Westphal [Westphalen, Westfalen], Jost [Jobst] Mordian

Westphal [Westphalen, Westfalen], Jost [Jobst] Mordian; Obristleutnant [ – ] Westphal trat zunächst als kaiserlichen Rittmeister 1626 in Erscheinung. „Was die Einquartierung im einzelnen bedeuten kann, vermitteln Nachrichten über einen Streit des Holzmindeners[1] Andreas Bartram mit einem Bürger aus Elze.[2] Im Quartier bei Bartram lag 1626 dreizehn Wochen lang der kaiserliche Rittmeister Jobst Mordian von Westfalen […]. Zwar ist Bartram nicht der Geringste unter den Bürgern: 1618 war er Verwalter [Statius von; BW] Münchhausens, wurde nach 1620 bereits einmal Bürgermeister, auch Forstschreiber wie sein Schwiegervater, diente 1622 und 1623 als Fürstenberger[3] Amtmann und wurde später nochmals Bürgermeister. Vor der Stadt lag der Bartramsche Meierhof.

Der Unterhalt des kaiserlichen[4] Rittmeisters kostete ihn 500 Reichstaler. Die gleiche Summe hatte er schon 1625 als Verlust bei der Plünderung gemeldet. Etwas anderes hat ihn aber zusätzlich geärgert: Er konnte nicht verhindern, daß Westfalen einen Pferdetausch vollzug, als er endlich abrückte. Er nahm zwei schöne, kräftige junge Pferde von Bartrams Hof mit und ließ drei alte dafür stehen. ‚Der frembden Soldaten offt etwas unmildes Belieben’ – dagegen wiegt auch der gewisse Rang des Amtmanns oder Bürgermeisters nicht viel.

Eins der drei Pferde aber hatte Westfalen in Elze geraubt. Der dortige Besitzer hatte die Spur der Truppe bis Holzminden verfolgt und ging schließlich juristisch gegen Bartram vor, um das Pferd wiederzubekommen. ‚Ordnung’ in ungeordneter Zeit ! – Es scheint, daß in längeren späteren Verhandlungen die beiden juristischen Kontrahenten schließlich dazu übergingen, die jeweiligen Schäden gegeneinander aufzurechnen“.[5]

Westphal war 1633 Obristleutnant unter Oer von Palsterkamp.

In den städtischen Kriegsausgaben Gesekes[6] heißt es: „Den 20. Martii eiusdem [1633] von obristen Oher [Oer von Palsterkamp; BW] dessen obristenleutenant Jost Mordian Westphalen mit 3 compagnien einnehmen müssen, in vierzehen tagen mit 440 pferden und reutern verzeret 1 600 rt“.[7]


[1] Holzminden [LK Holzminden]; HHSD II, S. 240f.

[2] Elze [Kr. Alfeld]; HHSD II, S. 133f.

[3] Fürstenberg [Kr. Holzminden]; HHSD II, S. 157.

[4] Er führte ein ligistisches und von den münsterischen Landständen besoldetes Kavallerie-Regiment; bis Frühjahr 1626 hatte er noch in dänischen Diensten gestanden. => „Miniaturen“.

[5] KIECKBUSCH, Von Ackerleuten, S. 254.

[6] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.

[7] BRUNS, Geseke, S. 166f.

Dieser Beitrag wurde unter Miniaturen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.