Reutner [Reuter, Hans Wilhelm ?]; Hauptmann [ – ] Reutner diente als Hauptmann im Regiment Melchior von Reinach. Er wird von dem Kriegsteilnehmer Augustin von Fritsch anlässlich der Belagerung von Koblenz[1] 1636 erwähnt: …. „vnnd sein wür darauf nach der Vöstung Erbrechtstein[2] oder wie mans in Gemain hermanstein nent, gezogen, vnnß oberhalb 3/4 stundt in ein dorf mit dem Regiment gezogen, vnnd vnß daselbst, biß die ganze Armee welches Innerhalb 10. Tagen geschechen, einlosirt gehabt, vnder dessen ist ein Virtlstundt oberhalb vnser ein Schifbrückhen geschlagen worden, vnd ist alsdann die ganze Armee vor Cobolenz gezogen, selbiges formaliter belägert, da dann in einen Ausfahl die Commandirten völcker von den Thonauischen [Donau; BW] Regiment auß den laufgräben, welche eben selbigesmahl die Affantquarti gehabt, geschlagen, vvnd von Ihnen ein haubtman, samt einen haubtman von vnß der Reutner, welcher von vnsern Völckhern zu den Thonauischen haubtmann hieuorgangen, gefangen worden, da sie dann alle beyde yber den Rhein vf die vösstung gefürth worden, alwo sie Ihn alsobalden zum Fensster außhenckhen wollen, vnnd wann er nicht französisch gekhönt hette, aber nachdem er sie berichtet daß wür die Franzosen zu vnderlandtstein[3] nicht, sondern die Reutter auß befelch deß Generalwachtmaisters Schnetters Nidergemacht hetten, haben sie Ihm daß leben geschenkht, aber sein gestalt, wie Ir brauch, mit Stro außgefült, zum Fenster herunter auß der vösstung gehenckht, vnnd darbey geschworen, wann sie den Generalwachtmaister sowohl alß einen Soldaten solten gefangen bekhommen, er gewiß solte gehenckht werden, nach verweylung etlicher Tagen, sein wür mit vnser Approchen nahe an den Graben khommen, da dann allernechst ein Patri von 11. Stückhen vfgerichtet worden, vnnd die Statt vnaufhörlich beschossen, vnnd mit stürmmeter handt einbekhommen worden, da ich dann deß General Pöse [Bossard; BW] sein huet mit drey schönnen Federn bekhommen, er aber hat sich mit 1500. Mann durch die Statt an den Rhein vf seine alda in bereitschafft gestandene Schif begeben, vnnd vnder den Rhein in daß schönne, vnder der Vösstung ligende newe Gebew begeben, vnnd dahin reterirt, wür aber nicht vill yber 50. gemaine khnecht vnnd etliche Officir gefangen bekhommen, daruor wür vnsern haubtman vor einen Leutenant, cnnd zwey Fenderich loßbekhommen“.[4]
Ein Hans Wilhelm Reuter wird im August 1644 von Erzherzog Leopold Wilhelm Melchior von Hatzfeldt für den kaiserlichen Kriegsdienst empfohlen.[5]
[1] Koblenz; HHSD V, S. 178ff.
[2] Ehrenbreitstein [Stadt Koblenz]; HHSD V, S. 86f.
[3] Oberlahnstein [Loreley-Kr.]; HHSD V, S. 271f.
[4] FRITSCH, Tagbuch, S. 158f.
[5] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. N 153.