Dalledam, Niclas; Obristwachtmeister [ – ] Dalledam stand 1635 als Obristwachtmeister im kaiserlichen Regiment Walter Leslie.
Bereits im Januar 1635 warb Walter Leslie im Raum Nürnberg[1] bei Hersbruck[2] Soldaten für die Kaiserlichen an. Aber entweder waren sie schlecht motiviert – d. h. schlecht bezahlt – oder schlecht geführt. Ein konzentrierter Angriff des schwedischen Majors Selle vernichtete den gesamten Haufen.
Die feindlichen Heeresabteilungen lagen indes in den Winterquartieren einander oft recht nahe gegenüber. Und im Kleinkrieg wechselten feste Plätze rasch ihre Besatzungen, Überfälle auf Proviant- und Munitionskolonnen erfolgten, und der Wechsel in der Einquartierung, Kontributionsforderungen und die Streifzüge kleinerer Einheiten von beiden Seiten bestimmten den Kampf in dieser Jahreszeit. So erklärt es sich auch, dass Teile des Leslieschen Regiments auf dem Marsch nach Hersbruck bei Wendelstein von schwedischen Verbänden überraschend angegriffen und ‚ruiniert‘ wurden. Der Obristleutnant wurde getötet, dem gefangenen Obristwachtmeister Niclas Dalledam erlaubte man auf Parole zur kaiserlichen Armee zu reiten, die anderen Offiziere, Fahnen und Knechte wurden nach Nürnberg eskortiert und dort streng bewacht.[3] Nach anderer, glaubhafterer Version seien auf dem Musterplatz Hersbruck 400 Knechte, darunter 80 Dragoner im Auftrag Leslies von seinen Offizieren geworben und dieser Rekrutentransport dann durch den schwedischen Überfall zerschlagen, gefangen oder zerstreut worden. Sein Stellvertreter, der schottische Obristleutnant Barry, soll mit dem Rest der Söldner ‚kümmerlich entrunnen‘ sein.
[1] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[2] Hersbruck [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 289ff.
[3] SODEN, Gustav Adolph Bd. 3, S. 103f.