Valtorto, Antonio; Obristwachtmeister [ – ] Valtorto stand 1634/35 als Major in der Forchheimer[1] Garnison unter dem Befehl des allgemein verhassten Obristen Friedrich von Schletz, um dessen Abberufung sich Bischof Franz von Hatzfeldt schon des längeren bei Maximilian I. von Bayern bemüht hatte.
Teile des Regiments Schletz unter Valtorto wurden bereits Anfang 1635 nach Bayern (Aichach[2]) zurückverlegt.[3]
„Mittlerweile hatte Wahl den Belagerungsring um die Stadt [Augsburg;[4] BW] enger gezogen, so daß Hunger und Infektionskrankheiten immer mehr um sich griffen. Gegen Ende des Jahres 1634 waren bereits 4664 Personen und Hunger und an der Pest gestorben. Dies war dennoch erst der Anfang. Mit Beginn des Jahres 1635 verschlimmerten sich die Zustände dramatisch. Da die Wege nach Ulm[5] und Memmingen[6] blockiert waren, machte die Augsburger Garnison am 1. Februar 1635 einen Ausfall und überfiel das Städtchen Aichach. Die Tore wurden mit Petarden aufgesprengt und die dort liegende bayerische Besatzung vom Regiment des Obersten Friedrich von Schletz unter dem Obristwachtmeister Antonio Valtorto überwältigt. Der Major, sein Fähnrich, alle Unteroffiziere und 84 Gemeine wurden gefangengenommen. Der gesamte Proviantvorrat Aichachs wurde nach Augsburg transportiert. (Chemnitz II, S. 654). Dieser Vorrat war aber nur ein Tropfen auf einen heißen Stein und reichte nur wenige Tage“.[7]
[1] Forchheim; HHSD VII, S. 201ff.
[2] Aichach [LK Aichach-Friedberg]; HHSD VII, S. 3.
[3] CHEMNITZ, Geschichte Bd. 2, S. 654.
[4] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[5] Ulm; HHSD VI, S. 808ff.
[6] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.
[7] ENGERISSER, Von Kronach, S. 419f.