Rübenstreit, N; Hauptmann [ – ] Rübenstreit stand 1632 als Hauptmann unter Dam Vitzthum von Eckstätt in kursächsischen Diensten. Der Erzgebirgschronist Lehmann erinnert sich an das Jahr 1632: „Den 28. Mai confoirte von Zwicka[1] auß der Capitan Rübenstreit mit 300 Mann 4 Wägen Munition durchs Ober-Ertzgebirg biß in Jochimsthal.[2] Darinnen bliebe es 14 tage stehen, biß daß Sies hierher vor den Schlackenwaldischen[3] hinein bringen kundten. Darmit sterckte er (Vitzthum) sich und Puchte[4] den gantzen Sommer das Böhmerland biß an Pilsen,[5] fiel auch in Junio, weil der Wallenstein vor Eger[6] lag, gen Falckenau,[7] Plünderte es auß und wurde durch einen Schuß ohne gefahr angezündet, daß es in grundt weggebrandt, die Keyßerlichen auf den Schloß schoßen herunder und verwehreten, daß Niemandt leschen durfte. In Junio aber schickte der Wallensteiner seine Regiementer darfür. Die beschoßen es, daß mann es kunte in Meisnischen Ober-Ertzgebirge hören, und er (Vitzthum) den 14. Junii mit accord abziehen müßen. Den 15. Junii wurde er biß an die Säxische Gräntze von Keyßerlichen confoiret. Den 16. Juni lag er mit seinen Rgt. zue Fuß uber 800 Mann eine Nacht in Wiesenthal.[8] Den 17. Junii kam Er in Annenberg,[9] lag mit seinen 2 Leib-Compag. und gantzen Stab in der stadt 2 Tage und kostete uber 1600 thl. Den 19. Junii marchirte er nach Marienberg,[10] lag 11 tage drinnen, hielte randefoi, zehrte die Stadt ziemlich auf. (kostete 1435 fl. 9 gr. 8 pf.) den 29. Junii zog er in Zwicka und bliebe liegen, biß daß er mit andern 3 Regiementern nach Nürnberg[11] dem Könige (von Schweden) zum Succurs geschickt wurde“.[12]
[1] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[2] Sankt Joachimsthal [Jáchymov; Bez. Karlsbad]; HHSBöhm, S. 540ff.
[3] Schlaggenwald [Horní Slavkov, Bez. Falkenau]; HHSBöhm, S. 549f.
[4] pochen: plündern.
[5] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[6] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[7] Falkenau [Falknov nad Ohří]; HHSBöhm, S. 139ff.
[8] Oberwiesenthal [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 261.
[9] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.
[10] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.
[11] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[12] LEHMANN, Kriegschronik, S. 31. Lehmann datiert nach dem a. St.