Rietberg [Rethberg] und Ostfriesland, Johann IV. Graf von; Offizier [31.5.1618 – 7.8.1660] Johann IV. Graf von Rietberg und Ostfriesland, der von 1640 bis 1660 das Haus regierte, stand in kaiserlichen Diensten.
Der Hildesheimer[1] Arzt und Chronist Dr. Jordan erinnert sich unter dem 11./21.4.1638: „Weil aber die Kayserl. unter den Graf von Rehtberg Commando bei Betmar[2] still lagen, ließen sie starke Partheyen ins Land gehen, erschoßen Predieger, Bawren, schändeten Weibsbilder, schnitten den Leuten die Backen auf, zogen die Zungen herdurch und steckten ein Holtz durch die Zunge; excepto im Amt Gifhorn[3] haben sie im Feuer (in audito) einen Bawren lebendig gebraten“.[4]
24.4./4.5.: „Als gestern die Tractaten mit dem gesamten Haus Braunschw: und den Kayserl. Völkern, so einquartirt werden sollen, richtig worden, zogen alsbald die Zellischen[5] Legaten und heute die Braunschweigischen Legaten Heinrich Julius von Kniestedt, Marschalk, Hofrichter Fritz Ganß, Obrist-Luitnand und Dr. Johan Schwa[r]tzkopf von hinnen, und wollte das gesamte Haus 115 Compagnia Pferde einnemen, dem Illmo Georgio 45 mit dem Stift uf Calenberg[6] und Land zue Göttingen[7] zugetheilet worden. Es mußten aber der Graf von Rethberg und Oberist Breda nebest dem Gene[r]-Commissario Schönfelt [Johann Nikolaus v. Schönfeld; BW] einen überaus starken Revers unterschreiben, (daß) sie mit dieser Einquartirung durchaus keine Praetention ufs Stift Hildesheimb suchten, weinig sich Illmi ordonanze nicht gemäß verhalten“.[8]
16./26.5.1638: „Illmus Georgius schicket schicket unter dem Obrist Herrn Wulf von Werberg 1000 Pferd(e), so sich mit des Grafen von Rethberg auscommendirten Troupen conjugirt und über die Weser gangen“.[9]
[1] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[2] Bettmar, heute Ortsteil von Schellerten [LK Hildesheim].
[3] Gifhorn; HHSD II, S. 167ff.
[4] SCHLOTTER, Acta, S. 283.
[5] Celle; HHSD II, S. 94ff.
[6] Calenberg [Kr. Springe]; HHSD II, S. 91ff.
[7] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.
[8] SCHLOTTER, Acta, S. 284f.
[9] SCHLOTTER, Acta, S. 285.