Lützow auf Goldenbau, Konrad Kurt Reichsfreiherr von; Reichshofrat [ -1670] Reichshofrat Konrad Kurt von Lützow auf Goldenbau wandte sich am 28.7. an Piccolomini: Pfalzgraf Karl Gustav sei zum Generalissimus und Magnus de La Gardie zum General der Infanterie ernannt worden. Ihre Ankunft werde mit jedem Tag erwartet. Dem Pfalzgrafen sei die Königin bereits als Gemahlin versprochen worden,[1] aber wenn man ihn nun nach Deutschland schicke, wollte man ihn wohl gar zum Kaiser oder römischen König machen. Aus Schweden seien bereits 800 Reiter in Mecklenburg eingetroffen, weitere sollen in Pommern an Land gehen. In Hamburg halte man den Kaiser für verloren und erwarte einen baldigen Frieden.[2]
[1] Am 15.6. hatte Carl Gustav erfahren, dass an eine Heirat mit Christina nicht mehr zu denken war. FINDEISEN Christina, S. 49: „Im Beisein des Grafen Magnus de la Gardie, seines Schwagers und damaligen Günstlings Christinas, und Bischof Johan Matthiäe kämpfte Karl Gustav um sein ›Recht‹, hielt Christina den Jungmädchenschwur vor, pochte als heimlicher Verlobter der Königin auf Eheversprechungen. Christine bedingte sich damals weitere Wartezeiten und Prüfungen aus, war nun nur noch bereit zu versprechen, keinen anderen als den Pfalzgrafen zu ehelichen, bot ihm statt dessen die Thronfolge und Würde eines Erbprinzen an, angesichts ihrer Jugend kaum sonderlich tröstend für den, der mehr wollte als warten ! Christina soll verärgert abgewinkt haben, als Karl Gustav vor beiden Zeugen versicherte, er wäre nur hier in Schweden, weil er auf Christinas Ehegelübde vertraue“.
[2] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1143.