Rosenschmidt, N; Major [ – ] Rosenschmidt stand als Major in schwedischen Diensten und war 1648 Kommandant in Landshut.[1]
Ständig liefen bei dem schwedischen Feldmarschall Wrangel Beschwerden ein: So waren Anfang Juli bei Neuburg a. d. Donau sechshundert Schafe gestohlen worden. „Was für gröste beschwerden über eine von des stifftes Eichstätt[2] landvogtey und das ambt Nassenfels,[3] wie auch anderer orthen mehr, von einer parthey ab denen am Leche stehenden völkern beschehenen einfall, verübete gewaltthat, hinwegnehmung einer großen quantität pferdten und allerhandt großem und kleinem viehe, nicht weniger der übelen tractirung mit harten stößen und slägen derer unerthanen, bey nachfolge und wiederforderung des entführten viehes“[4] bei ihm geführt wurden, schrieb Wrangel an Pege, den Kommandanten der schwedischen Belagerer vor Rain am Lech.[5] Auch die Garnison in Landshut, die von Major Rosenschmidt kommandiert wurde, unternahm ihre Streifzüge bis nach Freising[6] hinein. Sie stahlen Pferde oder raubten Kirchen aus.[7] „Während ihres Aufenthalts haben Schweden und Franzosen alle vorhandenen Lebensmittel an Getreide, Fleisch, Wein, Bier und sonstigem völlig aufgezehrt und ungeachtet aller Versicherungen aus dem Hauptquartier die Häuser der Geflohenen durchsucht. Von einem Major Rosenschmitt heißt es, er habe nach den Fischern schicken lassen und diese gezwungen, mit einem Korporal auf Fischfang zu gehen. Die Beute, angeblich zwei Zentner aus dem Siebensee, soll der Major zusammen mit Feldmarschall Wrangel und anderen Offizieren aufgegessen haben“.[8]
[1] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.
[2] Eichstätt [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 160ff.
[3] Nassenfels [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 493.
[4] Riksarkivet Stockholm Skr C G Wrangel E 8266 (Entwurf): Wrangel an Pege, 1648 VII 08 (n. St.).
[5] Rain am Lech [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 599f.
[6] Freising; HHSD VII, S. 209ff.
[7] Riksarkivet Stockholm Skr C G Wrangel E 8267 (Entwurf): Wrangel an Hans Georg Fhr v. Puecher, Domdekan zu Freising, 1648 VIII 02; VIII 16 (n. St.).
[8] EBERMEIER, Landshut, S. 153.