Bothwell, John; Major [ – 17.10.1631] Bothwell[1] stand 1631 als Major im Regiment des Sir James Ramsey.
Monro berichtet über die Einnahme Würzburgs[2] am 15.10.1631 und den ersten Sturm auf die Festung Marienberg am 17.10.: „Nachdem S. M. Schweinfurt[3] eingenommen und besetzt hatte, marschierte er nach Würzburg weiter, und als er vor der Stadt ankam, forderte er sie zur Übergabe auf. Darauf schickten sie Vater Ogleby, den Abt des Schottenklosters in Würzburg, hinaus, damit er für die Bürger mit S. M. über die Kapitulation [15.10.; BW] verhandle. S. M. gewährte ihnen in allen Punkten den gleichen Kapitulationsvertrag, wie er für Erfurt[4] abgeschlossen war. Als der Vertrag unterzeichnet war, ritt S. M. am selben Tag in die Stadt ein, an dem unsere Heeresgruppe aus Karlstadt[5] ankam und am Abend noch zwei Meilen von Würzburg entfernt war. Die Stadt hatte kapituliert, aber die Festung weigerte sich, auch nur ein Wort über einen Vertrag anzuhören, und von den Festungswerken aus begannen sie, die Armee S. M. mit ihren Kanonen zu belästigen. Wo immer unsere Leute gingen oder standen, innerhalb und außerhalb der Stadt, auf beiden Seiten des Mains, sie wurden erbarmungslos mit Kanonen beschossen, so daß es nun auf beiden Seiten Ernst wurde, denn S. M. hatte Nachricht bekommen, daß Tilly, der sich mit dem Herzog [Karl IV.; BW] von Lothringen vereinigt hatte, mit einer 50 000 Mann starken Armee heranmarschiere, der Festung beizustehen. S. M. beschloß daher, seinen Zeitvorsprung auszunützen. Der König hielt es für nötig, entweder die Festung schnell einzunehmen, oder es ganz bleiben zu lassen. Die Festung war aber sehr stark und lag außerhalb der Stadt auf einem Berg. Als sich die Soldaten dorthin zurückgezogen hatten, hatten sie einen Bogen der Mainbrücke herausgebrochen, um den Übergang S. M. über die Brücke unterhalb der Festung zu verhindern. Die Brücke war die einzige Möglichkeit hinüberzukommen, aber die Festungswerke beherrschten die Brücke, so daß nicht ein einziger Mann ohne Lebensgefahr hinüberkommen konnte, weil die ganze Brücke völlig frei unterhalb der Festung lag. In einer Höhe von fast sechs Faden[6] über dem Wasserspiegel hatte man eine lange Planke über den zerstörten Brückenbogen gelegt, so daß es für jeden Mann Glückssache und lebensgefährliches Wagnis war, über diese Planke zu gehen. Selbst tapfere Offiziere und Soldaten wären eher auf die Mündung einer Kanone zugestürmt, als über diese Planke zu laufen, selbst wenn keine Gefahr durch die Musketen und Kanonen des Feindes bestanden hätte. Aber der feuerte wütend auf die Brücke herab, um die Soldaten S. M. am Übergang zu hindern, und tatsächlich wurden gleich am Anfang zwei tapfere Gentlemen unserer Nation, ein Brüderpaar, auf der Brücke getötet, nämlich Major Bothwell von Sir Ramseys Regiment, und sein Bruder“.[7]
[1] MURDOCH, SSNE ID: 1841.
[2] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[3] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[4] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[5] Karlstadt [LK Main-Spessart], HHSD VII, S. 343ff.
[6] Ca. 11 m.
[7] MAHR, Monro, S. 147f.