Tries, N; Rittmeister [ – ] Tries stand 1645 als Rittmeister im Regiment Jung-Nassau.
„Bei dem Jung-Nassauischen Regiment [Moritz Heinrich v. Nassau-Hadamar; BW] kam etwas vor, das wir nicht unerwähnt lassen wollen. Nach der Schlacht bei Jankau[1] war dem Rouselle de Hautemonde das Commando dieses Regiments übertragen worden. Derselbe wurde aber von dem Rittmeister Tries bei demselben Regimente bei nächtlicher Weile im Bette mit drei Stichen, vermittelst des Degens, um das Leben gebracht, weil Rouselle während der Gefangenschaft des Rittmeisters dessen Frau zum Ehebruch verleitet hatte. Der Oberstlieutenant wurde zu Mergenthal[2] in der Kirche begraben. Der Rittmeister, welcher sich gleich nach verübter That durch die Flucht rettete, hielt sich meist in der Grafschaft Hadamar auf, woselbst sich die katholischen Geistlichen vielfach bemühten, das Ehepaar auszusöhnen. Doch muß das Zerwürfnis zwischen beiden Ehegatten groß gewesen sein, denn als sie einst nach Camberg[3] ritten und sie unterwegs in Wortwechsel geriethen, wäre beinahe die Frau von ihrem Manne mit einer Pistole vom Pferde heruntergeschossen worden.
Die erledigte Oberstlieutenantstelle erhielt wieder Stümmel von Lindheim“.[4]
[1] 6.3.1645: 16.000 Mann schwedische Truppen unter Feldmarschall Torstensson besiegten ein kaiserliches Heer von 18.000 unter Feldmarschall Johann von Götz, der in der Schlacht fiel. Die Kaiserlichen hatten 4.000 Tote und Verwundete zu beklagen, verloren 4.500 Gefangene (darunter auch Melchior von Hatzfeldt) und alle Geschütze. Die Schweden büßten 2.000 Mann ein.
[2] Mergenthal [LK Meißen].
[3] Camberg [Kr. Limburg]; HHSD IV, S. 75f.
[4] KELLER, Drangsale, S. 416.