Damnitz, N von; Oberhauptmann [ – ] Damnitz stand 1628 als Oberhauptmann in kaiserlichen Diensten. „Endlich zog ein großer Teil der Kaiserlichen wieder weiter. Allein die Neustadt Brandenburg[1] bezifferte ihren bisher durch die kaiserlichen Einquartierungen erlittenen Schaden auf 102799 Taler. Aber schon hatte Markgraf Sigismund den havelländischen Kommissaren einen neuen kaiserlichen ‚Gast’ angemeldet, den Oberhauptmann von Damnitz. Dieser wollte demnächst im Havellande einen Musterplatz für ein neu aufzustellendes Regiment errichten. Am 8. Juli fand in der Neustadt Brandenburg, dem späteren Hauptquartier Damnitzens, eine Besprechung zwischen den havelländischen Kommissaren und Damnitz statt, in der alle Maßnahmen für den reibungslosen Ablauf der Musterung und insbesondere die Verpflegung der Gemusterten durch den havelländischen Kreis sichergestellt wurden. Kaum hatte Damnitz die Zusage der Kommissare in Händen, da machte er sich auch schon an die rücksichtslose Eintreibung der ihm zugesicherten Gelder. An alle Städte erging ein ähnliches Schreiben, wie das vom 11. Juli an Nauen,[2] in dem es heißt, sie sollten die Gelder unverzüglich zahlen, in Verbleibunge aber dessen sollten ihnen unfehlbar 100 Musquetierer geschicket werden, welche so lang do behalten müssen, bis das Geld ausgezahlet. Rathenow,[3] das dieser Drohung wohl nicht recht Glauben schenkte und mit der Zahlung zurückhielt, erhielt bald darauf 200 Mann Einquartierung. Im August zog Damnitz aus dem Havelland ab. Da auch die anderen Kaiserlichen inzwischen abgezogen waren, scheint sich das Havelland einige Wochen einer gewissen Ruhe erfreut zu haben“.[4]
[1] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.
[2] Nauen [LK Havelland].
[3] Rathenow [Stadtkr. Rathenow/Kr. Rathenow]; HHSD X, S. 333f.
[4] SCHRÖER, Havelland, S. 43f.