Strozzi [Strozi, Strotz, Stro(t)zki, Stroczi, Strotzy, Strozza], Giacomo [Jakob], Graf von Schrattenthal
Strozzi [Strozi, Strotz, Stro(t)zki, Stroczi, Strotzy, Strozza], Giacomo [Jakob], Graf von Schrattenthal; Feldmarschallleutnant [1578 Florenz oder um 1590 Schrattenthal im Weinviertel-1635, beigesetzt 17.10.1636 Augustinerkirche Wien] Strozzi,[1] Herr auf Schrattenthal[2] [ – 1635[3]] stand spätestens ab 1622 als Obrist[4] in kaiserlichen Diensten.
1624 erscheint Strozzi als Obrist eines Arkebusierregiments, das 1626 in ein Kürassierregiment umgewandelt wurde. 1625 war er an der Belagerung Bredas[5] – das am 2.6.1625 von Spínola eingenommen wurde – beteiligt. Im August 1625 soll er als Obrist ein Kroatenregiment geführt haben. „Mitten in die Landständeversammlung platzte am 21. August 1625 die Nachricht, daß kaiserliche Truppen, nämlich die Kroatenregimenter unter den Obersten Strozzi, Cratz und Collalto, im Bergischen Land Quartier beziehen sollten. Der [Wilhelm v.; BW] Metternich wußte Rat: ‚Entgegenziehen und mit Verehrungen, anders geht es nicht, erreichen, daß sie nicht ins Bergische kommen’. Und so geschah es. Die Kroaten kamen ins kurkölnische Recklinghausen,[6] wo sie Tilly,[7] von dem bekannt war, dass er seine Soldaten so weit als möglich in Disziplin hielt, unter seine Aufsicht nahm (‚zu Paß nahm’)“.[8] Anfang Januar 1626 wird der Durchzug des Regiments durch die Obere Pfalz erwähnt.[9] In diesem Jahr nahm Strozzi am Kampf an der Dessauer Brücke[10] gegen Mansfeld[11] teil. Anschließend zog Strozzi nach Mähren ab. 1627 kämpfte er unter Wallenstein[12] in Holstein und Jütland.
Am 20.3.1628 zog das Regiment Strozzi durch Dessau.[13]
Kompanien des Regiments Strozzi waren 1628 auch im Havelland einquartiert: „Nun lag im Havellande alles voll von kaiserlichem Volk. Sieben Kompanien der Obristen Strozzi und Corronin lagen am 19. März allein zwischen Brandenburg[14] und Nauen.[15] Die Havelländer wurden geprügelt, wenn sie nicht zahlten. Kisten und Kasten werden ausgeräubert. Ohnmächtig mußten es die havelländischen Kriegskommissare mit ansehen. Sie konnten ihren Schutzbefohlenen nicht helfen“.[16]
Am 29.12.1630 zog das Regiment Strozzi wieder durch Dessau.[17]
Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe,[18] der die Sach- und Personenschäden in seiner Grafschaft penibel festhielt, erwähnt ihn in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 21. Dezember [31.12.1630; BW] ist der Keyserliche Oberst Strozzi mit 6 Compagnien Reutern in den Mühlhäusischen[19] Dorfen ankommen und eine Nacht darinnen gelegen, auch ein theils Volkerodischen Dorfen.[20] Den 22. Dezember [1.1.1631; BW] ist dieser Oberst mit seiner Reuterey alhier durch Ebeleben[21] gezogen, haben sich die Reuter sehr übel gehalten, sind in Meines gnädigen Herrn Fuhrwerg [ein]gefallen in Ebeleben und den Hofemeister Adam gefangen mit hinweg genommen. Sind vor dem Thore und zu Sußra[22] den armen Leuthen in die Häuser [ein]gefallen und alles ihnen mit Gewalt hinweg genommen. Diesen Tag habe ich auch Proviant nach Drebra,[23] da das Hauptquartier gewesen, schicken müssen, haben die ehrlichen Vögel zur Danckbarkeit im Rückwege ein Pferd Hansen Weingarten von Billeben[24] genommen. Diesen Tag, als den 22. Dezember, haben diese Reuter zu Drebra, Niederbösa,[25] Seega,[26] Gollingen[27] und derer Orthen Quartier bekommen. Im Durchziehen sind sie zu Gundersleben[28] und Thalebra[29] mit Gewalt eingefallen und den Leuthen etzliche Pferde aus den Ställen genommen und die armen Leuthe sehr übel geschlagen“.[30]
1631 nahm Strozzi an der Schlacht bei Breitenfeld,[31] an den Kämpfen an der Alten Veste[32] bei Fürth[33] und 1632 an der Schlacht bei Lützen[34] teil. Am 26.7.1632 war Strozzi von Eger[35] kommend mit 1.000 Kürassieren in Weiden[36] erschienen.[37]
„Unterdessen hatte Wallenstein[38] ein zweites Korps unter Clam-Gallas etwa 10 – 12000 Mann nach Sachsen entsandt, das auf demselben Wege über Zwickau[39] heranzog. Am 27. September [1632; BW] kam von Ronneburg[40] die Meldung, dass die Feinde bei Weida[41] stände, das Fußvolk würde seinen Weg über Ronneburg, Altenburg nach Leipzig[42] nehmen, die Reiterei rücke auf Gera[43] zu. In der Nacht vom 8. auf den 29. September wurde die Stadt von einem Trupp Dragoner vorm Teichtore »angeblasen«. 2000 Dukaten Kontribution verlangte ihr Führer, begnügte sich aber auf Bitten des Rats hin mit 1000 Reichstalern. Die Summe wurde in wenigen Stunden aufgebracht und ausgehändigt, und gegen Morgen bereits verließen die Reiter die Stadt. Doch einige Stunden darauf erschienen auf der Zwickauischen Straße mehrere Kompagnien Fußvolk unter Strozzi und [Rudolf; BW] Coloredo mit 2 Geschützen und begrüßten die Stadt mit Schüssen. Einige Beamte ritten hinaus und verhandelten mit dem Obersten Coloredo, dem sie 5000 Reichstaler anboten, wenn er die Soldaten auf den Dörfern einquartiere. Coloredo sagte zu, aber gegen Abend legten sich die Scharen in der Vorstadt unterm Schloß wie auch in die Stadt selbst. Den ganzen Tag und die folgende Nacht wurden die Vorstädte von den Soldaten geplündert. Da der Rat die hohe Kontributionssumme nicht in barem Gelde aufbringen konnte, so mußte er allerhand Gegenstände aus Gold und Silber einfordern, die nach dem Gewicht angerechnet wurden“.[44] Am 24.11.1632 wurde Strozzi zum Generalfeldwachtmeister ernannt.[45]
Strozzi teilte dem kaiserlichen Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt im Januar 1633 mit, dass das Regiment Isolano in Deutschkralupp[46] und Pressnitz[47] liege, auch Trčka sich in Pressnitz aufhalte und Saaz[48] und Dux[49] zum Schutz der Pässe besetzt seien. Obrist Rudolf von Thun[50] sei nach Wittenau[51] und Sywaßlau[52] gegangen. Zugleich berichtete er ihm über Gefechte bei Annaberg.[53] Im Februar ging es um die Sicherung der Pässe bei Komotau[54] durch Hatzfeldt und die üblichen Verpflegungs- und Disziplinierungsschwierigkeiten. Unter Holcks Befehl nahm Strozzi an dessen Terrorfeldzug in Sachsen teil. Holk selbst informierte Melchior von Hatzfeldt über Strozzis Operationen im April 1633 in Böhmen.[55] Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold [1603 – 1676][56] aus dem von Eger[57] abhängigen Marktredwitz[58] berichtet für den Juli 1633 über John Gordons Ankunft in Eger und dessen ersten Befehle als Kommandant: „Bald nach diesem ist Ober[st] Adelshöffer [Adelshofen, BW] neben Gen[eral] Holk auf[ge]brochen und dem Churfürsten in [= von] Sachsen abermals ins Land gefallen. Da [ist] dann in Meißen das Rauben, Morden, Sengen und Brennen wieder angegangen. An des Adelshöffer[s] Stell[e] – welcher auch die Königliche Burg zu Eger [et]was besser hatte befestigen lassen – ist kommen und Kommandant doselbst worden der Ober[st] Gordon, ein Schottländer. Den 7. Aug[ust] sind etliche Kai[serische] Völker von Eger aus kommandiert und früh zu Wunsiedel[59] an[ge]kommen, mit Ordonanz, die Tor[e] abzuhauen, zu verbrennen, die Mauern niederzulegen und ebenzuschleifen, damit sich der Feind weiter(s) darinnen nit aufhalten könnte. Im Fall[e] sich die Bürger dessen (ver)wehren und widersetzen wollten, sollten sie die Stadt anzünden und verbrennen. Als sie nun einen Anfang gemacht, 2 Tor[e] verbrannt und bereit[s] ein groß[es] Stück Mauer niedergeworfen – da(r)zu sie Schrauben und andere Instrument[e], so sie mitgeführt, gebrauchten, auch jedermann, der ihnen unter die Hände geriet, zu helfen gezwungen wurde – da haben die Wunsiedler den Obersten Stro[t]zki, welcher dies[es] Kommando auf sich hatte, sehnlich zugesprochen und gebeten, er sollte einhalten lassen, sie wollten sich (mit) nach ger verfügen, und wenn dort ihre Unschuld nit stattfinden wollte, könnte alsdann gleichwohl der Befehl fortgesetzt werden. Der Oberst ließ sich erbitten, nahm die Vornehmsten der Stadt mit auf Eger, doselbsten sie dem Kai[serischen] Ober[st], damit solches verbliebe, eine große Summe spendieren mussten“.[60]
„Bernhard[61] hatte in der Zwischenzeit Deggendorf[62] eingenommen. Als er vom Heranzug Wallensteins hörte, eilte er noch am 3. Dezember nach Cham,[63] um ihm eine Feldschlacht anzubieten. Dieser verließ jedoch am 4.12. sein Hauptquartier Furth[64] und zog sich wieder nach Pilsen[65] zurück, worauf sich Herzog Bernhard wieder in Richtung Donau und Isar bei Plattling[66] begab. Mittlerweile waren dort seine Kavallerieregimenter Herzog Ernst von Weimar, Johann Bernhard von Öhm [Ehm; BW] und Georg von Uslar in den Dörfern Geltolfing[67] und Aiterhofen[68] bei Straubing[69] von einem kaiserlichen Kürassierkorps unter Generalwachtmeister Giacomo von Strozzi überfallen worden. Die kaiserlichen Obristen Franz Graf von Ulfeld (ein Däne) und Johann Rudolf von Bredau [Breda; BW] hatten diese Überrumpelungsaktion zusammen mit dem bayerischen Reiterobristen und Kommandanten in der Oberpfalz Johann von Werth und dem späteren Feldmarschall-Leutnant Maximilian von Billehe am 7. Dezember gegen zwei Uhr morgens durchgeführt. Die Kaiserlichen erbeuteten dabei 7 Standarten. (Hagstorf an Maximilian, StA München Akten 30jähr. Krieg, T. 203).
Andere Quellen berichten nur von 2 erbeuteten Standarten, die anderen verbrannten. Bernhards Regimenter verloren mehr als 1200 Mann. ‚Bei diesem Verlauf hat der Johann de Werth das seinige wohl treulich praestiert, dann er den Einfall und ersten Angriff getan und samt den Seinigen von Anfang bis zum End in den Feind gesetzt. Der Strozzi aber hat in dem Feld in völliger Pataglia[70] gehalten [sic !], zu diesem Ende, damit er entweder auf den erforderten Notfall in der Bereitschaft sei, dem Johann de werth zu succurirn oder auf ereignete Occasion den flüchtigen Feind zu persequirn‘. (Konrad Albrecht an Graf Werner Tilly vom 8.12.1633. Hallwich/Briefe Bd. 4, S. 481, bei Lahrkamp/Werth, S. 31). Bernhard führte seine Truppen daraufhin in die Umgebung von Regensburg[71] und Straubing zurück und legte sie am linken Donauufer in die Winterquartiere, zu welchem Zweck er die Städte Cham, Amberg[72] und Neumarkt[73] mit Kontributionen belegte“.[74]
Am 18.7.1634 wurde Strozzi von Aldringen zum Entsatz des von den Schweden belagerten Landshut[75] abkommandiert.
„Um die Pläne der Schweden zu durchkreuzen, erhielt Aldringen, der am 26. Juni noch Kelheim[76] erobert hatte, am 18. Juli den Befehl, mit der Kavallerie des Belagerungsheeres von 9000 bis 10000 Reitern und 400 Dragonern an die Isar aufzubrechen und ‚den Posten zu besichtigen und alle guten Anordnungen darin zu tun, damit der Feind etliche Tage daselbst aufgehalten werden möchte und man auch mit der Belagerung (Regensburgs) sicherer gehen könnte‘.[77] Die Kleine Chronik liefert folgende knappe Notiz zu diesen Vorgängen: ‚Darnach in 1634. Jar ist der Feind widerumb khomben, nemlich der Hertzog Bernhard der Fierst von Weymar. Dermall hat man sich in Landtshuet gewerrt, den zu derselbigen Zeit ist der Kheiser[78] und der Peierfierst (Bayernfürst)[79] vor Regenspurg gelegen. Wie Hertzog Maximilian hat vernomben, das der Feind nach Landtshuet gehet, hat er in 30 000 Mann (falsch, s. o.) commandiert, die sollten Landtshuet entsetzen‘.
Obgleich Aldringen die Reiterei unter Johann von Werth, Cronberg, Strozzi und Isolano noch am selben Tag (18. Juli) in Marsch gesetzt hatte, verbrachte er selbst die Nacht noch im Feldlager vor Regensburg. Am nächsten Tag brach er auf. In einem Brief vom 19. Juli, ausgestellt im Feld bei Neufahrn,[80] dessen Inhalt Kathrin Bierther wiedergibt, meldete Aldringen, ‚er habe einander widersprechende Nachrichten über die Pläne Horns und Herzog Bernhards erhalten und erachte es daher für notwendig, zunächst in der Gegend von Neufahrn und Ergoldsbach[81] zu bleiben und hier auf zuverlässige Avisen (Nachrichten) über die genaue Position des Feindes zu warten. Nun aber entnimmt er einem Schreiben der Stadt Landshut an den Kurfürsten, das er geöffnet hat, daß der Feind jenseits der Isar nach Landshut ziehen will. Er hat daher einen Trupp Dragoner dorthin geschickt und will morgen mit dem Rest seines Korps folgen‘.[82]
In einem Schreiben vom 20. Juli berichtete Aldringen dem Kurfürsten zunächst, ‚es lägen erneut widersprüchliche Avisen über die Absichten Horns und Herzog Bernhards vor; letzte Gewißheit darüber, ob sie auf Regensburg oder Landshut abzielten, fehle. Er selbst aber wolle so weit wie möglich gegen Landshut vorrücken und die weitere Entwicklung abwarten. Im Verlauf des Tages meldete er dann, von einem Deserteur habe er zuverlässige Nachricht vom Übergang des Feindes über die Isar. Er habe daher weitere Verstärkungen nach Landshut geschickt und werde morgen selbst dorthin aufbrechen‘.[83] Am selben Tag antwortete Maximilian Aldringen auf sein oben erwähntes Schreiben vom 19. Juli, die Frage, ob er in der Lage sei, den Feind, wenn dieser mit seiner ganzen Streitmacht und den Geschützen nach Landshut ziehe, aufzuhalten und die Stadt zu retten, könne er selbst am besten beantworten. ‚Der Kurfürst überläßt die Entscheidung daher dem Urteil des Feldmarschalls. Aldringen soll aber bedenken, wie wichtig es ist, den Gegner wenigstens ein paar Tage lang aufzuhalten. Wenn er einen Angriff auf Landshut nicht verhindern wie wichtig es ist, den Gegner wenigstens ein paar Tage lang aufzuhalten. Wenn er einen Angriff auf Landshut nicht verhindern kann, soll er dafür sorgen, daß die Stadt nicht erstürmt wird, sondern sich mit Akkord ergibt‘.[84]
Auf den Schriftwechsel zwischen Aldringen und Maximilian und die darin genannten Überlegungen und Aktivitäten bezieht sich auch eine sechs Blatt Papier umfassende Darstellung der Ereignisse aus der Feder eines der Sekretäre Aldringens, des Augenzeugen Johann Georg Stieffenberger, der das oben Angeführte im ganzen bestätigt: Da Aldringen nun mit den Truppen am anderen Tag nach dem Aufbruch von Regensburg (20. Juli) bei einem Kirchlein auf einem Berg, eine Wegstunde von Landshut, angekommen war, hat er das Kriegsvolk zusammengerufen und Heerschau gehalten. Als er vom starken Anzug der Schweden auf Landshut Kunde vernahm, schickte er dem damals in der Stadt gelegenen Dragonerkommandanten Hans Georg Köstinger eine Anzahl Dragoner zu Hilfe und ließ die Quartiere noch bis zum Abend bis an Landshut ‚extendieren‘ (ausdehnen), das Hauptquartier aber eine halbe Stunde vor Landshut aufschlagen.
Daß Aldringen die Truppen im Moos vor St. Nikola anhalten ließ, löste in der Stadt helles Entsetzen aus. Von diesem Standort, wie Reithofer meint, habe er die am anderen Isarufer in dichten Scharen herbeikommenden Schweden mit einer Kanonade belegen wollen, wogegen er Stieffenberger zufolge gar keine Kanonen mitgeführt hatte.
Als jedes Regiment noch sein Quartier bezog, so Stieffenberger weiter, traf aus dem Feldlager vor Regensburg ein Kurier mit einem kurfürstlichen Schreiben ein, das Aldringen ‚bey dem aufem Berg gelegenen Kürchel beantworttet, ich auch die Antwortt selbsten geschriben, aber wegen deß damalß eingefallenen Regenweters, daß man vnder dem freyen Himel nit recht hat schreiben können vnd eilen müessen, den Inhalt nicht ganz, daß aber woll capiert, daß hochgedacht Ir Ex.a Ir Churfrl. Dchlt. in Beyren (Kurfürst Maximilian) versichert, daß Sy (Aldringen) an Ihrem Fleiß nichts erwinden laßen, sondern alleß daß thun wellen, waß zur defension (Verteidigung) offtberüerter Irer Haubtstatt Landtshuet gereichet. Darnach Sy sich dann in daß Haubtquartier begeben vnd in der Nacht allem Volgg (Kriegsvolk, Armee) Ordinanz (Befehl) erteilt, allerta zu sein vnd zu Morgens sambt dem Tag mit gueter Ordnung aufzubrechen vnd gegen Altdorff,[85] nechst bey Landtshuet gelegen, zu marschiern, an einem bequemen Orth still zu halten vnd Irer weiterer Ordinanz zu erwarten‘.
Während sich die Kavallerie Aldringens auf Landshut zubewegte, erschien dort am Abend des 20. Juli (‚nondum pleno vespere nox appetebat‘), wie das auch Aldringen in einem Schreiben vom 21. Juli erwähnt (s. u.), aus Richtung Moosburg[86] eine feindliche Vorausabteilung vor der Stadt, vermutlich vor dem Münchner Tor, wo sie sich durch einen Trompeter bemerkbar machte. Der Trompeter wurde eingelassen, damit er seine Botschaft vorbringen konnte.
Er verlangte im Namen seiner Herren die Übergabe der Stadt, die Bezahlung der rückständigen Kontribution und eine neue Brandschatzung (‚plenum per urbem transitum, reliquum veteris litri, demum litrum novum‘). Man solle nicht den blinden Versuch unternehmen, meinte er, sich zwei Heeren zu widersetzen. Im Vertrauen auf die zugesagte Hilfe durch Aldringen wies der Landshuter Stadtkommandant die Forderungen der Schweden mutig zurück: Die Stadt sei keinem der beiden Feldherren (Bernhard von Weimar und Gustav Horn) etwas schuldig; er wolle nichts zugestehen und könne es auch nicht. Kugeln und Schwerter seien zum Empfang bereit. Nach einer Notiz in den ‚Litterae annuae‘ hätten die Landshuter die Schweden sogar mit dem Abfeuern mehrerer Kanonenkugeln ‚begrüßt‘, von denen eine einzige vier fliegende Fahnen des Gegners zerfetzt habe. Schon am Mittwoch hatte den Stadtkommandanten ja der Befehl erreicht, für Aldringens Truppen den nötigen Proviant bereitzustellen und dem General in allem Folge zu leisten. Man war auch unverzüglich daran gegangen, in großer Menge Brot für das Entsatzheer zu backen. Außerdem stand die Verteidigung der Stadt anfangs unter einem günstigen Stern, weil der Feind wegen des Hochwassers nicht in der Lage war, seine Kanonen über die Isar zu setzen und einen Belagerungsring zu bilden. Am 21. Juli bestätigte Aldringen die Informationen vom Vortag. Horn und Herzog Bernhard seien bei Freising[87] und Moosburg über die Isar gegangen, gestern (20. Juli) unweit von Landshut angekommen und hätten die Stadt bereits zur Kapitulation aufgefordert. Er selbst sei im Begriff, dorthin zu eilen, um sich um die Verteidigungsmaßnahmen zu kümmern‘. Diese Version der Geschehnisse wird von Stieffenberger bekräftigt: Bei Anbruch des folgenden Tages, des 21. Juli, als ‚ein jedes Regiment sich in seinem Quartier mouiert vnd auf den bestimbten Orth marchiert‘, begab sich Aldringen in die Stadt und verbrachte den ganzen Tag damit, alle notwendigen Anordnungen zu treffen.
Der Kurfürst schrieb am selben Tag (21. Juli) aus dem Feldlager an Aldringen, daß sich Landshut ‚nicht zu früh ergeben, aber auch den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen dürfe. Gleichzeitig betonte er, Landshut müsse nicht zuletzt deshalb möglichst gehalten werden, damit man sich dieses Stützpunktes bedienen könne, wenn man nach der Einnahme Regensburgs mit der ganzen Streitmacht gegen Horn und Herzog Bernhard ziehe‘.
Am Abend des 21. Juli ließ Aldringen, laut Stieffenberger, zu ‚besserer Besezung der Wachten über Nacht ein zweyhundert Tragoner absteigen vnd in die Statt auf die Wacht füehren‘. Nachdem die Dragoner ihre Posten eingenommen hatten, kam aus dem Feldlager von Regensburg ein königlicher Befehl, der Aldringen aufforderte, ein Gutachten darüber einzuschicken, ob es tunlich sei, die Belagerung von Regensburg aufzuheben und ‚den Feindt zu suechen oder aber solche zu continuieren (fortzusetzen), deß spanischen Vollggs [welches damalß den einkhommenen auisen (Nachrichten) nach in Oberschwaben ankhomen] zu erwartten vnd alßdann mit gesambter Macht auf den Feindt zu gehen, wie dann Ir Ex.a selbigen Abendt noch Ir Guetachten eingeschickht vnd darauf Ir Quartier in der Vorstatt zu Landtshuet in einem Gasthoff genohmen‘.
Die Nacht vom 20. auf den 21. Juli hatten die Landshuter zwischen Hoffen und Bangen verbracht (‚inter spem metumque‘). Bei Tagesanbruch des 21. Juli – es war Freitag – waren von der Stadt aus unter Bäumen und Sträuchern die feindlichen Vorposten auszumachen. Aus der Sicht der Landshuter hatte Aldringen es versäumt, die strategisch wichtigen Plätze auf den stadtnahen Hügeln zu besetzen. ‚So hat mein guetter Altringer von Regenspurg acht tag (falsch, s. o.) zu marschieren gehabt, dieweill ist der Feind auf die Pergen khomben, die stuckh gepflanzt (die Geschütze in Stellung gebracht) und die Statt beschossen. Der Altringer lage vor der Statt auf dem Mos, lachte Im sein Haut voll an, das er so eine grose that begangen hat‘. So haben die Landshuter allerdings erst nach der Einnahme der Stadt geurteilt. Jetzt jedoch, im Vorfeld der Katastrophe, flößte ihnen die Ankunft des Feldherrn noch einmal Mut ein: ‚Aldringerus, cuius adventus maxime urbem animavit‘.
Zuversicht in eine baldige Besserung der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verteidigung weckte ferner der Anblick eines starken Armeekorps am jenseitigen Isarufer unter dem Kommando des Johann von Werth, das nur darauf zu warten schien, auf das Trompetensignal und die Winke seines Anführers die Brücken zu überqueren und über die feindlichen Stellungen auf den Anhöhen herzufallen.
Die Schweden legten für ihren Angriff auf die Stadt zwei Operationsbasen fest. Der Herzog von Weimar sollte vom Hofgarten aus den einen Teil der Stadt angreifen, während Feldmarschall Horn seinen Angriff vom Prielfeld aus abwärts auf das Münchner Tor zu und von dort zur Isar führen wollte. Mit Schüssen aus zwei Kanonen in die Altstadt versuchten die Schweden inzwischen die sich sammelnden Soldaten und Bürger auseinanderzu sprengen. Erfolg hatten sie damit nicht. Um die Mittagszeit desselben Tages (‚erat iam meridies‘) erwartete die Stadt den feindlichen Angriff. Die verteidigende Kavallerie besetzte das ‚Tor am Isarufer und das Schönbrunner Tor, die beide für einen Ausfall geeignet erschienen, sowie die Wiesenzwischen der Isar und den ‚Weinstöcke tragenden Hügeln‘ (‚vitiferos montes‘). Die Leute in der Stadt stiegen auf die Dächer ihrer Häuser und auf die Türme (‚evadit populus in tecta et turres‘), um von erhöhter Position aus auf das, wie sie meinten, unmittelbar bevorstehende Kampfgeschehen blicken zu können.
Der Oberkommandierende der Stadt ließ nun die Häuser außerhalb des Münchner Tors in Brand stecken, um den Feinden den Angriff zu erschweren, und veranlaßte, daß die Kanonen von der Seite des Siebensees her in Stellung gegen den jenseits der Isar, unterhalb der Hügel vorrückenden Feind gebracht wurden. Aber trotz aller Vorkehrungen und bangen Erwartens verging der Tag, ohne daß es zu einer Konfrontation mit den Belagerern kam. Die Nacht nützten die Schweden, um in aller Stille ihre Stellungen weiter auszubauen und insbesondere auf den Hügeln größere Geschütze aufzufahren, während die Stadt sie lärmend verbrachte (‚tumultuosam exegerunt noctem‘). Für einen großen Teil der Bürger, die auf den Stadtmauern versahen, war es bereits die dritte Nacht ohne Ablösung, mit dem Gewehr im Anschlag.
Am Morgen des folgenden Tages – es war Samstag, der 22. Juli, sechs Uhr – begannen die Schweden, die Stadt unter Feuer zu nehmen. Pechkränze flogen über die Mauern. Abwechselnd vom Prielfeld (Annaberg) und vom Hofgarten her donnerten die Geschütze, als mit den 25-Pfündern Trausnitz und Stadt beschossen wurden. Ganz Landshut erzitterte unter dem unaufhörlichen Krachen. Kein Augenblick der Ruhe war vergönnt, sondern gleichsam von unermüdlicher Raserei getrieben, schien der Feind die Burg dem Erdboden gleichmachen zu wollen (‚arcem solo aequare‘), so sehr folgte Schlag auf Schlag […].
Im Bereich des Münchner Tors […] war der Widerstand der Bürger und Soldaten besonders stark. Stadt und Trausnitz wurden insgesamt von etwa 300 bis 400 Dragonern, 150 Musketieren und ‚6 Trouppen‘ von Kürassier-Reitern verteidigt. Der Angriff und die Beschießung sollten mindestens sechs Stunden dauern.
Auf die Nachricht, daß der Feind am Morgen zwei Breschen, ‚eine an der Statt, die andere am Schloß, zu schießen angefangen‘, habe sich Aldringen von seinem Quartier erhoben – die Kaiserlichen hatten des Nachts ‚disseits der Iser campiert‘ – und sei in die Stadt geritten, wie Stieffenberger berichtet. Dem Sekretär befahl er, zwei den Feind betreffende Schreiben nach Landau[88] und Straubing abzusenden und ihm dann in die Stadt nachzufolgen. Stieffenberger tat, wie ihm aufgetragen, und traf nach seinen Worten auf Aldringen, als dieser aus dem Kapuzinerkloster kam, nachdem er die Messe gehört, gebeichtet und kommuniziert hatte. Diese letzte Angabe steht im Widerspruch zu den Aufzeichnungen des Franziskanerchronisten und des Verfassers der Litterae annuae des Jesuitenkollegs, die beide festhalten, daß Aldringen im Franziskanerkloster gebeichtet und die hl. Kommunion empfangen habe. Darüber hinaus erwähnt der Kapuzinerfrater Melchior von Straubing den Besuch Aldringens in seinem Kloster nicht (s. u.); im übrigen hatten die Kapuziner ihr Kloster außerhalb der Stadtmauer am Vortag verlassen und sich in den Pfarrhof von St. Jodok zurückgezogen.
Nach dem Kirchenbesuch ritt Aldringen, der den Bürgern Mut zusprach und meinte, man brauche sich nicht zu ängstigen (‚nil timendum‘), obgleich sein Gesichtsausdruck tiefe Besorgnis verriet, von einem Tor zum anderen und besonders dorthin, ‚wo der Feindt die zwo Breccia zu schiessen angefangen‘. An die Bresche in der Stadtmauer kommandierte er, so Stieffenberger, den Obristleutnant Sebastian Zweyer, dazu den Hauptmann des Dragonerregiments Burckhardt [Burgart] Kleinhansen mit einer Anzahl Dragoner, ‚zu der andern aufm Schloß‘ hat er ‚dem Obristen Hendersheimb [das war Henderson !, BW] daß Commando anbeuohlen vnd ihme Ihren Obristleuttenandt Kestinger [Köstinger] zur Assistenz beigeben vnd starcke praeparatoria (Vorbereitungen) zu defendirung (Verteidigung) der Breccia zu machen anbeuohlen, auch zu solchem Ende 6 Trouppen Curazzier-Reutter (Kürassiere) in die Statt, doch ohne Standarten, auf die Breite Strassen commandiert, damit sy die Gassen vnd Strassen battieren (sich dort zum Kampf aufstellen; gemeint sind wohl die in den Litterae annuae, 1634, 60 genannten Kroaten) vnd wann sich etwas feindliches erzeiget, zuruggtreiben sollen‘. Auch der Jesuit erwähnt, daß Aldringen unablässig zu den jeweiligen Brennpunkten eilte, die Plätze besichtigte, an denen dem Gegner ein Treffer gelungen war, und die Lücken in den Mauern mit Balken und Fässern schließen ließ, die mit Erde und Steinen angefüllt waren. Um die Leute zu ermutigen und anzutreiben, legte er selbst mit Hand an. Viele andere Anführer aus seinem Lager waren zur Burg hinaufgestiegen, um sich dort ein Bild vom Toben des Feinds zu verschaffen. Sie bezeugten, daß sie nie einen Feind mit solchem Fanatismus gegen die Wehranlagen selbst hervorragend befestigter Städte hätten vorgehen sehen, wie das gegen die bejahrten und dünnen Mauern Landshuts der Fall gewesen sei.
Als nun die beiden Breschen geschossen waren, griff der Feind mit aller Macht an, stieß jedoch an dem Abschnitt der Stadtmauer, wo Oberstleutnant Zweyer und Hauptmann Kleinhansen standen, auf solchen Widerstand, daß zwei Angriffswellen scheiterten.
Während aber der Gegner wiederum frische Kräfte heranführte, ‚hat‘, wie Stieffenberger berichtet, ‚der Churbayerische Commissarius mit Nahmen Johann Ernest von Haggstorff [Hagstorf], als welcher damalß seine Fraw vnd seine Sachen in Landtshuet gehabt, ohne Vorwissen hochgd. Irer Ex.a deß Herren Graffen v. Aldringen seeligen, indeme er seine Sachen saluiert (in Sicherheit brachte), vnder der Burgerschafft ein solche Confusion (Verwirrung), dem Feindt aber, welchers aufm Berg alleß sehen können, hingegen desto bessere Hoffnung zu Gewinnung der Statt gemacht, wie er dann auch wider mit Macht an das Schloß geszet, selbiges occupiert vnd gleich von darauß die Statt, welche ganz offen gegen dem Schloß ligt, gelauffen‘.
Unter dem Druck der eindringenden Schweden waren die Verteidiger der Burg in den Burghof zurückgewichen und hatten die Zugbrücke über dem Graben hochgezogen. Das war jedoch in solcher Hast geschehen, daß die Brücke dabei zurückprellte, aus den Angeln geriet und folglich nicht mehr geschlossen werden konnte. Somit hatte der Feind den Weg in die Burg frei gefunden. Ein Teil ihrer Besatzung suchte das Heil in wilder Flucht den Burgberg hinunter, von den Feinden in überlegener Zahl verfolgt. ‚Ich habe es selbsten mit meinen Augen gesechen‘, bekundet der Verfasser der Kleinen Chronik, ‚das Ihnen das liechte Wasser Iber das Angesicht herunder geloffen ist vnd voller Blatter gewesen. Der Feind hat nachgedrungen, Alles nidergemacht, was Sie haben in der Furi (Raserei) angetroffen. Es haben sich noch etliche Herren vnd Purgersleitt mit Iren pesten Sachen auf den Platz saluiertt vnd den Ausgang erwartten wollen, so ist mein Altringer, er vnd die seinigen her, haben mit Priglen vnd steckhen in die Fuerleitt geschlagen, das sie hinaus sein khomben vnder seine Völckher, da haben sie es außgeblindert, so guett als der feind, die Weibs-Persohnen geschwecht,[89] sie auch einer dem andern In die Hand geben von Landtshuet aus bis nach Dinglfing‘.[90]
Vorbei am Jesuitenkollegium rannten die Flüchtenden und die ihnen unter Geschrei und Flüchen (‚diris‘) nachsetzenden Schweden in die Neustadt (‚in novae urbis plateam‘). Dort kam es zu weiteren Kämpfen. Wenig später sollte die feindliche Kavallerie unter Georg Christoph von Taupadel durch das Schönbrunner Tor in die Stadt eindringen. Wer dem Feind über den Weg lief, hatte kein Erbarmen zu erwarten. Verriegelte Haustüren wurden aufgebrochen, um nach Geflohenen zu suchen.
Plötzlich erscholl der Ruf, daß die in den Seitengassen zur Verteidigung aufgestellten Kroaten vorrücken. Darauf zogen sich die Schweden hinter die längliche Mauer zurück, die als Grundmauer der Jesuitenkirche errichtet worden war, und verweilten in deren Schutz, bis ausgesandte Kundschafter die Nachricht brachten, es bestünde keine Gefahr mehr. Dann verlagerte sich das Gemetzel zur Heiliggeistbrücke.
Zurück zu Aldringen ! Während sich der Feldherr nach Stieffenberger vor dem Landtor ‚bey den Cronbergischen Tragonern‘ und deren Befehlshaber Ganßen [Ganß] aufhielt, ‚welche in den Schießhittenen (Schießstätte vor dem Ländtor) vnd denen darbey gemachten Lauffgräben gelegen vnd gleichsfalß die Breccia an der Statt defendiert, kam avisa (Nachricht), daß der Feindt sich deß Schloß bemechtigt vnd starckh auff die Statt zu lauffe. Alß haben Ir Ex.a (Aldringen) sich alsobalden wider in die Statt begeben. Indeme Sy (Aldringen) etwaß auf der Breitten Straßen gegen dem Schloß zu geritten, praesentiereten sich in der Statt ein Troupp Mußquettierer vom Feindt, welche Ir Ex.a mit einer Comp. Curazzier-Reutter wieder zurugg getriben vnd darnach den Reittern, weilen Sy (Aldringen) kein anderß Mittel gesehen, der Feindt auch vom Schloß herunder alle Stückhel (Geschütze) vnd Scharpfetindel (Geschütze kleineren Kalibers, die Kugeln von einem halben Pfund verschossen und von einem Pferd gezogen wurden) auf dieselbe in die Breite Strassen gericht, beuohlen, sich mit gueter Ordnung zum Thor hinauß zu retirieren vnd vor der Porten still zue halten‘.
‚Alß nun Ir Ex.a seeligen noch weiter in der Statt herumb geritten‘, fährt Stieffenberger fort, ‚hat der Feindt vnder anderm auch vnuermerckhter Sachen bey dem Capuciner-Kloster Laittern angeworffen, die Maur erstigen, in zweyhundert starckh alda in der Stadt versamblet vnd auf der rechten Handt starckh gegen dem Thor (Isartor), den Paß abzuschneiden, auanziert. Alß aber Ir Ex.a solches vermerckht, reterieredten Sye sich gegen dem Thor, vnd da Sy nahendt darbey khamen vnd seehten, daß der Feindt an der Maur herumb charsiert vnd ganz gliderweiß Feuer auff unß gab vnd von der lezten Kayl. (kaiserl.) Troupp Reutter, so vnder dem Thor, sich hinauß zu retirieren, wahr, durch daß starckhe Getreng aber, indeme einer vor dem andern hinauß wolte vnd darnach zugleich steckhen pliben, nit durch köndten, der Feindt vnderdessen so nahe hinter vnß kam, daß auch ein Canzelist mit Nahmen Casparuß Baur auß dem Bistumb Bamberg, so auch in Ir Ex.a Canzley gewest vnd bey derselben bestendig gepliben, durch den vom Feindt voran auf daß Thor zu gelauffenen Offizier mit einem Degen über den Kopff vnd die rechte Hand gehauet worden, haben Sy sich von der Comp.a auß dem Thor gegen der linckhen Handt zu einer Mühl (Pfistermühle, s. o.), so von dem Iserstromb getriben wird, gewendet‘.
Die Flucht aus der Stadt über die Heiliggeistbrücke beschreibt auch der Verfasser der Kleinen Chronik: ‚Es ist ein Gedreng iber die Pruckh hinaus gewesen mit Reittern vnd Wegen (Wägen): wan ein Mensch einmall zu Boden gefallen, ist er nit leichtlich mer auf khomben. Vill Leit sein Iber die Pruckhen hinunder gestosen worden, dan die Pruckh hat khein Gelantter nit gehabt, vnd auf beiden Seidten Eisserne spitz gegen dem Wasser einer Viertl Ellen lang, das Niemandt Iber solte gestigen sein, aber in dieser Nott vnd Gefahr sein Purgers vnd Paurers Leitt (Bürger und Bauern) darIber gestigen, damit ainer nur aus der Gefahr des feindts ist khomben‘.
Die fliehenden Menschen drängten also durch das Isartor hinaus und über die Heiliggeistbrücke, wo es kaum mehr ein Durchkommen gab. Weil die Brücke kein Geländer hatte, fielen etliche ins reißende Wasser (‚rapidum in fluvium‘), wurden abgetrieben und von den Strudeln verschlungen. Der schwedische Beschuß vom Hofberg herab hielt indes weiter an, so daß die Kugeln manchen Flüchtenden häßliche Wunden schlugen. Der Jesuit sagt, er habe zuverlässig von etwa 200 Toten gehört. Der Kanzlist Caspar Bauer erlitt durch einen Degenstreich eine schwere Verletzung. Aldringen selbst ritt auf die Pfistermühle zu.
In der Stadt aber richteten die Schweden ein Blutbad an. ‚Der Schinder hat her miessen, vnd die Todten Leitt in die Isser fiehren; da hat manige Frau vmb Iren Man geschrieen, auch maniges Khind vmb seine Eltern. Es ist zu erbarmen gewesen, der es gesechen hat; ich bin selbst auf den Todten vmbgestigen, es ist maniger gantz nackhent ausgezogen gewesen. Vnder dem Isser Thor haben die Kheiserische vnd Peyerische die Wacht gehabt, wer Inen gefallen hat, den haben sie ausgeblindert, sie haben Gelt satt bekhomben, Kreitzer, halb Kreitzer vnd Pfennig habens weckhgeworffen‘.
Diese Darstellung wird von Georg Engelsüß, 1648, bestätigt: Viele Menschen waren ‚durch Schwert, Feuer und Wasser vmbkommen, welchem spectacul die Beyerische, so zwar in 15 000 starck daselbsten, aber zu langsam angelanget, erstlich zugesehen, nochmals selbsten mitgemachet und diejenige, so entfliehen wollen, theils geplündert, theils außgezogen und rantzioniret, theils auch in die Isar gestürtzet‘.
‚Wie übel es damals zugegangen‘, schreibt Pexenfelder, ‚ist so leicht nicht zu beschreiben‘, und zitiert die ‚Historia Frisingensis‘: Weinmariani enim moenibus potiti ita in Landishutanos desaevierunt, et, ex Adelzreitteri opinione, effigiem calamitatis nullus stylus possit aequare. Poterat propugnari urbs illa, cui Maximilianus duodecim militium millia suppetias miserat. Sed morosior fuit eorum ductor, ut adeo Urbs nobilis dirissimis fatis fuerit obnoxia‘. ‚Die Weimarischen sind nach der Erstürmung der Mauern so gegen die Landshuter Amok gelaufen, daß kein Schreibstift das Unheil wiedergeben kann, wie es wirklich war. Jene Stadt, der Maximilian 12 000 Soldaten Unterstützung geschickt hatte, hätte verteidigt werden können, aber der Anführer dieser Truppen verfügte lieber seine eigenen Pläne, so daß diese vortreffliche Stadt einem unglaublich schrecklichen Schicksal preisgegeben war‘. […]
Während Aldringen […] auf die Mühle zuritt, verließ auch sein Sekretär Stieffenberger die Stadt, um sich seinem General anzuschließen. Etwas umständlich, da er offenbar nicht ganz ortskundig ist, schildert er den Tod seines Feldherrn: ‚Da ich (Stieffenberger) nun von Ir Ex.a alß ich mit derselben vnder die zur Pforten hinauß marchierendte Reutter khomen, durch den Feind separiert (getrennt) worden vnd kein anderß Mittel, auß der Trouppen zu khomen vnd Ir Ex.a nachzufolgen, zu finden gewest vnd Sy, wie oben gemelt, von dem Thor hinwegg vnd zu einer Mühl (Hofpfistermühle) sich begeben; da ich nun zu dem Thor hinauß kam, habe ich gesehen, daß offt hochernente Ir Ex.a im Wasser stundt vnd auf Ihrem Pferdt, weilen Sy etwo sich darmit durchzusezen nit getrauet, ein Capitan=Leuttenandt sich saluiert, demselben die bey Ir Ex.a gewesenen zwey Bagien (Angehörige des Trosses) starckh zugerueffen vnd daß Pferdt begehrt, darauf derselbe Capitan=Leuttenandt wider durch daß Wasser gesezt vnd darnach Ir Ex.a auf daß Pferdt geholffen, welche auch darmit durch daß Wasser khomen.
Indem ich dieselbe (Exzellenz, also Aldringen) an daß Landt (Mühleninsel) mit dem Pferdt springen vnd gegen der Pforten zu reitten sehen, habe ich mich zu derselben (Exzellenz) wider genahet. Vnterdessen hat der Feindt sich der Porten oben bemechtigt, die Streichwehren eingenohmen vnd starckh herauß geschossen, von welcher Porten Ir Ex.a ein Schuß beym Halß hinein vnd auf dem Ruggen bey dem Schulterplat herauß; ich auch zugleich einen durch den linckhen Arm bekhomen, darnach der Feindt zuem Thor vber die Schlagpruggen herauß gelauffen, aber Ir. Ex.a in saluo (in Sicherheit) zu bringen, ist er durch ein Kay. (kaiserl.) Trouppen Reutter wider hinein in die Statt getriben, Ir Ex.a Pferdt bey dem Zaum von einem Bagi genohmen vnd von einem Cronbergerischen Reutter bey einem Armb, daß Sy nit herunderfallen sollen, gehaltten worden.
Vnderdessen, alß manß hinwegg geführt, ist mir ein Vnmacht zugestrichen (überkam mich eine Ohnmacht) vnd gleichsamb wie ein Nebel etwas vor die Augen khomen, also daß ich nichts weiters, wie Sy sich verner nach dem Schuß erzeigt haben, gesehen. Sintemahlen ich aber alßgemach fortgeritten, mich auf die rechte Handt gewendet vnd mir etwas besser, auch der Nebel hinwegg wahr (ich wieder zu mir gekommen wahr), sehe ich, wie Ir Ex.a still halten, vnd da ich zu derselben kam, füehlen (fielen) Sy vom Pferdt vnd ziehedten (zogen) den rechten Fueß an sich vnd verschidt also, wornach dieselbe von zwey Reutter auf ihren Pferdten in daß Hauptquartier, so ein halbe Stundt von Landtshuet gelegen, geführt vnd mit der Leib=Comp. von Herrn Obristleuttenandt Don Caspar [Schoch] begleittet vnd gleich weiters in daß Veldläger vor Regenspurg in Ihrer eigenen Carozza (Kutsche) gebracht, in einem Schlössel balsamiert vnd nachgehendts nacher Passaw confoyert (überführt) worden‘.
König Ferdinand III. meldete dem Kaiser Aldringens Tod am 23. Juli. In dem Schreiben werden die Ereignisse des Vortages in einem kurzen Überblick zusammengefaßt: ‚Sintemalen der Feind mit der Armada bei Landshut angelangt und sich resolviert (beschlossen), sowohl das Schloß alldort als selbige Stadt zu attackieren, und nun die Mauern dergestalt dünn und schlecht, daß er dieselbe leicht öffnen können, maßen er dann darauf das Schloß und die Stadt gestürmt, und zwar zweimal zurückgeschlagen worden, doch zum dritten Mal sich eines und des andern bemächtigt. Als hat besagter Graf von Aldringen, indem er, seinem bekannten Eifer nach, Eurer kaiserl. Majestät Dienst zu befördern, sich zu lange in der Stadt gesäumt und inmittels der Feind so weit überhand genommen, daß sich das darin geweste Volk, so meistenteils Dragoner gewesen, zum weichen gedrungen worden, er, der Graf von Aldringen, aber nicht so viel Platz gehabt, über die Brücke sich zu retirieren und deswegen über den Arm der Iser geschwemmt, als er gar hinüber kommen, einen Schuß durch den Hals und die Achsel erst empfangen, dergestalt und, wie man mich verständigt, in seinem letzten Atem den Namen Jesus und Maria angerufen – dannenhero nicht zu zweifeln, Gott der Allmächtige werde ihm ein glückliches Ende verliehen haben, bevorab, weil er selbigen Morgen, ehe er zu dieser Aktion geraten, gebeichtet und kommuniziert gehabt. Den Leib haben die Unsrigen noch davongebracht. Mir ist um seinen Tod sehr leid, denn Eure Majestät haben gewiß einen treuen, guten ministrum (Diener, Untertan) verloren, dessen ich mich sowohl in consiliis (als Ratgeber) als auch in der Tat wohl bedienen können. Weil es aber Gott also gefallen, muß man’s seinem göttlichen Willen heimstellen und befehlen‘. […]
Ernst von Hagsdorf, der sich in Landshut unter anderem um die Versorgung der Truppen Aldringens zu kümmern hatte, floh nach dem Fall der Stadt in Richtung Regensburg. Noch am 22. Juli faßte er in einem Brief, geschrieben ‚nachts acht Uhr‘ in Essenbach,[91] für den Kurfürsten die Ereignisse von der Erstürmung Landshuts zusammen. Mit Hagsdorf meldet sich damit ein weiterer Augenzeuge der Kämpfe zu Wort. Er berichtet, daß der Feind am Donnerstag (20. Juli) am späten Abend an die Stadt herangekommen sei und sie zur Kapitulation aufgefordert habe. Am gestrigen Freitag (21. Juli) habe er nur ‚wenig mit stukhen (Geschützen) geschossen‘. Die Stadt sei ohnehin ‚nit sonders gepauet‘, also schlecht befestigt und dadurch leicht sturmreif zu schießen. Die Aussage eines Kriegsgefangenen, daß Horn mit umfangreicher Kavallerie ‚anderwertlich marchirt‘, habe zusätzlich zu dem geringen Kanonenfeuer zu der starken Mutmaßung geführt, der Feind ‚werde sich wieder wenden‘. Doch am heutigen Samstag ‚hat er … anfenkhlich gegen das schloß mit 6, dan gegen des Manii haus (turmartiger Bau an der Stelle der heutigen Jugendherberge […]) am hofperg mit 5 stukhen continuirlich gespilt (geschossen), zwar pressa (Breschen) geschossen, so aber zimblichermassen wider verpauet (ausgebessert) worden. Vast umb mittags hat er noch sterkher und auch mit mehrern stukhen angefangen zu spilen, auch negst Loreta ein schanz gebaut und daraus mit stukhen stark geschossen‘. Weil Hagsdorf nach seinen Angaben überhaupt keine Gefahr gesehen hat (mich ganz khainer gefahr besorgt‘) hat er erst um 12 Uhr sein ‚weib und khind wekhgeschikht‘. Um zwei Uhr nachmittags sei er dann von Feldmarschall Aldringen ‚umb munition geschickht‘ worden. Aldringen habe da noch zu ihm gesagt, es gebe keine Gefahr. Als aber der Feind ungefähr um drei Uhr nachmittags damit anfing, auf der Burg beim ‚preuhaus‘ (Brauhaus) Feuer einzuwerfen, war das der Anfang vom Ende. ‚Negst dem judenthor (Münchner Tor), dan negst den Franciscanern und zu ende der statt in der freyung‘ sei ebenso Feuer eingeworfen worden. Danach habe der Feind an drei Orten zum Sturmangriff angesetzt. Der beim ‚Manii haus am perg‘ vorgetragene Angriff sei glücklicherweise abgeschlagen worden, in die Burg seien die Feinde dagegen mit aller Macht eingedrungen. Nur wenige der dort zur Verteidigung aufgestellten Dragoner seien am Leben geblieben. Dann seien die Schweden von der Burg in die Stadt hinuntergestürmt und hätten jeden, der mit einer Waffe angetroffen wurde, niedergemacht. Feldmarschall Aldringen sei mit einer Muskete in die Brust getroffen worden. Als Hagsdorf etwa um fünf Uhr nachmittags die Stadt hinter sich ließ, war das Feuer in der Burg schon ‚ganz dempft‘, nur etwas Rauch sei noch aufgestiegen. In der Stadt jedoch habe das Feuer ‚an bemelten (genannten) 3 ort ser weit vorgriffen‘.“ [92]
Am 11.10.1633 war Strozzi am Gefecht bei Steinau[93] beteiligt. Er hatte das Kommando über die in Böhmen liegenden Garnisonstruppen, zog dann zur Hauptarmee nach Bayern ab, wurde am 12.1.1634 zum Feldmarschallleutnant befördert und nahm Regensburg ein.
„Am 17.8.[1634; BW] war das Hauptquartier in Alerheim[94] unweit Nördlingen.[95] An diesem Tag brach eine starke Abteilung mit 5 Regimentern zu Roß und 4 Dragonerregimentern unter den beiden Generalwachtmeistern Johann von Werth und Giacomo von Strozzi nach Franken auf. Man zog zuerst gegen Oettingen[96] ‚in der Hoffnung, die von Forchheim[97] heranmarschierenden Feinde [des Feldmarschall Cratz] an einem bequemen Ort vorzubiegen und sie aufzuschlagen‘. Die kaiserlich-bayerischen Regimenter erreichten am 18.8. Ansbach,[98] ließen die Tore sprengen und die Stadt plündern. Der gerade mündig gewordene Markgraf Friedrich hatte sich mit seiner Mutter und etlichen Hofbeamten nach Kitzingen[99] begeben. Von Ansbach schwärmten die Reitertruppen aus und plünderten die Nürnberger[100] Gegend, des weiteren die südlich davon gelegenen Orte Hilpoltstein,[101] Greding,[102] Dietfurt,[103] Beilngries,[104] Heideck[105] und Gunzenhausen.[106] Daraufhin wandten sie sich in Richtung Westen nach Rothenburg o. d. Tauber.[107] Der zu Unterhandlungen abgeschickte Rothenburger Bürgermeister Petzolt wurde zusammen mit dem Kommissar Metzler niedergeschossen. Nach Rothenburg selbst hatte Herzog Bernhard drei Kompanien des Brinken’schen Regiments unter Major Pollius (Polli) gelegt, zwei Brinken’sche Kompanien unter Oberstleutnant Balthasar Goll wurden in (Bad) Windsheim[108] stationiert (der Inhaber des Regiments, Wilhelm von Brinken war, wie wir bereits erfahren haben, bei der Verteidigung Regensburgs verwundet worden und nun Kommandant in Königshofen[109]). Nach Dinkelsbühl[110] wurde eilig der Oberstleutnant Woldemar von Rosen mit drei Kompanien Dragonern geworfen. Die genannten Städte wehrten sich zunächst nach Kräften gegen die Einlegung dieser Garnisonen, ließen sie aber bei Annäherung der kaiserlichen Truppen schließlich zu ihrem Vorteil ein. Die Truppen Werths und Strozzis mußten deshalb, trotz ernstlicher Übergabeaufforderungen, von Rothenburg (19.8.) und Dinkelsbühl erfolglos wieder abziehen. Feuchtwangen wurde eingenommen und geplündert.
Gegen die schwedische Besatzung (Bad) Mergentheims[111] konnten die Werth’schen Reitertruppen, von denen man eine starke Abteilung von 7 Regimentern in das Taubertal kommandiert hatte, am 22.8. nichts ausrichten. Der darauf folgende Angriff wurde von der Besatzung und der Bürgerschaft abgeschlagen und Werth mußte sich nach dem Verlust von ca. 500 Mann wieder zurückziehen. Auf dem Weg dorthin wurden jedoch die Orte Aub,[112] Creglingen,[113] Röttingen[114] und Weikersheim[115] eingenommen und erlitten das gleiche Schicksal wie die ansbachischen und nürnbergischen Ämter. Bei Creglingen fiel der uns von der ersten Belagerung Kronachs bekannte Markgraf Johann Georg von Brandenburg in die Hände einer Rotte streifender Werth’scher Kroaten und wurde für ein Jahr nach Wien in Gefangenschaft geschickt. Während dieser Aktionen wurden die kaiserlich-bayerischen Truppen jedoch wieder nach Nördlingen abgefordert. In der Nacht vom 22. auf den 23. August standen Werth und Strozzi bereits wieder bei Dinkelsbühl und begaben sich über Gunzenhausen zur Hauptarmee zurück, wo sie am 23.8. eintrafen. (u. a. Chemnitz II, S. 521)“.[116]
Am 23.8.1634 stand Strozzi wieder beim Belagerungsheer vor Nördlingen[117] und nahm am 5.9. an der Schlacht bei Nördlingen[118] teil.
1635 erwarb Strozzi Hořitz,[119] den ehemaligen Besitz Wallensteins. Die Herrschaft Schrattenthal hatte Eleonore, die Gemahlin Ferdinands II., 1623 der Gräfin Ottavia Strozzi[120] geschenkt. 1645 sollte Torstensson dort sein Hauptquartier aufschlagen.
[1] Vgl. die Erwähnungen bei ENGERISSER, Von Kronach (die beste kriegsgeschichtliche Darstellung); vgl. http://kaiserhof.geschichte.lmu.de/.
[2] Schrattenthal [BH Hollabrunn]; HHSÖ I, S. 535ff.
[3] http://www.univie.ac.at/Geschichte/wienerhof/wienerhof2/hofdamen/hf4.htm (s. a. Anm. 116)
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Boehmisches_Dragoner-Regiment_Graf_Montecuccoli_Nr. 8; KONZE, Stärke, S. 83, 84.
[5] Breda [Niederlande, Prov. Nord-Brabant].
[6] Recklinghausen; HHSD III, S. 625f.
[7] Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[8] STOMMEL, Johann Adolf Freiherr Wolff, S. 79.
[9] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 54 (hier als Strotz bezeichnet !).
[10] In der Schlacht an der Dessauer Brücke am 25.4.1626 besiegte Wallenstein die mansfeldisch-weimarischen Truppen unter Ernst von Mansfeld und die dänischen Kontingente unter Johann Ernst von Sachsen-Weimar und drängte sie über Schlesien und Mähren bis nach Ungarn ab. Vgl. WESELOH, Die Schlacht, S. 135ff.; WÜRDIG, HEESE, Dessauer Chronik, S. 197ff.
[11] Vgl. KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.
[12] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.
[13] WÜRDIG; HEESE, Dessauer Chronik, S. 217. Dessau [Stadtkr. Dessau]; HHSD XI, S. 77ff.
[14] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.
[15] Nauen [LK Havelland].
[16] SCHRÖER, Havelland, S. 43.
[17] WÜRDIG; HEESE, Dessauer Chronik, S. 219.
[18] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[19] Mühlhausen [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 286ff.
[20] Volkenroda [Unstrut-Hainich-Kreis].
[21] Ebeleben [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 84f.
[22] Sußra [Kyffhäuserkreis].
[23] Tebra [Kreis Nordhausen].
[24] Billeben [Kyffhäuserkreis].
[25] Niederbösa [Kyffhäuserkreis].
[26] Seega [Kyffhäuserkreis].
[27] Göllingen [Kyffhäuserkreis].
[28] Gundersleben [Kyffhäuserkreis].
[29] Thalebra [Kyffhäuserkreis].
[30] HAPPE I 253 r – 254 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[31] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f. Schlacht bei Breitenfeld (nahe Leipzig) am 17.9.1631, in der das Heer der katholischen Liga unter Tilly durch die Schweden unter Gustav II. Adolf und die mit diesen vereinigte sächsische Armee unter Kurfürst Johann Georg I. eine vernichtende Niederlage erlitt. HAPPES Zahlen (vgl. mdsz.thulb.uni-jena.de) liegen deutlich zu hoch: Auf kaiserlich-ligistischer Seite dürfte von 8.000 Toten, 6.000 Verwundeten, 3.000 Gefangenen und 3.000 auf der Flucht Umgekommenen auszugehen sein, auf der Gegenseite waren 3.000 Sachsen und 2.000 Schweden ums Leben gekommen. RUDERT, Kämpfe, S. 49ff.; WALZ, Der Tod, S. 51ff.
[32] Alte Veste [Gem. Zirndorf, LK Fürth]; HHSD VII, S. 14. Vgl. MAHR, Wallenstein vor Nürnberg.
[33] Fürth; HHSD VII, S. 219ff.
[34] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f. Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 zwischen den Schweden unter Gustav II. Adolf (18.000 Mann) und den Kaiserlichen (16.000 Mann) unter Wallenstein. Die für die Schweden siegreiche Schlacht endete mit dem Tod Gustav Adolfs und dem Rückzug Wallensteins, der etwa 6.000 Mann verloren hatte, nach Böhmen. Nach Lützen schlug Wallenstein keine Schlacht mehr. Vgl. dazu HAPPES ausführliche Schilderung und Reflexion der Ereignisse [HAPPE I 295 v – 302 r; mdsz.thulb.uni-jena]. Vgl. SIEDLER, Untersuchung; STADLER, Pappenheim, S. 729ff.; WEIGLEY, Lützen; BRZEZINSKI, Lützen 1632; MÖRKE, Lützen als Wende; WALZ, Der Tod, S. 113ff.
[35] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[36] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.
[37] BRENNER-SCHÄFFER, Geschichte, S. 99; HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 113 (hier wieder als Strotz bezeichnet !).
[38] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein (2012 auch in dt. Übersetzung).
[39] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[40] Ronneburg [Kr. Schmölln]; HHSD IX, S. 356f.
[41] Weida [LK Gera]; HHSD IX, S. 471ff.
[42] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[43] Gera; HHSD IX, S. 134ff.
[44] FRITZSCHE, Stadt Altenburg, S. 16f.
[45] SCHMIDT-BRENTANO, Kaiserliche und k. k. Generale, S. 98; wikipedia.org/wiki/Liste_der_kaiserlichen_Generale_der_Frühen_Neuzeit.
[46] Deutschkralupp [Kralupy u Chomutova].
[47] Pressnitz [Přisečnice; Kr. Chomutov (Komotau)]: Bergstadt im Erzgebirge, bis 1974 an der Stelle, wo sich heute die große Fläche der Pressnitztalsperre (vodní nádrž Přisečnice) erstreckt. Häuser, Kirchen und Schloss von Přisečnice sowie die benachbarten Dörfer Rusová (Reischdorf) und Dolina (Dörnsdorf) wurden abgerissen und an deren Stelle der Fluss Přísečnice (Pressnitz) gestaut.
[48] Saaz [Žatec, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 535ff.
[49] Dux [Duchcov, Bez. Teplitz]; HHSBöhm, S. 118f.
[50] MOSCA, La croce, le armi, il cavallo.
[51] Wittingau [Třeboň, Bez. Neuhaus] HHSBöhm, S. 666ff.
[52] Swietla [Svĕtlá; Bez. Blansko].
[53] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 17; Annaberg-Buchholz [Erzgebirgskreis]; HHSD VIII, S. 5ff.
[54] Komotau [Chomoutov]; HHSBöhm, S. 282ff.
[55] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 12.
[56] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.
[57] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[58] Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.
[59] Wunsiedel [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 836f.
[60] BRAUN, Marktredwitz, S. 35.
[61] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.
[62] Deggendorf; HHSD VII, S. 132ff.
[63] Cham [LK Cham]; HHSD VII, S. 124ff.
[64] Furth i. Wald [LK Cham]; HHSD VII, S. 221f.
[65] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[66] Plattling [LK Deggendorf]; HHSD VII, S. 588f.
[67] Geltolfing [LK Straubing-Bogen].
[68] Aiterhofen [LK Straubing-Bogen].
[69] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.
[70] in Schlachtordnung.
[71] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[72] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[73] Neumarkt i. d. OPf.; HHSD VII, S. 505f.
[74] ENGERISSER, Von Kronach, S. 210ff. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[75] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.
[76] Kelheim [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 349ff.
[77] HALLWICH, Aldringens letzter Ritt, S. 26.
[78] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.
[79] Grundlegend ist hier ALBRECHT, Maximilian I.
[80] Neufahrn in Niederbayern [LK Landshut].
[81] Ergoldsbach [LK Landshut].
[82] BA II/9, Nr. 46, 81f.
[83] BA II/9, Nr. 46, Fußnote 1, 82.
[84] BA II/9, Nr. 48, 84.
[85] Altdorf [LK Landshut].
[86] Moosburg [LK Freising]; HHSD VII, S. 461f.
[87] Freising; HHSD VII, S. 209ff.
[88] Landau a. d. Isar [LK Landau/I.]; HHSD VII, S. 384f.
[89] vergewaltigt.
[90] Dingolfing [LK Dingolfing-Landau]; HHSD VII, S. 141f.
[91] Essenbach [LK Landshut].
[92] EBERMEIER, Landshut, S. 84ff.
[93] Steinau a. O. [Śinawa, Kr. Wohlau]; HHSSchl, S. 517ff.
[94] Alerheim [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 6f.
[95] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[96] Oettingen i. Bayern [LK Nördlingen]; HHSD VII, S. 558f.
[97] Forchheim, heute Ortsteil von Lengefeld [Erzgebirgskreis].
[98] Ansbach; HHSD VII, S. 26ff.
[99] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[100] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[101] Hilpoltstein [LK Roth]; HHSD VII, S. 295f.
[102] Greding [LK Roth]; HHSD VII, S. 247f.
[103] Dietfurt a. d. Altmühl [LK Neumarkt]; HHSD VII, S. 138.
[104] Beilngries [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 79f.
[105] Heideck [LK Roth]; HHSD VII, S. 276.
[106] Gunzenhausen [LK Gunzenhausen-Weißenburg]; HHSD VII, S. 260f.
[107] Rothenburg o. d. Tauber [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 637ff.
[108] Bad Windsheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 63f.
[109] Königshofen [Lauda-K., Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 418f.
[110] Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.
[111] (Bad) Mergentheim [Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 41ff.
[112] Aub [LK Würzburg]; HHDS VII, S. 41.
[113] Creglingen [Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 134.
[114] Röttingen [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 848f.
[115] Weikersheim [Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 860ff.
[116] ENGERISSER, Von Kronach, S. 305ff.
[117] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[118] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. Vgl. die ausführliche Darstellung bei ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634 (die detaillierteste Darstellung der Schlacht); STRUCK, Schlacht, WENG, Schlacht. Vgl. den lat. Bericht »Pugna et victoria ad Nordlingam«, der den protestantischen Ständen zuging; Staatsarchiv Bamberg B 48/145, fol. 74 (Abschrift). Zur französischen Sicht vgl. den Avis Richelieus, 1634 IX 11; HARTMANN, Papiers de Richelieu, Nr. 288.; HARRACH, Tagebücher.
[119] Hořitz [Hořice v Podkonoší, Bez. Jičín]; HHSBöhm, S. 201.
[120] http://www.univie.ac.at/Geschichte/wienerhof/wienerhof2/hofdamen/hf4.htm: „Strozzi, Gräfin Ottavia (gest. 1658/62): Hofdame Kaiserin Eleonora Gonzaga d. Ä. 1622, Obersthofmeisterin Kaiserin [1647]. Sie war eines der beiden Hoffräulein, die Eleonora Gonzaga als Braut von Mantua nach Innsbruck zur Hochzeit und dann nach Wien begleiteten. Nicht nur ihre Rolle als Kammerfräulein etwa bei der Krönung Eleonoras zur Königin von Ungarn, sondern auch eine Bemerkung Franz Christoph Khevenhüllers in seinen „Annales Ferdinandei“ legen nahe, dass die Kaiserin zu ihr ein beinahe schwesterliches Verhältnis hatte. Vielleicht waren die beiden zusammen im Kloster St. Orsola in Mantua aufgewachsen. Jedenfalls bedachte die Kaiserin ihr Kammerfräulein schon zur Hochzeit sehr stattlich mit einer jährlichen Rente von 1.000 Gulden und 25.000 Gulden Heiratsgut. Ihr Ehemann Jakob Strozzi war Geheimer Rat und Hauptmann der Trabantenleibgarde Ferdinands II.; er blieb als Generalfeldmarschallleutnant 1635 auf dem Schlachtfeld. Auch während deren Ehe zeigte die Kaiserin durch Zuwendungen ihr enges Verhältnis zu Ottavia, beispielsweise übereignete sie ihr 1623 das Gut Schrattenbach [?; BW] als freies Eigentum“.
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