Steinbach, Leonhard von; Generalproviantmeister [ – ] Steinbach stand 1632 als Generalproviantmeister unter Baudissin in der schwedischen Armee.
„Im Auftrage von Baudissin, der bei Linz[1] 8 000 Mann gesammelt hatte, richtete General-Proviantmeister Leonhard von Steinbach am 7. Dezember 1632 an die Stadt Andernach[2] die Aufforderung zur Übergabe, wobei er den Bewohnern die Belassung ihrer Religion und der alten Privilegien versprach (Staatsarchiv Koblenz, Akten Kurköln, Bd. II, S. 251). Da die Stadt die Verhandlungen hinzog, beschoß Oberst Hans=Christoph v. Burgsdorf Andernach mit sechs Geschützen, eroberte die Stadt in der Nacht vom 16. zum 17. November und überließ die Stadt und das Minoritenkloster den Soldaten zur Plünderung. Am 20. November wandte sich der Stadtrat an seinen Landesherrn, den Kurfürsten von Köln,[3] um Hilfe, da Baudissin 4 000 Reichstaler in barem Geld und 8 000 Reichstaler in Wechseln gefordert hatte. Um die Bezahlung zu erzwingen, ließ Oberst Josias von Rantzau 12 Bürger ins Hauptquartier nach Linz und über Lahnstein[4] und Bingen[5] nach Hanau[6] bringen. Erst als mit Hilfe des Kaufmanns Lucas Pottgießer in Köln[7] die 4 000 Reichstaler zur Entschädigung herbeigeschafft worden waren, wurden die Geiseln im April 1633 freigegeben“.[8]
[1] Linz am Rhein [Kr. Neuwied]; HHSD V, S. 207f.
[2] Andernach [Kr. Mayen]; HHSD V, S. 12f.
[3] Vgl. FOERSTER, Kurfürst Ferdinand von Köln.
[4] Lahnstein [Rhein-Lahnkreis].
[5] Bingen; HHSD V, S. 43ff.
[6] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.
[7] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[8] MÜLLER, Schwedische Soldaten; online verfügbar unter: http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1962/hjb1962.49.htm.