Tungen, N; Obrist [ – ] Tungen soll als Obrist in hessen-kasselischen Diensten gestanden haben. In der Chronik des Adolff Wilhelm Moerbecke zu Stevening [1611 – 1675] heißt es unter Ende März 1645: „|In’t leste van dito maent sint 12 companien Hessen ruteren under den oversten Tungen van die armee wederum terugge in’t stifft gekomen ende in die garnesonen verdeilt“.[1] Unter dem 8./9.5.1645 berichtet er von einem missglückten Anschlag der Keiserlichen auf Vreden:[2] „Tusschen den 8 ende 9 dito hadden die keiserschen, so ut Reine,[3] Meppen,[4] Warendorp[5] ende anderen garnesonen einen anschlag up Vreden, worin 3 companien perden ende umtrent 300 te voete, sedert dat die overste Tungen met die 12 companien perden weer van baven gekomen wass, gelegen hadden. Maer undeckt synde, sint see, nadat see sick des morgens foer Vreden vertont hadden sonder yt te attenteren weer terugge gekert, achterlatende twe doden ende 2 perden, so ut die stat hun affgeschoten wierden“.[6] Unter Anfang September 1646 ist festgehalten: „In’t erste van die volgende monat ist den oversten Tungen met noch einige gecommenderde Hessesche volker ut’t stifft van Munster[7] na baven tot versterckinge van hunne armey gemarchert. Ende ist gelickfals umme dese tyt den capitein Waltens met einige hondert mannen by Warendorp van die keischen geslagen worden ende neffens gefangen, in dien hee hem sochte met den oversten Tungen te coniungeren. Andere wilden, dat hee darumme die van Warendorp utelocken, gekomen wass“.[8] „| In’t leste van November ist den ovrsten Tungen met die under syn commendo upgefoerde volker neffens einige companien perden ende anderen wederum terugge in die garnesonen gekomen, latende die reste van die armey noch baven in’t lant“.[9] Für den Oktober schreibt Moerbecke: „Die keiserschen hirentusschen Sprewitz | verdrivende, syn bynast met densolven, als nu naulichs het Hessesche leger ein canonschoet van die stat [Zons;[10] BW] gekomen wass, te gelyke angelanget ende met grote furye up dieselve angesettet, die ruterye up die flucht ende dien stucke in haer gewelt gekregen. Maer also haer voetvolck wegen groten yl noch niet angekomen wass, ende darentegens het Hessesche vootvolck, dor het anmahnen van den oversten Tungen haer in defentie stelden, die stucken weer verlaeten moeten. Krigende die Hessen hirentusschen so voel tits, dat see seker pass ende vordeelhaffte iegent inkregen ende sonder mehrder schaede up Nuys[11] retireren kosten“.[12] Unter dem Oktober 1647 ist festgehalten: „Ock hefft die overste Tungen in’t Collesche lant den flecken vor dat vorstlicke huiss Broel[13] verrast, ein companie perden meest darin geruiniert, doch’t huiss niet doon konnen ende met einige schaede retireren mooten“.[14] Moerbecke erwähnt ihn letztmalig unter dem 26.10.1647: „Diensolvigen dag his den oversten Tungen met einige hundert man, 2 schware stucken ende ein groot confoy van allerhande behoffdicheeden[15] by die Swedeschen ende Hessen for Reine gekomen, ende wass die opinie under den gemeinen man, dat sie Lamboy met gewelt antasten wilden, warvan doch niet gefallen ist“.[16]
[1] STROTHMANN, Westfalen, S. 147.
[2] Vreden [LK Ahaus]; HHSD III, S. 743f.
[3] Rheine [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 637f.
[4] Meppen; HHSD II, S. 327f.
[5] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[6] STROTHMANN, Westfalen, S. 148.
[7] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[8] STROTHMANN, Westfalen, S. 154f.
[9] STROTHMANN, Westfalen, S. 155.
[10] Zons [LK Grevenbroich]; HHSD III, S. 811f.
[11] Neuss; HHSD III, S. 556ff.
[12] STROTHMANN, Westfalen, S. 164.
[13] Brühl [LK Köln]; HHSD III, S. 124ff.
[14] STROTHMANN, Westfalen, S. 174.
[15] Bedürfnisse.
[16] STROTHMANN, Westfalen, S. 175.