Ruuth [Ruth, Rat, Ratt, Rutt, Rutten, Rust, Rueth, Rhut, Rut, Roth, Rotten, Ruchtig, Ruthe, Rust, Rutsch], Carl Didriksson [Karl Dirichson]
Ruuth [Ruth, Rat, Ratt, Rutt, Rutten, Rust, Rueth, Rhut, Rut, Roth, Rotten, Ruchtig, Ruthe, Rust, Rutsch], Carl Didriksson [Karl Dirichson]; Obrist [24.6.1592 Hornhatt-3.2.1656 Elbing] Carl Didriksson [Karl Dirichson] Ruuth [Ruth, Rat, Ratt, Rutt, Rutten, Rust, Rueth, Rhut, Rut, Roth, Rotten, Ruchtig, Ruthe, Rust, Rutsch] stand als finnischer Obristleutnant der Artillerie bzw. Obrist in schwedischen Diensten. Sein Vater, gestorben 1617 in Danzig, war Berater des Königs Sigismund III. gewesen und ging mit diesem ins polnische Exil. Ruuth war 1632 von Torstensson angeworben worden. 1634/35 diente er als Obristleutnant bei der Artillerie unter Johan Banér.
Im Bericht der Sechsmänner der Stadt Wernigerode[1] heißt es: „Den 17. Januar [1635; BW] die schwedischen Völker das Quartier wieder geräumet, nachdem sie dieselben 13 Wochen und 5 Tage inne gehabt. Eodem ist alsbald ein Oberstleutn. mit Namen Carl Dietr. Rueth über die Artillerie ankommen und das Quartier auf vorgezeigte Order vom General Banner (14. Jan.) mit 619 Stück- und Offizier-Pferde zusammt eingenommen; worüber er einen Verweis von Banner erhielt, da ihm Derenburg[2] angewiesen, und er nur 500 Pferde haben solle. Er selber reiste den 27. Jan. nach Banner um Erweiterung der Quartiere zu suchen und forderte den Rath auf, Jemanden mitzuschicken“.[3]
In der „Relation Oder gründlichen Erzehlung“ über die Schlacht bei Wittenweier[4] am 30.7./9.8.1638 heißt es: „Als Ihre Fürstl. Gn. Herr Bernhardt Herzog von Sachsen / etc. den 27 Julii (6 Augusti) zu Langendenzlingen[5] ohnfern Freyburg[6] im Preyßgaw / general Randevous gehalten / vnd folgenden Tags ihren Zug auff Kenzingen[7] gerichtet / sich auch nahe bey solchem Städtlein gelägert / vnd aber von den vorauß gehabten Partheyen Kundschafft erlangt / daß die Keyserisch- vnd Bäyrische Armeen mit einer grossen menge Wägen von Früchten / Meel / vnd andern Vivers beladen / nahe bey dem Kloster Schuttern[8] / angelangt seyen / so seyn Ihre Fürstl. Gn. noch selbigen Abend mit ihrer Armee wider auffgebrochen / vnd jenen entgegen / die ganze Nacht durch / biß an den Tag / marchirt / da sie dann Sontag Morgens / den 29 Julii (8 Augusti) die beede Herren General Feldmarschallen / als den Signor Duca Savello [Savelli; BW], vnd Herrn Graf Johan von Götzen [Götz; BW] / mit ihrer ganzen Macht / nahend gedachtem Closter / bey dem Dorff Friesenheim[9] angetroffen / die vorauß gesetzte Reuterwacht alsbald angesprengt / den Leutenant so dabey / neben noch 8 Reutern gefangen / vnd etliche nidergemacht / den Rest aber biß vnter die Armee verfolgt / zugleich auch vermittelst etlicher Com̃andirter Troupen zu fuß / sonderlich von Franzosen / zween besetzte Posten erobert / vnd biß in 60 Mann dariñ erschlagen; Deßwegen dañ die Keyserische gut befunden / gemeltes Dorff / zu verhinderung mehrern nachsetzens / an vnterschiedlichen Orten in brand zustecken / weiln hochernanter beeder Herren Feldmarschallen Excell. Excell. ohne das / so bald sie der ohnversehenen Ankunfft Ihr Fürstl. Gn. vnd gleich erfolgten ansprengens / verständigt worden / sich mit der ganzen Armada / der Artilleri vnd allem / auff ein hohen sehr Vortheilhafftigen Berg / nechst dabey / mit guter manier zuziehen / vnd von dar / auff Ihr Fürstl. Gn. Volck / mit Stücken gar starck vnd ohnablässig / jedoch weil dieselbe fast alle zuhoch gegangen / ohne sondern effect vnd schaden / zuspielen angefangen; Denen nun ist von Ihr Fürstl. Gn. Stücken / vnterschiedlich / wiewol so starck vnd offtmals nicht / jedoch mit mehrem effect geantwortet / auch sonst durch die Mußquetirs gegen einander scharmüzirt worden / also daß solchen Vormittag an Keyserisch: vnd Bäyrischer seyten / ihrer selbstbekantnuß nach / gleichwol über 120 Mann todt geblieben / von Ihr Fürstl. Gn. Volck aber / 20. erschossen / vnd bey 30. gequetscht worden; Obwol nun die zugegen gewesene Französische Trouppen / weil es ihnen anfangs wol geglückt / gar den Berg / vnd das Läger darauf / zu stürmen angewolt / so haben doch Ihre Fürstl. Gn. Herzog Bernhard / schon recognoscirt gehabt / daß allda / sonder grosse gfahr vnd schaden / nichts außzurichten war / vnd deßwegen rathsamer befunden / sich in das freye platte Feld dabey / vnd in ein rechte SchlachtOrdnung zustellen / der hoffnung / obgemelter Herren Feldmarschallen Excell. Excell. sich auch eins andern entschliessen / vnd auff Seine Fürstl. Gn. ankom̃en würden. Vorab / weil vermög aller ein zeither spargirter Zeitungen / vnd von Herrn Graf Götzen selbst geführter discours, Ihr Excell. nichts anders / als dergleichen Gelegenheit sollen gewünscht haben. Weil aber beede Herren auß ihrem inhabenden Vortheil weiters vorzubrechen Bedenckens gehabt / vnd also / ausser was mit Canoniren vnd geringẽ scharmuzieren / gemelter massen vorgegangen / an Ihre Fürstl. Gn. ferner nicht gesetzt / haben dieselben sich vmb den Mittag wider etwas zurück nach Mohlburg[10] gezogen / vnd damit den beeden Herren Feldmarschallen desto mehr vrsach gelassen / von dem ingehabten Berg sich ebenmessig zuerheben. Die Nacht darauff / ward beederseyts ohne Alarm zugebracht / vnd liessen Ihre Fürstl. Gn. den folgenden Morgen / war der 30 Julii (9 Augusti) den Gottesdienst vnd die Predigt von den Threnen Christi über Jerusalem / so wegen deß Verlauffs den Tag zuvor eingestelt verblieben / ordentlich verrichten; vnd als zum beschluß derselben / bewegliche außführung geschehen / wie der langmüthige Gott die Verächter vnd Verfolger seines heiligen Worts / wann sie sich schon eine Zeit lang mächtig vnd schröcklich seyen / doch zuletzt stürzen lasse: Haben Ihre Fürstl. Gn. die endliche resolution gefast / auch hernach den vmbstehenden Cavallirn gleich gesagt / daß Sie ohne fernern Verzug an den Feind zugehen / entschlossen werẽ / mit versicherung / daß ihnen Gott noch denselben Tag Heyl verleyhen werde; haben darauff als gleich der ganzen Armee auffbruch befördern lassen / vnd seyn / so bald Sie was wenigs speiß zu sich genommen / stracks zu Pferdt gesessen / auch weiln Sie Kundschafft erlangt hatten / daß offtermelte beede Herrn FeldMarschallen mit all ihren Völckern vnd Proviant-Wägen vnten am Rhein auffwarts zugehen allbereit begriffen seyen / haben Ihre Fürstl. Gn. damit sie nicht vorbey kommen / noch ihr intention mit Proviantierung der Veste Preysach[11] / erlangen möchten / ihnen vorzubiegen / destomehr geeylet. Seyn darauff bald nach 12 Vhren Mittags / nahend Wittenweyher (allda Ihre Fürstl. Gn. nechst verwichenen Jahrs dero Schiffbrück vnd Schanzen gehabt) an sie kommen; Es hatten aber Ihre Excellentien sich dessen schon versehen / vnd derenthalb das Feld mit der schönen SchlachtOrdnung / darein sie sich bald gestellt / wol in acht genommen. Dagegen Ihren Fürstl. Gn. beschwerlich gefallen / durch ein zimlichen Wald / über ein Werte vnd Brucken zwischen zweyen tieffen / vnd mit dicken Hecken überwachsenen Gräben zu filiren, welches dann vermittelst etlicher 100 Mann von der Gegenpart / wo nicht gar verwehrt / jedoch ein geraume zeit hätte disputirt werden können; Weil aber Ihren Fürstl. Gn. darinn kein widersetzligkeit anbegegnet / haben sie dero übergebrachte Trouppen sampt der Artolleri noch vor dem außgang deß gemelten Walds gesetzt / vnd wol enge zusammen gehalten / biß sie zugleich außbrechen / vnd mit rechter Ordnung den angriff thun können; da dañ das Canoniren von beederseyt / bald angangen / mit grossem eyfer stätig continuirt / auch Ihr Fürstl. Gn. rechter flügel (so der Herr General Major Tupadel [Taupadel; BW] geführt), weil der Keyserisch vnd Bayrische lincke flügel / von derselben stärckstem Volck / als nemblich den Curaßiern vnd andern besten Regimentern erlesen gewest / gewaltiglich zurück getriben / vnd sich biß auff die reserve / welche der Obrist Kanoffsky [Chanovsky; BW] gehalten / zu retiriren getrungen worden. Weil nun derselbe noch etwas fern zuruck gestanden / so seyn die Keyserische an solcher seyt / in hoffnung gerahten / schon viel gewonnen zu haben; aber es hat nicht lang gewärt. Dann so bald besagter Herr General Major gemelten Herrn Obristen erlangt / seyn sie in all müglicher eyl wider auff vorerwehnten linckẽ flügel ankommen / vnd haben demselben / so ernstlich zugesetzt / daß er sich nicht weniger als jene zuvorn / nach secundirung vmbsehen müssen. Vnter dessen hat der Obrist Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] so neben dem Herrn Grafen von [Wilhelm Otto v. Nassau-Siegen; BW] Nassaw vnd Freyherrn von Puttbuß [Putbus; BW] / deß Herzogen lincke seyten gehalten / den Savellischen vnd Götzischen rechten Flügel / sonder grosse resistenz über Kopff vnd Halß / in ihr eygen Fußvolck gejagt / vnd biß dahin verfolgt / da dann die Keyßerliche Parthei grossen schaden gelidten / vnd alsbald ein theil derselben Infanteri / außzureissen angefangen. Inmittelst aber / seyn die andere Brigaden gar nahe auff einander kom̃en / vnd haben doch die Keyserische Mußquetirs nicht eh Fewer geben wollen / biß der Herzog etlich keine Trouppen auß den seinigen gezogen / solche hart an sie geschickt / vnd das Kugelwechseln anfangen lassen / warüber die grosse hauffen aneinander kommen / vnd bald dieser: bald jener theil / von der Reuterey angesprengt / auch hingegen widerumb entsetzt worden. In welcher vermengung es so weit gelangt / daß sie endlich gar die Mußqueten einander vmb die Köpff geschmissen / die Götzische von deß Herzogs Artolleri 3. zwölfpfündige / vnd 4. der kleinen Regiments Stücklein bekommen / hingegen Ihre Fürstl. Gn. all deß gegentheils Canon sampt darzu gehörigen Kugeln / in ihren gewalt gebracht / da sich dañ ein ieder theil / solcher seines Feinds Stücken nach vermögen: allein mit dieser mercklichen ohngleicheit / bedient / daß die Götzische / weil sie zu den erlangten 7. Stücken / mit tauglichen Kugeln nicht versehen / gar schlechten Vortheil davon gehabt / hingegen aber die Weymarische stetigs fort / vnd mit mercklichem effect schiessen können. Weil es nun zu lang gewärt / vnd das Artolleri Volck ganz darüber erlegen / so seynd theils von deß Herzogs Reutern abgesessen / haben der ermüdeten Constables vnd Handlangere Ampt versehen / vnd das Lob davon getragen / daß sie trefflich wol geschossen. Dessen aber ohnerachtet / weil die Keyserische immer mit mehrerm Volck nachsetzen können / lauter Alte / deß Handels verständige vnd wolgeübte Soldaten von beederseyt / mit einander zuthun gehabt / vnd bald nicht ein Squadron, Er sey dann eusserst bemüssigt worden / das feldt raumen wollen / sondern sie sich so herzhafft mit einander herumb geschlagen / daß ein jeder theil zum zweyten mal auff deß andern vorige stell / zu stehen kommen / vnd also die Victori biß in die fünffte Stund wanckelmütig geblieben; So haben sie endlich nur Squadron: vnd Regimenter weiß auffeinander getroffen / vnd hat dern fast ein jedes absonderlich / auß dem Feld getrungen werden müssen / da dañ in der letzte die Götzische: vnd Savellische mit hauffen durchgegangen / einander nach in ihr eygen Bagage gefallen / vnd solches selbst zu plündern angefangen / die Schwedische es ihnen aber nit gönnen wollen / sondern sie davon gejagt / vñ die guten Beuten lieber vnter sich getheilt, damit aber sich also von einander gethan vnd getrennet / daß der Herzog auff sein meiste cavalleri kein Staat mehr machen können / sondern allein mit der Infanteri vnd etlich wenig Reutern stehen geblieben / vnd an dem Feld / auch all den andern Siegzeichen / so Gott ihren Fürstlichen Gn. zuerhalten gegönt / sich wol vnd Danckbarlich begnügt. Als es nun dahin gelangt / vnd Ihren Fürstl. Gn. die ihrige schon derenthalb glück zu wünschen angefangen / hat den Herrn General Major Tupadeln der eyfer getrieben / den Flüchtigen mit etlich wenig der seinigen ferner nachzuhawen / da Er dann seine Auffwärter vnd Diener hin vnd wider von sich geschickt / vnd als Er solcher gestalt allein wider zu rück gekehrt / in meynung / daß von den Kayserischen oder Bayerischen ganz niemand mehr zu gegen sey / ist Er von einer Troupp / so sich wider zusammen gefunden / ohngefähr angetroffen / vnd also gefangen mitgenommen worden: Wie sich dann auch auff der Wahlstatt / an einem Graben vñ Vortheilhafften Paß / noch endlich 5. Squadrons zu Pferd uvnd 4. zu Fuß / widerumb befunden / welche sich ferner zu wehren zwar ansehen lasse / aber so bald die beynahende Nacht ihnen zu statten kommen / vnd ein wenig blinder alarm gemacht wurde/ in grosser dissordre durch: vnd auff Offenburg[12] gegangen / Allda Ihr Excell. Herr Graf Götz selbsten / nicht über ein halbe Stund geblieben / sondern mit 6 / seiner BagagiWägen / die Er von aller menge daselbst hinderlassen hatte / vnd von all den zusamen gefundnen Trouppen / sich noch dieselbe Nacht / beneben dem Herrn Gener. Wachtmeister Schnettern [Schnetter; BW] / Herr Obrist. Geyling [Gayling v. Altheim; BW] / Truckenmüllern [Druckmüller; BW] vnd Reynach [Melchior v. Reinach; BW] / auff Oberkirch[13] nach demselben Thal reterirt / allda Seine Excell. folgends etlich vnterschiedliche hohe Officirs / so todt auß der Schlacht mit abgeführt waren / oder doch vnterwegs noch / den Geist auffgeben / begraben: Inmittelst die verhawene Wege vber das hohe Gebürg / der Kniebis[14] genandt / durch das Landvolck eröffnen / den Rest Seiner Excell vnd deß Herrn Duca Savello Volcks / als biß in 1400. Reuter vnd 900. Mañ zu Fuß / doch alles in mercklicher confusion / darüber nach dem Würtenbergischen Land gehen / vñ besagte Weg gleich wider hinder sich stärcker als zuvor vergraben vñ verhauen lassen. I. F. G. Herzog Bernhart haben sich dagegen auff der Walstatt vnd eben an dem Orth / wo der Feind anfangs der Schlacht gestanden / vnter den Todten vnd gequetschten gelägert / vnd von dero denselben Tag gehabtẽ überauß grossen müh / mit frewden geruhet / dann Sie nahend alle Squadrons vnd Brigaden selbst angeführt / vnd sich zu mehrmaln mitten vnder der Feinde Trouppen befunden hatten / auch von theils derselben Officirs gekandt / vnd vmb ertheilung Quartiers mit namen angeruffen vnd gebetten worden. Aber der Allmächtige hat I. F. Gn. dermassen beschirmet / daß Sie ganz ohnverletzt geblieben / vnd allein auff dero Waffen 2. Schuß bekommen. Ihr Feldgeschrey in solch hitziger Schlacht / war abermalen / GOTT MIT VNS / aber bey den Franzos: vñ andern beywesenden Nationen / welche das Teutsche nicht wohl aussprechen kunden / Emanuel. Vnter der Götzischen vnd Savellischen aber / rufften sie / FERNANDUS.
Vnd ist im vbrigen der vollkom̃ene Sieg in deme bestanden I. Daß Ihre Fürstl. Gn. nicht allein dero von den Kays. in wehrendẽ Treffen / an sich gebrachte Stück / alle wider erlangt / sondern auch ihnen die ihrige / so viel sie gehabt / als nemlichen 2 halbe Carthaunen / 2 schöne Böhler auff 125. Pfund schiessend / 3 Falckonen / 2 Falckonerlein / vnd 4 Regiments stück / neben aller zugehör / von Kugeln / Granaten / Pulver vnnd Lundten in grosser anzahl / auch viel Wägen mit materialien / 2 Feld Schmitten / vnd aller nothwendigkeit eines wohlbestelten Artolleri Staats / sampt den darzu gehörigen Officiers vnnd anderm Volck / abgewonnen vnd erhalten. II. Daß Ihre Fürstl. Gn. all die Proviant vnd andere namhaffte Vivers / damit Preysach versorgt werden sollen / sampt darzu behörigen Wägen / deren in allem biß in 1000. gewest / erobert. III. Daß Sie neben deme / ihnen den Götzischen vnd Savellischen auch all ihr Bagage / so biß in 2000. Wägen vnd Kärch / vnd darunter viel hübsche Carotschen / mit manch guter Beut / Insonderheit aber der beeden / Herrn Generalen Canzleyen vnd Brieffe mit begriffen / aberhalten. IV. Daß Ihre Fürstl. Gn. ihnen 80 Cornet vnnd Fähnlein genommen / darunter allein von deß Herrn Feldmarschalckẽ Graf Götzens LeibRegiment Curasiers / 7 schöne von Silber vnd Gold gestückte / von andern Regimentern Curasiers aber: auch etlich Cornet / sich befunden. V. Daß von den Keyserisch: vnd Ligistischen nicht allein über 1500 Mann auff dem Platz erschlagen / sondern ihrer auch ein grosse anzahl in den Rhein gejagt vnd ersäufft / viel zu Gnaden vnnd in Dienst auffgenommen / andere gefangen / vnd in Summa solch ansehnliches Corpus von lauter den ältesten Regimentern / zum wenigsten 12000 Mañ effectivè starck / also verringert vñ zerstrwet worden / daß wie obgesagt / dern nicht dritthalb Tausend mehr / zu Roß vnnd Fuß / bey ihrem General sich versamblet / Wie viel aber gequetschte / darunter seyn mögen / das weiß man noch nicht. Der Kayserisch Herr Feldmarschall Duca Savello ist in den Rucken geschossen / kümmerlich davon kommen. Herr Obrist Seneschal ist gefangen / Herr Obrist Meusel / Obrist Hagshausen [Moritz von Haxthausen; BW] / Obrist Soles [Gottfried v. Salis; BW] / so das Prisigellisch [Brisigello; BW]: Obr. Stefan Alber / so das Tyllisch: vnd Obrist du Puis [Puech; BW], der das Eppische [Epp; BW] Regiment hatte / deßgleichen der Obr. Limpach [Limbach; BW] / vnd wie man gewiß darvor hält / auch Herr Obr. Edelstett [Edlinstetten; BW] / seyn Tod / 5 Obriste Leutenant seyn gefangen / vnd deren zum wenigsten 6. oder 7. gleichfals Todt. Von Obrist Wachtmeistern seyn nur 3 gefangen / wie viel aber derselben / so dann auch von Rittmeistern / Capitains / Leutenanten / Cornets / Fenderichen / vñ geringern Officirs eigentlich Todt geblieben / hat man noch der zeit nit allerdings wissen köñen / wiewol deren ein zimliche anzahl bekandt / vnd es auß obigem wohl abzunehmen ist. Obrist Wachtmeister Vivario, ist neben andern zu Oberkirch erst begraben worden: Vnd seynd sonst von erstbenanten Officiers sehr viel: vnd allein bey dem Rosischen Regiment /über 100 gefangen / darunter die geringste / Quartiermeisters seyn / daß man aber die gesampte anzahl von allen Regimentern / nicht zusammentragen tragen vnd hier benambsen können / ist die vrsach; weil die regimenter nicht mehr als einen ganzen Tag zu hauff geblieben / sondern von Ihrn Fürstl. Gn. theils vmb den Feind weiter zufolgen / mehrentheils aber vmb die Fütterung besser zu haben / hin vñ wider Commandirt: vnd auß einander gezogen worden. Gegen all oberzehltem haben Ihre Fürstl. Gn. in dem grossen vnnd ernsten gemenge ihr seyts verlohren / 14. Fähnlein vnd 8 Cornet / 2 Majors / als nemlich Major Weyerheim von den Tupadelischen zu Pferdt / vnnd Major Vizdumb [Eckstätt; BW] von den [Philipp Eustach v.; BW] Hattsteinischen Regiment zu Fuß / beneben 8. oder 9 Rittmeistern vnd Capitains in allem / vnd etlich geringern Officirs / auch nicht über 500. gemeine Reuter vnd Knecht / deren Zahl doch allgleich so reichlich ersetzt worden / daß (wie beweißlich) der grösser Theil Ihrer Fürstl. Gn. Regimenter zu Fuß / vmb etlich 100. Mann stärcker / ab: dann auff die Walstatt gezogen: die gefangene gemeine Soldaten / so sich nicht alsbald gutwillig vntergestellt / vnd dern auch etlich viel 100 seyn / damit nicht eingezehlt. Sonsten aber / so seyn Ihren Fürstl. Gn. abgefangen / vnd in der retirada mit fortgebracht wordẽ / der General Major Tupadel / wie oberzelt / Obrist Leutenant Ruht [Ruuht; BW] von dem Vorbußischen [Forbes; BW] Regiment / 4. Rittmeister / vnd 3. oder 4. Capitains / beneben etlich Leutenant / Cornets vnd Fendrichen / welche dann nechster Tagen sollen wider eingetauscht werden. Vnd seyn bey dieser ernsten occassion, Ihr Fürstl. Gn. seyts / am gefährlichsten gequetscht worden / Herr Obrist Rotenhan / Herr Obrist Leutenant Rheingraf Johann Ludwig [v. Salm; BW] / Obrist Leutenant [Friedrich Wolfgang v.; BW] Fleckenstein / Major Rosa [Johann von Rosen; BW] / vnd Major Prestin / aber nunmehr alle ausser lebensgefahr. Herr Obrist Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] / vnd Herr Obrist Graf Wilhelm Otto von Nassaw seyn zwar gleichfalls vom schiessen beschädigt / haben doch einen Weg als den andern / immer mit fortzureiten / vnd ihre Dienst zuthun nicht vnterlassen. Dienstags den 31 Julii hernach / haben Ihre Fürstl. Gn. forderst die von dero Armee gebliebene Soldaten samptlich / vnd was man auch vom Feind für vorneme Officirs erkennen mögen / lassen ordentlich begrabẽ / weil auß mangl deß Volcks solches überal ins Werck zubringen / nicht möglich war, Ingleichem haben Seine Fürstl. Gn. Vorsehung gethan / daß die gequetschte versorgt / vnd hin vnd wider außgetheilt worden / hernach der Soldatesca zur ergetzlichkeit / die eroberte ProviantWägen / sampt allen Vivers so darauff / zum besten gegeben / vnd zumahln dero Bagage von Mohlburg zu sich auf die Wahlstatt kommen lassen. Mitwochs den 1 (11) Augusti / frühe / ward zu Ehren deß Allmächtigen Gottes / welcher so ein reichen Sieg verliehen hatte / bey der ganzen Armee ein solenn Danckfest gehalten / da dann der Lobgesang / Gebet vnd Verkündigung der Wolthaten deß Allerhöchsten / bey jedem Regiment absonderlich / in dem ganzen Feld vmbher / erschallet / bey Ihren Fürstl. Gn. aber / sich alle Obristen vnd Vornehmbste Officiers befunden / vnd sampt denselben / Erstlichen den 124 Psalmen / Wer Gott nicht mit vns diese Zeit / etc. von Herzen gesungen / hernach auff anhörung der Predigt Göttlichen Worts sich vnter dem freyen Himmel vmbher / auf ihre Knie gelegt / vnd Gott durch sonderbahre Gebet / inniglich gedanckt / So dann auch das Te Deum Laudamus etc. mit frewden intonirt, Vnnd hierauff so sein Ihren Fürstl. Gn. von dero Regimentern nacheinander / die eroberte Cornet vnd Fähnlein / vnterthäniglich præsentirt / vnd von dero Zelt plantirt oder auffgesteckt worden / welches dann (weil sonderlich viel schön erneuerte Standarten vnd Fahnen darunter) sehr prächtig vnd magnifi. anzusehen gewest. Nach diesem haben Ihr Fürstl. Gn. erstlich so wol auß dero vorigen / als denen vom Feind new eroberten Stücken / hernach von der gesampten Cavallerie / vnnd so dann von den Mußquetirs zum zweyten mal / in hüpscher Ordnung Salve schiessen vnd also diß allgemeine Frewdenfest beschliessen lassen“.[15]
Der Erzgebirgschronist Lehmann erwähnt Ruuth unter dem 29.1.1640 anlässlich des Durchzuges seines Fußregiments durch den Pressnitzer Pass[16] nach Böhmen.[17]
Der Hildesheimer[18] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan trägt unter dem 13./23.10.1640 in seinem Tagebuch ein: „Es lag der Obristleutnant Rath von den Finnen mit 6 Compagnien und 400 Musquetiren bei Hornburg“.[19] Unter dem 17./27.6.1641 heißt es weiter: „Die Kayserlichen setzen sich bey Wulfenbüttel,[20] – da kurz zuvor eine Stunde die Schwedischen sich bey Wulfenbüttel dem Damm diesseits gesetzt – , und schlagen an die 100 (Mann) dem Br. Obr. Waldaw [Waldow; BW] im Ausmachiren von der Weißen Schanz[21] todt. Bey der Vehr-Mühle[22] und in Ohrem[23] an denselben Abend umb 5 Uhr schlagen sie auch die Schwedische unter Obrist Carl Rust zwischen den beiden Clöstern Heiningen[24] und Dorstadt“.[25]
Das „Theatrum Europaeum“ berichtete: „Den 25. ejusdem [Juli 1641 a. St.; BW] gienge der Marche noch einmal vor Osterwick / und wurde zugleich auch Hornburg[26] / auff eine Meil davon gelegen / also beyde Oerter fast zugleich angegriffen / Osterwick wurde beschossen / und den 27. diß / oder 6. Augusti styl. nov. bemeistert / vor Hornburg an drey Orten zu miniren fürgenommen / wie auch Schladen alsbald nach Osterwick hinweg genommen worden. Als der in Hornburg gelegene Capitain / unter Carl Ruth gehörig / den Ubergang beyder Oerter / und das miniren gesehen / hat er sich den 20. diß / oder 8. Augusti / doch ohne gehabte Noth / auch ergeben / vermuthlich seine lang gesamlete Baarschafft in der Güte darvon zu bringen : Ist aber deßwegen sehr übel angesehen / alsbalden in Arrest genommen / Kriegs-Recht über ihn gehalten / und ihm darauff / auß Gnaden / der Kopff abgeschlagen worden“.[27]
Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 16./26.1.1645 schwedische Truppenstärken:
„General M. Hanß Christoph von Königsmarck Reuterey: Leib Regiment 16 Comp. — 1200 Mann, Obrist Isenberg 8 — 400, Obr. Kinscky — 250, Obr. Schonherr — 250, O. Balthasar Rudinger [Rüdiger Balthasar; BW] — 300, O. Ruttler [Ruuth ?; BW] — 300, Endte [Hans Heinrich v. Ende; BW] — 300, Roch — 400, Runfeldt — 400; Hendelsheußen [Jobst v. Hundelshausen-Polley; BW] — 250, General Majeur Steinbock und Obristliutnandt Wolling — 500, General Majeur Axell und Oberleut: Sieke — 600, Major Herle Dragoner Garde von Gen: M: — 300,
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insgesamt 5450 Mann.
5 Brigaden Infanterie
General M. Leibregiment:
Obrist L. Otinger [Johann Martin Öttinger (Ottingen); BW] — 1200, Obrist Borchstorff [Hans Christoph v. Burgsdorff; BW] — 800, [Georg; BW] Wetzel — 700, [Johann v.; BW] Bülow Regim. mit den Comend. aus Minden[28] und Nienburg[29] — 1000, Oberst Hußman 600, Garazin 400
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insgesamt 4700 Mann.
Obrist [Johann, BW] Jordan bleibet mit seinem Regiment bey der Haupt-Armee
Artillerie: 2 halbe Canonen, 4 Fewer-Morsell, 4 Stck. 12 pfündige Stücke sambt Zugehöriger Munition und Materialia“.[30]
Im November 1639 zogen seine Truppen in Halberstadt ein, 1640 folgte Ruuth nach dem Abzug der Strickschen Truppen.[30] Streitigkeiten traten zwischen ihm und dem Kommissar Tolke wegen der nach Halberstadt zu entrichtenden Kontribution auf.[32]
Er war anscheinend in Osterwiek,[33] Hornburg,[34] Tangermünde,[35] Oschersleben,[36] Aschersleben,[37] Querfurt[38] und Lohra[39] einquartiert.
Als Donation hatte Ruuth im Juli 1640 für seine militärischen Verdienste das halberstadtische Amt Zilly[40] erhalten, das 1649 von Ruuths Ehefrau vom Domkapitel zurückgekauft wurde.[41] In der Wernigeroder Chronistik ist die Auseinandersetzung mit dem zuständigen Kriegskommissar um die Quartiere festgehalten: „Den 25. Jul. der Obr. Rutt zu Halberstadt: welchergestalt der G. Kommissär Gregerson [Andeflycht; BW] in seiner jüngsten eilfertigen Reise von hier noch viel Schaden in Unrichtigkeit hinter sich verlassen, unter andern zwei Kompagnien Finnische Reiter in die grundverderbte Stadt Aschersleben, nebst einer Kompagnie zu Fuß von meinen Regiment einlogiren lassen, ihnen gleichmäßig verödete Quartier dazu verassigniret, daraus sie weder Furage noch die angewiesenen Löhnungsgelder[42] im geringsten nicht erheben können; ob sie schon exequiren,[43] so finden sie nichts, nehmen sie die wenig vorhandenen und ganz verarmten Leute mit sich, so können sie doch von ihnen nichts erpressen. Wann nun bei solcher Beschaffenheit den Reitern die Pferde vor Hunger niederlassen, und sterben, die Reiter ingleichen große Noth leiden müssen, also dass deren 2 Kompagnien Untergang vor Augen, solche der Krone Schaden aber zuzusehen mir nicht gebühren will – – als habe eine Nothdurft zu sein erachtet, solche 2 Kompagnien nach Wernigerode logiren zu lassen. Wenn der Herr Generalcommissarius wieder anher kommt, wird derselbe vielleicht ander Mittel vor vor sie zu finden wissen“.[44]
Ab November 1641 war Ruuth wieder in Halberstadt einquartiert.[45]
1645 war er bis zum 17.7.1650 Kommandant von Landsberg,[46] 1651 von Stettin.[47]
Am 7.1. 1646 heisst es bei Carl Didriksson Ruuth: „Auß Schlesien wird berichtet, nach dem unserige Armee nach Böhmen gangen, hat sich der kaiserliche Obrister Dowatzki (Donatzki, Domatzki) wieder herfür gethan, mit etlich anderen feindlichen völkern, überwarfen sich ietzo mit dem Hause Franckenstein,[48] worauf ein Capitain [Krägel; BW] mit Dragonern liget“.[49]
Am 9.10.1652 verkaufte Ruuth seinen Besitz Nonnendorf[50] (Kreis Wolgast[51]), ein ehemaliges Tafelgut, das er als Ersatz für seinen ausstehenden Lohn bekommen hatte, für 18.000 Rt. an Carl Gustav Wrangel. 1655 war er Kommandant von Elbing. Dort erkrankte er und verstarb am 3.2.
Ruuth wurde 15.6.[14.6.]1657 in der Kirche von Rambow[52] bestattet.
[1] Wernigerode [Kr. Wernigerode]; HHSD XI, S. 493ff. Ich danke Herrn Eckart Hübener, Rambow, für seine Ergänzungen u. Berichtigungen.
[2] Derenburg [LK Harz].
[3] NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 134f.
[4] Wittenweier [Kr. Lahr].
[5] Denzlingen [LK Emmendingen].
[6] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.
[7] Kenzingen [LK Emmendingen]; HHSD VI, S. 397f.
[8] Schuttern [Gem. Friesenheim, Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 718f.
[9] Friesenheim [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 718f.
[10] Mahlberg [Ortenau-Kr.]; HHSD VI, S. 496f.
[11] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[12] Offenburg [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 607ff.
[13] Oberkirch [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 587f.
[14] Kniebis [LK Freudenstadt]; HHSD VI, S. 412.
[15] Relation oder gründliche Erzehlung / Wie die Ernstliche Feldt=Schlacht / so den 30 Julii Alten Calenders / dieses 1638 Jahrs / nahend dem Dorff Wittenweyher in dem Preißgaw am Rheinstrom / vorgegangen / sich Erstlich zugetragen / vnd endlich nach Gottes Willen geendet. Gedruckt im Jahr 1638 [Stadtbibliothek Ulm 1880].
[16] Pressnitz [Přisečnice]; Ort u. Pass in Böhmen.
[17] LEHMANN, Kriegschronik, S. 113. Lehmann datiert nach dem alten Stil.
[18] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[19] SCHLOTTER, Acta, S. 326; Hornburg [Kr. Wolfenbüttel]; HHSD II, S. 243f.
[20] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[21] Weiße Schanze 1, 5 km westlich v. Wolfenbüttel.
[22] Fähr-Mühle bei Ohrum.
[23] Ohrum [LK Wolfenbüttel].
[24] Heiningen [Kr. Goslar]; HHSD II, S. 217.
[25] SCHLOTTER, Acta, S. 343; Dorstadt [Kr. Goslar]; HHSD II, S. 118.
[26] Hornburg [Kr. Wolfenbüttel]; HHSD II, S. 243f.
[27] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 4, S. 596.
[28] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[29] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.
[30] SCHLOTTER, Acta, S. 441.
[31] NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 307.
[32] NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 166.
[33] Osterwieck [Kr. Wernigerode/Halberstadt]; HHSD XI, S. 359f.
[34] Hornburg [Kr. Wolfenbüttel]; HHSD II, S. 243f.
[35] Tangermünde [Kr. Stendal]; HHSD XI, S. 458ff.
[36] Oschersleben [LK Börde]; HHSD XI, S. 354ff.
[37] Aschersleben [Salzlandkreis]; HHSD XI, S. 23ff.
[38] Querfurt [Kr. Querfurt]; HHSD XI, S. 380f.
[39] Großlohra [Kreis Nordhausen]; HHSD IX, S. 179f.
[40] Zilly [Stadt Osterwieck].
[41] BOETTCHER, Die Verschenkung von Zilly, S. 82-88.
[42] Gemeint ist die sogenannte „Lehnung“: alle zehn Tage zu entrichtender Sold für die schwedischen Truppen, z. B. Kapitän 12 Rt., Leutnant und Fähnrich 10 Rt., Sergeanten, Fourier, Führer, Musterschreiber und Rüstmeister zusammen 12 Rt., Trommelschläger, Pfeifer zusammen 6 Rt., Korporal 2 Rt., sowie den unteren Dienstchargen gestaffelte Beträge in Groschen. BURSCHEL, Sozialgeschichte, S. 975f.
[43] zwangsweise eintreiben.
[44] NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 167.
[45] NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 308.
[46] Landsberg/Warthe [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.
[47] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, S. 280ff.
[48] Frankenstein [Zabkowice Śląskie]; HHSSchl, S. 95ff. frankenstein-schlesien.de: „Die Angriffe der Kaiserlichen ließen nicht lange auf sich warten; sie wurden jedoch in der ersten Hälfte des folgenden Jahres nur schwächlich unternommen, und mehrere Versuche, nächtlicherweile in die Stadt einzudringen und die Feinde zu überraschen, mißlangen zum größten Schaden der geängstigten Bürger. Da sollte eine kaiserliche Armee unter dem General Montecuccoli mit erdrückender Übermacht das schwedische Nest ausheben. Sie erschien Ende Juni 1646 und hatte am 1.Juli ihre Stellung von Zadel über Heinersdorf bis Olbersdorf eingenommen. Da die Stadt gegen eine solche Macht nicht zu halten war, zog sich Krägel auf das Schloß zurück, das er bis zum letzten Atemzuge halten wollte. Schon am 2.Juli begann die Beschießung des Schlosses. Drei schwere Geschütze standen auf dem Zadler Kirchberge und zwei Feuermörser im Quergässchen der Oberlangengasse. Von den Schanzen, die auf der Seite der Pfarrkirche zu aufgeworfen waren, schoß das Fußvolk mit Wallbüchsen nach den Fenstern und nach dem Dache des Schlosses und machte nächtliche Sturmangriffe. Aber bei der tapferen Verteidigung dauerte der Kampf zwei Wochen. Erst als man die Schweden auf die bis unter die Schloßmauern angelegten Minen hinwies, waren sie gegen freien Abzug zur Übergabe zu bewegen. Diese erfolgte am 13.Juli, 4 Uhr nachmittags, und damit waren wir wieder kaiserlich und blieben es. Graf Montecuccoli, nach dem jetzt der Göckelsberg bei Zadel, der Ort seines Zeltlagers, benannt wird, befahl, das Schloß so weit zu zerstören, daß sich keine Feinde mehr darin festsetzen könnten. Man beseitigte die Schanzen und die Wälle gegen die Stadt, ließ alles Brauchbare fortschleppen und legte Feuer an. Ein Flammenmeer verwüstete das Innere und ließ nur die Mauern stehen. Die runden Ecktürme wurden in die Luft gesprengt, der mächtige Torturm aber widerstand selbst einer Tonne Pulver. Nach Zerstörung dieses Stützpunktes glaubten wir uns vor allen Kriegsvölkern sicher, aber noch zwei Jahre lang gingen Truppenzüge durch unser Fürstentum, erpreßten Gelder, raubten Vieh und Getreide und verübten die ärgsten Schandtaten“.
[49] Gemeint ist hier wahrscheinlich de Vacchi. Freundliche Mitteilung der Textstelle v. Herrn Eckart Hübener, der die Briefe Ruuths editieren will.
[50] Nonnendorf [LK Ostvorpommern].
[51] Wolgast [Kr. Greifswald]; HHSD XII, S. 317ff.
[52] Rambow [Müritzkreis].
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