dörfer rißen auß nach den Wäldern und in die Städte. Den 5. April sahe mann noch immer einzlich die geschlagenen reuter auf allen straßen nach Böhmen reiten, die leute untterwegens angreiffen, den Sie sehr hungrich thaten und wurden eines theils an Päßen mit Pulver und bley gespeist, daß Sie des hungers vergaßen, ehe sie in Böhmen kommen. Die Schweden haben ihnen auch nachgesezet in das gebirg undt vor Annenberg etliche Chur-Sächsische weggenommen“.[101]
Das „Theatrum Europaeum“ berichtet sehr ausführlich über die Ereignisse: „Nichts destoweniger aber hat Hr. General Banner / wiewol er auch von Käis. und Chur-Bäyerischem Volck um ein zimliches übermannet gewesen / bey obbesagtem Hohenstein[102] / nahend Kemnitz / dergestalt gefochten / daß nicht allein seines Feindes (die reichsArmada genennet) meinste Infanterie, von sehr gutem Volck / und dabey so viel hohe / als untere officirer / guten theils darauff gangen / sondern auch die Cavallerie zertrennet worden / das geschütz und alle Bagage in zimlicher Anzahl im Stich geblieben / und hat sich so gar die Schwedische Reuterey auch deß an ihrer reuterey vor freyberg erlittenen Schadens von diesem Treffen wiederum erholet: von welchem allem uns für gut angesehen / das außführliche Schreiben / so Hr. General Banner hiervon an einen hohen der Cron Schweden Bedienten alsbald abgehen lassen / hierbey in Druck mitzugeben / also lautend: Meinem jüngsten Schreiben zu Folge / habe ich die Conjunction mit dem Herrn General der Artillerie Leonhard Dorstensohn / am 2. dieses zu Zeitz effectuiret / und wie ich die gewisse Kundschafft von meinen außgehabten Partheyen / die mir von unter-schiedenen deß Feinds rencontrirenden und niedergehauenen Partheyen häuffig gefangenen einbracht / erhalten / daß der Feind / als die Käiserl. und ChurSächs. Armee / zwischen Kemnitz und Zwickau[103] sich befinden thäte / habe ich darbey considerirt / wie hochnöthig es seyn wolle / ohne Säumnüß mein Heyl an diesen zu versuchen / ehe Hatzfeld / wie bißhero / sowohl von Herrn[104] / als auch von Minden[105] / Hamburg[106] und Erfurt[107] / und andern vielen Orten / mehr Bericht geschehen / daß er im marchiren übers Eichsfeld und durch Thüringen begriffen / zu ihnen stossen möchte / bin derowegen am 3. dieses zu Zeitz auffgebrochen / und desselben Tags biß an Kemnitz avancirt / indem auch einen Gefangenen bekomen / der soviel außgesagt / daß der Feind noch also elargiret still ligẽ / und von meiner Ankunfft nicht wissen sollte / mich darauff resolviret / dieselbe Nacht zeittlich auffzubrechen / ihnen zwischen die Quartier einzugehen / und also von ihnen auffzureiben / soviel ich immer gekönt / und Gott der Allmächtige darzu Glück / Segen und Heil verleihen / und die Gelegenheit Anweisung gethan hätte. Es hat zwar der Feind bemeltes Abends um 6. Uhr Nachricht von mir und Alarme bekommen / auch die armee zusammen gezogen / und gegen Morgen zeitlich auff den Rückritt gegen Kemnitz sich begeben / als ich aber gleichwohl auch sehr frühe noch vor der Sonnen Auffgang auffgebrochen / meinen March nacher Glaucha[108] gerichtet / gerichtet / und also zeitlich zu Hohenstein[109] / da den Abend zuvor deß Feinds Haupt-Quartier gewesen / habe ich in seinen Retrogarden in 300. Pferd starck angetroffen und dieselbe verfolgt / biß in das Corpus, so allbreit nahe allhie bey Kemnitz gewesen / eingejagt / und weil ich einen Morastigen Ort vor mir zu filiren gehabt / den der Feind mit Dragonern besetzt / hat er Gelegenheit erlangt sich zu stellen / demnach den lincken Flügel / so mehrentheils in Cürassirern bestanden / dahinden / und auff die Seit Kemnitz / den rechten Flügel aber weiter hinter sich / über den Fluß die Kemnitz genant / hinter der Stadt / auch gesetzet / darauff ich mit meiner Guarde von Dragonern / an bemelten Morastigen Paß / dahin wegen der Tieffe deß Sumpffs nicht zu kommen war / zu Fuß übergesprungen / nach wenigem disputiren / deß Feindes Dragoner gewichen / quittiret / und mir die Occasion zum filiren geöffnet / welcher ich also wahrgenommen / dem Feind die Höhe zu nehmen / und das Feld unsicher zu machen / so auch geschehen / also daß ich Anfangs mein Regiment / wie auch des Herrn General Dorstensohns Obrist Hanß Wachtmeisters / und Obr. Wittenbergs Regiment / überbracht / wovon wegen deß grossen Eilens / viel Reuter / so ermüdet waren / zurück geblieben / hinweg gewesen / damit erwehnten lincken Flügel chargirt / mit meinem Regiment den ersten Angriff gethan / und wegen empfundenen Widerstands in Schaden gerathen / aber weil deß Herrn Generaln / wie auch Hanß Wachtmeisters und Wittenbergs Regiment / auch zeitlich genug dem Feind zu schaffen gegeben / ist dieser lincke feindliche Flügel / so in Disordre kommen / und zu seinem grossen Schaden / und unserm trefflichen Vortheil zween grosse Morastige Gräben hinter sich gehabt / biß auff weniges / so sich an den rechten Flügel zu entfliehen / hat gearbeitet / gantz nidergehauen / wir starck nachgedrungen / auch fort und fort / wegen Ankunfft und mehrer Versammlung der unsern / je mehr und mehr verstärcket worden / solches ohne Säumnüß gethan / und 3. Dämme zu filiren / gehabt / hinder welche sie sich zwar hätten setzen / und Widerstand thun können / aber weil der Muth gantz entsuncken / haben die unserige alles niedergehauen / und wenig darvon kommen lassen / das Fußvolck aber / hat sich zwar an die Stadt gedrenget / gleichwol durch einen kleinen Wald / nahe bey der Stadt / so nur 400. Schritt von einem andern Wald / gegen den Gebürge werts distiret / sich zur Flucht wenden wollen / denen ich aber Hn. General Major Stallhansen / Herrn Major Pfuls / und Obr. Slangens Regimenter / und von den Königsmarckischen eine Squadron / unter ihrem Obrist-Lieutenant Hammerstein / nachgeschickt / die sie umringet / und auch totaliter ruiniret und geschlagen / also daß nunmehr / was Salis bey sich gehabt / schon vernichtiget / in dieser glücklichen Expedition die gantze Käiser. und Chur-Sächsische Armee zu Grund gerichtet / Stücke / Munition / Fähnlein und Standarten / darvon mir die Anzahl / weil noch die wenigsten einbracht / nicht soeben bewust / so dann alle Bagage der Generalen / Officirer und gemeinen zu Fuß erobert / und eine treffliche Anzahl Officirer gefangen worden : von denen so man in der Eil weiß / und von hoher Importantz seyn / ist der GeneralWachtmeister der Cavallerie Graf von Puchheim / Obr. Webel / Obr. Wangeler / der biß auff den Tod verwundet / der Obr. Lieutenant Paradiser / von Marq. de Grana, Obr. Lieutenant Wachenheim von Graf Schlicken / und eine große Anzahl Majorn / Rittmeister / Hauptleute / Lieutenant / Cornet und Fähnrich / die Specification wird von den Regimentern colligirt / / soll ohne Säumnuß in Form gebracht / und dem Herrn mit ehistem nachgeschickt werden: an unserm Ort weiß man noch von keinem Officirer / so sonderlich Namkündig / die gequetscht oder geblieben wären / als deß Herrn Gen. Stallhanß Obr. Lieutenant / so geblessiret / und der junge Graf von Witgenstein / der unter Hn. General Pfuls Regiment gewesen / etc. etc. Datum im Haupt-Quartier zu Chemnitz / den 5. April. Anno 1639“.[110]
Der Hofer Chronist Rüthner hält fest: „Den 4. october wurde alhier ein sächßischer reuther von des obristen Reuschels regiement, Kapp genand, ein hießig kindt, welcher die fürstlichen wahren von spizen und posamenten, zum fürstlichen beylager gehörig, plündern helfen, gefänglich eingezogen“.[111] „Dieß volck [gemeint ist das Regiment Augustin von Hanau; BW] hat obgedachten eingezogenen Kappen, weil er unter ihr regiement gehörig, mit gewalt auß dem gefängnuß wieder ledig gemacht, welcher sonst gewiß ohne decollation [p. 165] schwerlich würde davongekommen seyn“.[112]
Am 9.1.1640 wurde das Kavallerie-Regiment Reuschel zu Borna[113] reformiert, in vier Kompanien eingeteilt[114] und an Augustin von Hanau abgegeben.[115]
Rüthner berichtet unter dem 16.4.1640: „Den 16. kam herr obrist Reuschel und obristlieuthnant von Lichau [Wolf Siegmund v. Lüchau; BW], diesmahl beede commissarii, wieder zurück von Plauen[116] und brachten auf 40 pferde zur salva guardia mit, welche hernach rings um die stadt ausgeleget worden“.[117]
Rüthner hält weiter fest: „Den 14. julii [1641; BW] kam eine croatische parthey von 20 pferden und pernoctierte vor dem Untern Thor. Weil aber gleich den 15. eine starke schwedische parthey von Erfurth den obrist Reuschel zu Zedwitz gefänglich hinweggeführt und ganz ausspolieret und vieh, pferde und geld, was sie antreffen können, abgenommen, gleichfalls auch major Christian von Beulwitz zu Töpen[118] gefangen mitgenommen, gieng gedachte croatische parthey über die Obere Steinerne Brücke wieder gegen Leimitz[119] zu. Major Beilwitz ist zwar [p. 228] noch selbigen abend ausgezogen und wieder ledig nach hauß gekommen, obrist Reuschel aber haben sie mit unter Saalfeld[120] genommen und darnach wieder gelassen. Den schaden, so mehr besagten herrn obristen zugefüget, hat er auf 4000 thaler aestimiret“.[121]
„Den 18. julii früh um 6 uhr kamen hinter den Japisstein und von der Staudenmühle her viele völcker, unwissend denen in der stadt und auf dem Schloß, gegen die stadt anmarchiret. Sie sazten sich gegen dem Schloß, und kam ein rittmeister, Kiel genandt, welcher adjutantquartiermeister und alles in allem war, also dass er das ganze werck dirigirte und alles, was er that, gethan war, mit ohngefehr 20 pferden [p. 281] vor das Untere Thor. Der begehrte mit den hauptman, obrist Reuschel auf Zedwitz und burgermeister und rath zu reden, welche sodann zu ihm hinausgiengen und zu vernehmen hatten, wie dass der bayrische obristlieutenant Kerbenreuter [Kürnreiter; BW] kommen und mit 500 mann in der stadt logiren würde. Unterdessen sollte die stadt verschaffen 3000 pfund brod, 8 faß bier, 20 scheffel[122] habern, bretter, bohlen, alte fäßer, mäurer, zimmerleuthe, müller und bothen“.[123]
„Gott aber kam nach diesem ausgestandenen unglück und übel bald wieder zu uns, denn machdem die gelder im anfang des augusti nach Erfurth geliefert, ward vom general Königsmark dem major [p. 296] eine ordre, vom 1. august datirt, zugeschicket, dafern der herr obrist Kynsky nichts in abrechnung zu fordern haben würde und er sicher hindurch kommen könnte, worauf er wohl zu sehen und sich in acht zu nehmen absonderlich fleiß haben sollte. Diese ordre brachte den 6. augusti herr secretarius Reuschel, als welcher mit nach Erfurth gegangen und daselbst abrechnung pflegen sollen. Nur gedachte jeder männiglich, er würde sobald aufbrechen und entweder bey der nacht oder par force durchgehen. Allein es bedachte sich derselbe ganz anders und wollte nicht eher abziehen, es hätte ihm dann seiner hochfürstlichen durchlaucht einen pass von denen kayserlichen ausgewürket oder ihm des abzuges wegen genugsame sicherheit verschaffet. Der landesfürst schrieb solches begehren an den commendanten nach Eger, Webel, und begehrete disfals einen pass. Allein es wurde sein gesander diesfals sehr übel abgewiesen. Dieserwegen gab ihm, dem major Höwel, seiner fürstlichen durchlaucht nicht nur unter dero eigenen hand und siegel einen paß, sondern auch eine sehr gefährliche versicherung auf allen schaden vor ihn und seine leute, auch bey sich habende [p. 297] wägen und pferde, und musten ihm darneben etliche von adel von hier aus begleiten zu beßerer defension. Wurden mittwochs den 9. augusti, an welchem der auszug geschehe, der ganze ausschuß hiesiger stadt aufgebothen und in denen gerichten zu Nailau,[124] Lichtenberg[125] und da herum mehr dann 200 bauern nach Ißiga[126] beschrieben, welche alda die päße wohl verwahren musten und, als er durch war, hinter ihm den wald verhauen. Dem major wurde bey seinen abzug 100 reichsthaler pro discretione noch darzu verehret, hingegen er allen proviant und munition zurück in dem Schloß lassen muste. Er guälte auch die allererst auf den 11. gefälligen 10en tage tractement oder löhnung heraus. Endlich zog er den 9. augusti früh morgens um 4 uhr zu den Schlosthor hinten hinaus, und waren in allem ohngefähr 80 dragoner zu roß und 10 oder 12 zu fuß, giengen auf Unterkozau,[127] Jodiz,[128] Isiga, Saalfeld und ferner nach Erfurth zu mit grosen freuden unserer bürgerschaft, dass sie theils glücklich zu Ehrfurth angekommen, theils dass man endlich dieser beschwerlichen gäste los worden“.[129]
[1] Zedtwitz, heute Ortsteil von Feilitzsch [LK Hof].
[2] Schollenreuth, heute Ortsteil von Feilitzsch [LK Hof].
[3] Vgl. KLUGE, Hofer Chronik; ferner die Erwähnungen bei HAPPE; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[4] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[5] KLUGE, Hofer Chronik, S. 58; Sechs Ämter: Arzberg, Kirchenlamitz, Selb, Thierstein, Weißenstadt und Wunsiedel, 1613 gebildet.
[6] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[7] Römhild [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 353ff.
[8] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.
[9] Henneberg [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 193ff.
[10] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.
[11] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[12] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[13] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.
[14] Ilmenau [Kr. Ilmenau]; HHSD IX, S. 211ff.
[15] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.
[16] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.
[17] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[18] Plauen [Vogtland]; HHSD VIII, S. 279ff.
[19] Saalfeld [Kr. Saalfeld]; HHSD IX, S. 369ff.
[20] Königsee [Kr. Rudolstadt]; HHSD IX, S. 239f.
[21] Die Grafschaft Henneberg-Schleusingen wurde nach dem Tod des letzten Grafen auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 (de facto seit 1583) von den beiden wettinischen Linien, den sächsischen Albertinern und den thüringischen Ernestinern, bis 1660 gemeinsam verwaltet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach dem Bericht des kursächsischen Oberaufsehers Marschalk der Grafschaft im Oktober 1634 durch den Einbruch der Truppen Piccolominis versetzt. Vgl. HEIM, Leiden; HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 255; KÖBLER, Lexikon, S. 247f.
[22] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[23] Frickenhausen a. Main [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 213.
[24] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[25] Ochsenfurt [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 557.
[26] [Bad] Neustadt/Saale [LK Rhön-Grabfeld], HHSD VII, S. 59f.
[27] Mellrichstadt [LK Rhön-Grabfeld]; HHSD VII, S. 438f.
[28] Schleusingen [Kr. Suhl]; HHSD IX, S. 382ff.
[29] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.
[30] Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 341ff.
[31] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.
[32] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[33] Arnstadt [Kr. Arnstadt]; HHSD IX, S. 18ff.
[34] Ilmenau [Kr. Ilmenau]; HHSD IX, S. 211ff.
[35] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.
[36] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[37] Rudolstadt [Kr. Rudolstadt]; HHSD IX, S. 360ff.
[38] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[39] Eisenach [Kr. Eisenach]; HHSD IX, S. 88ff.
[40] ENGERISSER, Von Kronach, S. 386ff. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[41] Goldene Mark (Kr. Duderstadt); HHSD II, S. 172f.
[42] JORDAN, Mühlhausen, S. 83.
[43] Nordhausen [Kr. Nordhausen]; HHSD IX, S. 305ff.
[44] Duderstadt; HHSD II, S. 123f.
[45] Bischofstein [Gem. Lengenfeld, Kr. Heiligenfeld]; HHSD IX, S. 50f.
[46] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 295.
[47] Dornheim [Ilm-Kreis].
[48] Rudisleben, heute Ortsteil von Arnstadt [Ilm-Kreis].
[49] Arnstadt [Ilm-Kreis].
[50] EINERT, Thüringer Landpfarrer, S. 37.
[51] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[52] Riechheim, heute Ortsteil von Elleben [Ilm-Kreis].
[53] Reinsfeld, heute Ortsteil von Wipfratal [Ilm-Kreis].
[54] Elleben [Ilm-Kreis].
[55] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.
[56] EINERT, Thüringer Landpfarrer, S. 38f.
[57] Keula [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 233.
[58] mdsz.thulb.uni-jena.de: HAPPE I 374 v.
[59] Holzsußra [Kyffhäuserkreis].
[60] HAPPE I I 378 v; mdsz.thulb.uni-jena.de:
[61] Heldrungen [Kyffhäuserkreis]; HHSD XI, S. 205f.
[62] HAPPE I I 384 r; mdsz.thulb.uni-jena.de:
[63] Rockensußra [Kyffhäuserkreis].
[64] Christian Günther I. Graf zu Schwarzburg-Hohenstein [11.5.1578-25.11.1642].
[65] Peukendorf, Vorwerk [Kyffhäuserkreis].
[66] HAPPE I 400 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[67] Billeben [Kyffhäuserkreis]
[68] Großmehlra [Unstrut-Hainich-Kreis].
[69] Clingen [Kyffhäuserkreis].
[70] mdsz.thulb.uni-jena.de: HAPPE I 410 r.
[71] Leipzig; HHSD VIII, 178ff.
[72] mdsz.thulb.uni-jena.de: HAPPE I 411 r.
[73] Witzenhausen; HHSD IV, S. 478f.
[74] HUSCHKE, Herzog Wilhelm, S. 315.
[75] Vogtei: Landschaftsbezeichnung für die drei Dörfer Oberdorla, Niederdorla und Langula in Westthüringen. Bis 1329 teilten sich das Erzbistum Mainz und die Herren von Treffurt die Herrschaft in den drei Dörfern der Mark Dorla. Die Treffurter als Raubritter wurden daher von Mainzern, Hessen und Sachsen gemeinsam bekämpft und besiegt Diese übernahmen die gemeinsame Verwaltung von Oberdorla, Langula und Niederdorla. Ab 1333 wurde zur Wahrung ihrer Rechte und Besitzungen je ein Vogt in die drei Dörfer eingesetzt. Dadurch entstand das wohl kleinste Territorium im Reich.
[76] JORDAN, Mühlhausen, S. 86.
[77] SCHERER, Sächs. Regimenter, Nr. 24; Staßfurt [Kr. Calbe/Staßfurt]; HHSD XI, S. 443ff.
[78] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[79] Marktredwitz; HHSD VII, S. 429f.
[80]Arzberg [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 31f.
[81] BRAUN, Marktredwitz, S. 72.
[82] Eglau: nicht identifiziert.
[83] SCHERER, Sächs. Regiment, Nr. 15.
[84] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.
[85] Halberstadt [Kr. Halberstadt]; HHSD XI, S. 169ff.
[86] Altenburg [Kr. Altenburg]; HHSD IX, S. 6ff.
[87] Zeitz [Kr. Zeitz]; HHSD XI, S. 519ff.
[88] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[89] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.
[90] Goldene Mark (Kr. Duderstadt); HHSD II, S. 172f.
[91] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.
[92] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[93] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.
[94] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.
[95] Seigerhütte: Hüttenwerk. Seiger (Saiger) ist ein seit dem Mittelalter existierendes Metallverhüttungsverfahren mit Metallanreicherung. Es diente einer effizienten Metallgewinnung, indem z. B. Silber aus Silberkupfererzen mit Bleizuschlägen in der Schmelze vom Kupfer getrennt wurde. Das Silber wurde dem silberhaltigen Blei, das auch Werkblei genannt wird, durch das Treibverfahren auch Kupellation entzogen. [wikipedia]
[96] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.
[97] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.
[98] Frauenstein; HHSD VIII, S. 98f.
[99] Brüx [Most]; HHSBöhm, S. 79ff.
[100] Elterlein; HHSD VIII, S. 89.
[101] LEHMANN, Kriegschronik, S. 102f. Lehmann dat. nach dem alten Stil.
[102] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.
[103] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[104] Herne; HHSD III, S. 317.
[105] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[106] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[107] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[108] Glauchau; HHSD VIII, S. 116f.
[109] Hohnstein [Kr. Sebnitz]; HHSD VIII, S. 151f.
[110] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 94f.
[111] KLUGE, Hofer Chronik, S. 147.
[112] KLUGE, Hofer Chronik, S. 148.
[113] Borna; HHSD VIII, S. 34ff.
[114] SCHERER, Sächs. Regimenter, Nr. 11, 24.
[115] SCHERER, Sächs. Regimenter, Nr. 24.
[116] Plauen [Vogtland]; HHSD VIII, S. 279ff.
[117] KLUGE, Hofer Chronik, S. 162.
[118] Töpen [LK Hof].
[119] Hof-Leimitz.
[120] Saalfeld [LK Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 369ff.
[121] KLUGE, Hofer Chronik, S. 193.
[122] 1 Scheffel = 2, 1984 hl.
[123] KLUGE, Hofer Chronik, S. 226.
[124] Naila [LK Hof]; HHSD VII, S. 492.
[125] Lichtenberg [LK Naila]; HHSD VII, S. 406f.
[126] Issigau [LK Hof].
[127] Hof-Unterkotzau, nördlich der Neustadt gelegen.
[128] Köditz-Joditz [LK Hof].
[129] KLUGE, Hofer Chronik, S. 233.
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