Wolkenstein, Meinrad Matthias Freiherr von; Kapitän [ – August 1626 vor Göttingen] Wolkenstein stand als Kapitän in ligistischen Diensten.
Am 23.3.1622 bedankte sich Karl Freiherr von Wolkenstein bei Maximilian I. von Bayern, dass der Herzog seinen Vetter Meinrad Matthias bei der Armee unterhalten und Generalleutnant Anholt empfehlen wolle. Inzwischen habe er sich, da Anholt nicht zu erreichen gewesen sei, an Tilly gewandt, der sich erboten habe, den Vetter zu sich zu nehmen und bei nächster Gelegenheit zu einem Befehl zu befördern. Bis zu dieser Beförderung bitte er für seinen Vetter um den Unterhalt der Soldaten.[1]
Wolkenstein war dem Sturm auf Münden[2] am 9.6.1626 „mit zwey kugeln in die linke seiten“ verwundet worden,[3] möglicherweise, als der als Konstabel fungierende Mündener Asmus Teufel von der Brücke her, die Ligisten das Brückentor gerade öffneten, aus einer mit Kugeln und Radnägeln geladenen Kanone auf die Eindringlinge feuerte und in der Nacht über die Werra nach Göttingen[4] entkommen konnte.[5]
Angeblich wurde seine Achsel zerrissen, als der Pulverturm nach der Einnahme in die Luft flog, sein Leutnant starb. In der Hannover’schen Chronik heißt es, es sei „der Freyherr und Capitain von Wolkenstein durch eine Achsel geschossen“ worden.[6]
Der Zeitzeuge Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 26.7. [a. St.] fest, dass er bei der Belagerung Göttingens gefallen ist: „Der Herr von Wolkensteig, Hauptmann unter den Zuegen [? BW] Tilli, ward vor Göttingen und außer der Stadt erschossen“.[7]
[1] DAMBOER, Söldnerkapitalismus, S. 194.
[2] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.
[3] Staatsarchiv Darmstadt D 6 Nr. 41/3 (Ausfertigung): Willkühn an Georg II. v. Hessen-Darmstadt, Münden, 1626 VI 02/12. LOTZE, Münden, S. 74.
[4] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.
[5] LOTZE, Münden, S. 72; RETZMANN, Eroberung, S. 10; ausgestaltet v. Hermann Löns in seinem gleichnamigen Gedicht.
[6] JÜRGENS, Chronik, S. 416.
[7] SCHLOTTER, Acta, S. 13. Wolkensteig ist einer der zahlreichen Transkriptionsfehler in dieser Edition.