Buchwald [Buchwaldt, Buchwolt], Friedrich von
Buchwald [Buchwaldt, Buchwolt], Friedrich von; Obrist [1605-1676] Buchwald war Obristleutnant und Obrist in der dänischen Armee. Angeblich war er nach Gefangenenaussagen im Gefecht bei Burgstall [27.7.1631] gefallen.[1]
Nach dem 3.6.1639 informierte Generalproviantmeister Sieber den kaiserlichen Generalleutnant Matthias Gallas aus der Nachrichtenbörse Hamburg:[2] Am 30.5. hätten die Schweden neue Verstärkungen von etwa 5.000 Mann aus Stockholm herübergeführt und Stettin[3] und Anklam[4] besetzt. Nach Hamburg sei Feldmarschall Josias von Rantzau gekommen; der französische und der schwedische Agent wollten mit ihm in dem Sinn verhandeln, dass sie ihm entweder das Herzogtum Mecklenburg und Niedersachsen zu Werbungen oder die Truppen in Hessen zur Verfügung stellen. Ferner teilte er ihm die Absicht des dänischen Obristen Friedrich von Buchwald mit, in kaiserliche Dienste treten zu wollen.[5]
Am 9./19.1.1644 versuchten 1 900 dänische Kavalleristen, schwedischen Truppen den Weg nach Norden zu versperren, doch hartgesottene schwedische Reiterei ging zum Angriff über und konnte nach kurzem Kampf in der Kälte ihre dänischen Kollegen in die Flucht schlagen. Erst als die schwedische Armee die Gegend von Kolding[6] erreichte – ganz in der Nähe der Stelle, wo der Kleine Belt am schmalsten ist und von wo die Angreifer nach Fünen[7] übersetzen sollten – , stießen sie auf dänische Truppen. – – Nach einem Bericht vom 19.1.1644 aus Hamburg habe Torstensson am 9.12. [!] die dänische Reiterei bei Kolding geschlagen und sämtliche Offiziere gefangen genommen, bei Mittelstohr[8] dann auch die Infanterie geschlagen.[9] Wassenberg schreibt weiter dazu: „Bald nach eingan[g] deß Jenners hat Herr Feld-Marschall Torstensohn am 9. dieses / 1500 Dennemärckische Reutter bei Koldingen angetroffen – vnd sie biß in ihr gemachters Werck an der Fähr dieser Seit Mittelfahrt verfolgt / hierbey die meisten / so wol Officirer als gemeine Soldaten nidergemacht / die übrigen aber / worunter der Obrister Leutenant Buchwald als Commendant / neben etlichen Rittmeistern / Leutenanten gefangen becommen“.[10] Der wie immer gut informierte Hildesheimer[11] Chronist Dr. Jordan hielt in seinem Tagebuch fest: 8./18.1.: „Inmittens gehet TorstenSohn immer weiter in Holstein und Jüdland“. 9./19.1.: „Schlägt Grãl. TorstenSohn bey Coldingen in Jüdland 1100 Pferde, dem König von Dennemark zustendig, unter Obristen Friedrich Buchwolt“.
[1] Warhafftige Relation, Wie es dreyen Ligistischen / Als Deß Montecuculi / Bernsteins / Vnd Holckens / Regimentern / Zu Angern / Borgstal vnd Reindorff unferrn von Wolmerstädt / im Ertzstifft Magdeburgk / den 17. Julii in der Nacht dieses 1631. Jahres ergangen. Item Extract eines Schreibens auss Leipzig von 29. Julii 1631. [VD17 75:678978H, oder VD17 12:200196W]
[2] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[3] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, S. 280ff.
[4] Anklam [Kr. Anklam]; HHSD XII, S. 153ff.
[5] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 835.
[6] Kolding [Vejle A, Jütland]; HHSDän, S. 99ff.
[7] Fünen (dänisch: Fyn), nach Seeland und Vendsyssel-Thy Dänemarks drittgrößte Insel (abgesehen von Grönland) zwischen dem Kleinen und Großen Belt.
[8] Middelfart [Fyns A, Fünen]; HHSDän, S. 137ff.
[9] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 139.
[10] WASSENBERG, Florus, S. 556.
[11] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
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