Peringer von Pernberg, Georg Gregor; Hofbeamter [ – ]
Peringer von Pernberg wandte sich am 28.9.1636 vom Regensburger[1] Reichstag[2] an Polyxena Popel von Lobkovic:[3] Gleich zu Beginn der Verhandlungen des Kurfürstenkollegiums sei zwischen den Vertretern Kursachsens und des Mainzer Erzbischofs ein Streit darüber entstanden, womit die Verhandlungen begonnen werden sollten. Die kaiserliche Proposition umfasste drei Punkte. 1. die Wahl des römischen Königs, 2. die Friedenstraktate mit Schweden und Frankreich und 3. Sicherung des Reiches. Die Gesandten Kursachsens und Kurbrandenburgs hätten mit dem dritten Verhandlungspunkt beginnen wollen, die übrigen seien dagegen gewesen und für die Behandlung des ersten Verhandlungspunktes eingetreten. Die Kurbrandenburger hätten ihrerseits gewünscht, dass auch über die in der Lausitz liegenden Güter ihres Hauptvertreters, die der kursächsischen Jurisdiktion entzogen werden sollten, verhandelt werde. Maximilian I. von Bayern sei mit seiner Gemahlin nach München abgereist und habe seine geheimen Räte in Regensburg zurückgelassen. Gestern seien die kurbayerischen und kurmainzischen Vertreter im Rathaus zusammen gekommen. Die Ankunft Ferdinands von Köln werde erwartet und damit könnte in den Verhandlungen schneller vorankommen. Gestern sei der spanische Gesandte bei Ferdinand II. zur Audienz erschienen. Der polnische Gesandte unterstütze die Wahl des Kaisersohnes zum römischen König. Der emglische König wünsche die Restitution der Pfalz.[4]
Peringer von Pernberg wandte sich am 19.10.1640 aus Regensburg an V. E. Popel von Lobkowitz:[5] Wegen der rebellierenden Bauern in Hessen seien schon seit drei Wochen Kuriere weder zu ihm noch zu Leopold Wilhelm gekommen. Reichshofrat Gebhardt werde trotz starker Beschäftigung bestimmt schreiben.[6]
Am 23.11.1640 schrieb Peringer von Pernberg aus Regensburg wieder an V. E. Popel von Lobkowitz: Die im Rathaus versammelten Stände verhandelten fast täglich über Truppenversorgung, Winterquartiere, Rekrutierungsplätze und Werbungen. Auf Hof, Kriegsrat und Reichshofrat seien mit diesen Problemen beschäftigt, so dass keine Zeit für Privatangelegenheiten bleibe. Aus dem erzherzoglichen Feldlager bei Kirchheim [Kirchhain ![7]] sei die Nachricht vom 14.11. gekommen, dass Breda den Gegner überfallen, ihn bis gegen Kassel[8] verfolgt habe und dort, da der Gegner aus der Festung Verstärkung erhalten habe, mit 300 Mann [bei Riebelsdorf[9]] tot liegen geblieben sei.[10]
Am 29.1. teilte er aus Regensburg V. E. Popel von Lobkowitz mit: Graf Auersperg sei nach Brüssel gesandt worden und solle auch nach Spanien reisen. Man verhandle mit dem Grafen Černín, um ihn zu bewegen, noch einmal als Gesandter zur Pforte zu gehen. Antonio Cassinis Eingabe sei den Statthaltern vorgelegt, vom Kaiser unterschrieben und gesiegelt worden. Die Kanzlei sei gegenwärtig mit öffentlichen Angelegenheiten überlastet.[11]
[1] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[2] Vgl. HAAN, Regensburger Kurfürstentag.
[3] Vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.
[4] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 320.
[5] Vgl. die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.
[6] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1091.
[7] Kirchhain (Kr. Marburg), HHSD IV, S. 269f.
[8] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[9] Riebelsdorf [LK Ziegenhain].
[10] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1104; WREDE, Wehrmacht III/2, S. 436.
[11] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1131.