Wahl, Johann Joachim Graf von der
Wahl, Johann Joachim Graf von der; Obristleutnant ? [ – ] Der Protestant Johann Joachim von Graf von der Wahl [ – ] war der Bruder des Joachim Christian von der Wahl.
„Der Domdechant Mallinckrodt und der münstersche Kanzler Hermann von Merveldt weilten als Deputierte der Landstände beim Grafen Wahl in Hamm[1] und bringen ‚gefährliche Avisen‘ mit, wonach die Hessen in Dorsten[2] einen Überraschungsangriff auf Münster planen. Deswegen seien drei Kompanien Landschaftssoldaten auf Bürgerservis einzunehmen. Die Gilden willigen ein, doch über die Person des neuen Kommandanten wird heftig disputiert. Die Gilden wollen einen ‚qualifizierten Patrioten‘ wie etwa Steckenberg, gegen den der Licentiat Viehoff Bedenken geltend macht (angeblich sei über ihn dreimal ‚Malefizrecht‘ gehalten worden). Sie sprechen sich gegen den Bruder des Grafen Wahl aus, ’so zu Lemgo[3] nominirt (er sei ‚widerwertiger Religion‘) und wünschen eher Obrist Reumunt [Reumont; BW] oder den Droste [Johann Beveren; BW] von Twickel, der zwar nicht so kriegserfahren sei, zu dem sie aber als einem ‚fürnehmen adelichen Landsassen‘ besseres Vertrauen haben (30. Oktober)“.[4]
Johann Joachim Graf von der Wahl, 1641-1648 Stadtkommandant von Rheine, war Protestant geblieben.
[1] Hamm in Westfalen; HHSD III, S. 286ff.
[2] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[3] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[4] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 94.
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