Vincke [Vincken, Vinke], Gerhard
Vincke [Vincken, Vinke], Gerhard; Obristleutnant [ – ] Gerhard Vincke [Vincken, Vinke] [ – ] war kaiserlicher Rittmeister und Obristleutnant.
In den Aufzeichnungen der Stadt Hallenberg[1] heißt es für 1635: „Ritmeister Gerhard Vinken einlogirung, anno 1635 am 2. Februarii: Demnach nun aber disem allen nach Gerhart Vincken mit seiner compagnien auf Lichtmesse morgen umb 8 uhr hirselbst angelangt und man demselben die tore nicht eroffnen wollen, so hat er entlich mit vielen pochen, trotzen und trohen das zerlocherte Niedertor aufhauwen lasen, daß man ihn mit seinem anhang einnehmen mussen. Ist auf entstandenen alarm folgents in der nacht aufgebrochen und kostet dise einquartirung an futter, mahl, bier, heu und hafer 50 rt.
Angedeutes ritmeister gesinde hat auf seine gehelen Paul Wahlen genommen 2 perschbuchsen, kosten 9 rt. – Einen newen mantel, kostet 6 rt. – 6 elen schwarzes gewandts, kostet 2 1/2 konigstaler. Facit 17 rt. minus 1 kopstuck […].
Ritmeister Vincken trohschreiben, anno 1635 am 4. Februarii: Demenach hat ritmeister Vincken ein troschreiben nach dem andern abgehen lasen, wagen vol hafer, bier, item die action bei ihm abzutragen, Hallenberg eingefurdert, als hette man alhir einen blinden alarm erweckt und ihn mit den seinigen in confusion gesetzt cum pluribus, welches alles jedoch mit gelimpf geantwortet worden […].
Ritmeister Gerhart Vincken exaction, anno 1635 am 20. Februarii:
Als nun aber ritmeister Vincken von dem dinstag nach Esto mihi bis auf den damalig folgenten freitag [Februar 20-23] binnen Winterberg logiret und uns mit neuen trohschreiben heftig zugesetzt, in eventum auch hauptman Persiß, der ohn desen zu solchen händeln willig, zu sich zihen wollen, so haben wir beregtem ritmeister Vincken bar uberzahlen mussen 25 reichstaler, seinem quartirmeister aber Eitel Reitzen 2 reichstaler […]“.[2]
Ritmeister Bunnighausen [Bönninghausen; BW], Pachen und Vincken durchzug, anno 1635 am 22. Aprilis:
Widerumb als sontags Misericordias Domini der her von Griesheimb, Obristleutenant Jost von Zerzen und andere hirselbsten angelangt und einher zogen, sein auch zugleich der rittmeister Bunighausen, Gerhardt Vincken und Hermann von Ditzinghausen angelangt, daß man also die officirer allerseits einlasen und denen futter, mahl und einen drunk statten müssen, seint demnach gegen abent sammentlich vortgezogen und belaufen sich die kosten ad 12 reichstaler. Andere particular durch- und beizuge zu verschweigen, darbei man jedoch jederman seinen willen schaffen, auch essen und drinken heraus schaffen mussen […]“.[3]
1641 war er Obristleutnant. Bürgermeister und Rat von Lemgo[4] beschwerten sich im August dieses Jahres über die Einquartierung von vier Kompanien Reitern und einer Kompanie Dragoner unter Vincke. Die Zahl der Bürger sei bereits von 1.200 auf 350 gesunken. Man bat um eine ständige Garnison.[5] In diesem August meldete der kaiserliche Obristleutnant Bertremoville Alexander II. von Velen die Verfolgung eines Streifkorps durch Vincke; desgleichen den Anschlag Vinckes auf Bodenwerder[6] und dessen Plünderung.[7]
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[1] Hallenberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 282f.
[2] BRUNS, Hallenberg, S. 286.
[3] BRUNS, Hallenberg, S. 287.
[4] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[5] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 85.
[6] Bodenwerder; HHSD II, S. 56f.
[7] WOLF, Landsberg-Velen, S. 76.
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