Schlammersdorff [Schlammerstorff] auf Plankenfels und Hopfenohe, Balthasar Jakob von; Generalmajor [ – 10.12.1637 Metz] Schlammersdorff [ – 10.12.1637 Metz[1]] auf Plankenfels[2] und Hopfenohe[3] war Obristleutnant und Landrichter von Auerbach[4] [1615-1621], Besitzer von Hopfenohe, General in dänischen, dann in schwedischen Diensten. Verheiratet war er mit Eva von Wiesenthau, der Witwe des Sigmund von Waldenfels.
Möglicherweise hat er sich im September 1614 in Heidelberg[5] aufgehalten[6] und hatte in anhaltischen Diensten als Stallmeister am Böhmischen Krieg teilgenommen. Er war vergeblich von Friedrich V. zu Maximilian I.[7] gesandt worden, um zwischen beiden zu vermitteln.[8] Er kämpfte 1620 als Obristleutnant in der Schlacht am Weißen Berg,[9] war angeblich einer der besten Offiziere des böhmischen Ständeheeres[10] und sorgte beim Rückzug der geschlagenen böhmischen Ständetruppen für einen geordneten Übergang des Fußvolkes über die Moldaubrücke in Prag, während sein Vetter, Hauptmann Sigmund Thomas von Schlammersdorff, bekannt als der „schwarze“ Schlammersdorff, der später bei der Einnahme von Landsberg am Lech[11] im April 1633 hausen sollte, gefangen genommen und nach Straubing[12] gebracht wurde.
Schlammersdorff hatte sich nach der Schlacht am Weißen Berg zu dem Söldnerführer Ernst von Mansfeld[13] nach Pilsen[14] durchgeschlagen, kam von dort aus am 4.12. nach Amberg[15] zurück und wurde zu dem aus Prag geflohenen Friedrich V. von der Pfalz entsandt. Er soll auf der Suche nach Friedrich V. am 9.1.1621 bei grimmiger Kälte, welche die Brunnen und sogar den Bosporus bei Istanbul zufrieren ließ, von Amberg über Breslau,[16] Küstrin[17] nach Wolfenbüttel,[18] wo er am 8.2.1621 auf den Winterkönig traf, und wieder zurück nach Amberg geritten sein.[19]
„Im Frühling des Jahres 1621 marschirte die bayrische Armee, nach der Einnahme von Elbogen[20] (6. Mai), womit der böhmische Krieg sein Ende erreichte, gegen den, den Krieg auf eigene Faust weiterführenden Grafen von Mansfeld, bei Waidhausen[21] in der Oberpfalz mit seiner aus 20 000 Mann bestehenden Armee ein verschanztes Lager bezogen hatte. Tilly[22] stellte sich mit ungefähr 14 000 Mann zu Fuß und 4000 Reitern bei Rosshaupten[23] auf, wo nach verhergegangenen nutzlosen Gefechten am 16. Juli das wichtigste Gefecht stattfand. Es dauerte 10 Stunden und kostete die Ligisten an Todten und Verwundeten 570 Mann.[24] Unter den 33 Gefallenen des Regiments Baur befand sich auch der als tüchtiger Kriegsmann bekannte Oberst Jakob Baur von Eyseneck und der Hauptmann Berlichingen. Baur fiel übrigens nicht der Spitze seines Regiments, sondern bei einer Rekognoszierung, die er – wie der Oberstlieutenant seines Regiments Wolf Dietrich Truchsess [v. Wetzhausen; BW] an den Bischof von Würzburg [Johann Gottfried v. Aschhausen; BW] berichtete – zu Pferde vornahm, ‚welches sonst bei der Soldatesca wenig gebräuchlich’.
Baurs Pferd mit schönem rothsammtenen Zeug und Sattel, eine Beute aus dem königlichen Stalle zu Prag, lief ins feindliche Lager. Die Leiche des Obersten sollte von Eger,[25] wo sie einbalsamirt worden war, nach Würzburg[26] verbracht werden. Durch die Bewohner Egers hievon verständigt, überfiel der Oberstlieutenant Schlammersdorf und der Hauptmann Post mit 400 Musketieren und 60 Pferden in einem benachbarten Walde den Condukt und brachte die Leiche nach Waldsassen.[27] Nur mit Schwierigkeiten gelangte die Familie in Besitz derselben“.[28]
Sein genaues Todesjahr ist umstritten.
Er war Mitglied in einem von Johann Ernst I. (der Jüngere) Herzog von Sachsen-Weimar am 21.7.1621 im Lager von Waidhaus[29] gestifteten Militärordens.[30]
Schlammersdorff wurde zusammen mit Philipp Reinhard von Solms und Hans Georg von Peblis mit der Defension der Oberen Pfalz beauftragt. Er erhielt auch die Erlaubnis zur Anwerbung von 1.000 Mann zu Fuß und bezog eine Dienstwohnung in Amberg.[31]
1621 wurde er geächtet. Auf der „Schwarzen Liste“ des Münchner Rates und zum neuem Landrichter in Neunburg vorm Wald[32] ernannten Dr. Leuker (18.12.1623) stand auch Schlammersdorff, der 1623 einen Aufstand in der Oberen Pfalz und in Böhmen zu organisieren versuchte. Der oberpfälzische Adel warb Soldaten für ihn an; an der Grenze wurden sie in Bereitschaft gehalten. Waffen und Munition wurden in Nürnberg,[33] dem Bankplatz Mansfelds, angekauft und in den Landhäusern Nürnberger Patrizier hinterlegt. Bei passender Zeit sollten sie in die Obere Pfalz gebracht werden. Die endgültige Bezahlung sollte aus der Landschaftskasse erfolgen. Bei Beginn des Aufstandes sollten Böhmen in die Obere Pfalz einfallen und die Landbevölkerung in jene Ortschaften flüchten lassen, die mit den verhassten bayerischen Truppen besetzt waren. Dann sollten des Nachts die Soldaten überfallen und getötet werden. Gleichzeitig wollten Schlammersdorff und Mansfelds Obrist von Wurmbrand mit den angeworbenen Söldnern und die Grenze gehen und sich zunächst Waldsassens[34] bemächtigen. Das Kommando der Truppen in der Oberen Pfalz sollte Peblis übernehmen, das Landvolk sollte Neumarkt,[35] Sallern,[36] Cham[37] und Pleystein[38] besetzen. Als Führer der Pleysteiner sollte der ebenfalls auf Leukers „Schwarzer Liste“ stehende Wolf von Wildenstein fungieren.[39] Scheitern sollte dieser Plan jedoch an der Niederlage Christians von Braunschweig bei Stadtlohn,[40] der fehlenden Unterstützung Mansfelds für den „tollen Halberstädter“ und der Unzuverlässigkeit ihres Verbündeten Bethlen Gábor.
Bis 1624 hielt sich Schlammersdorff noch in der Nähe der von Maximilian I. zwangsrekatholisierten Oberen Pfalz auf,[41] um dann in die Dienste Christians IV. von Dänemark[42] zu treten. An dem verlorenen Gefecht bei Seelze,[43] bei dem auch Obentraut fiel, scheint er ebenfalls teilgenommen zu haben. Zwei Tage nach der Schlacht war er in Hannover[44] erschienen, um gegen Bezahlung Lebensmittel für seine Truppen zu erwerben. In der Hannover’schen Chronik heißt es: „Den 27. Oct. Als dieses also, wie gemeldet, zu Rahthause tractiret, ist der Herr von Schlammersdorff, Obrister Wachtmeister, in die Rahtstube kommen, hat urgiret Resolutionem mit Ja oder Nein. Weil Tilly[45] marchirete, und er mit den Königschen Soldaten (deren 10 Fahnen zwischen Höringhausen[46] und der Neuenstadt hielten) nirgends wüßte zu bleiben, müßte wieder zurücke auf den einen oder andern Event, bat durch Gott Einquartierung zu nehmen. Es sollte alles königlich gehalten werden, es wäre die Capitulatio vollenzogen von J. Majestät. Dieselbe hat er auch offeriret und ist gleichstimmig befunden worden mit E. E. Rahts Concept, offerirte auch zugleich des Tilly Schreiben, so er gestriges Tages an den Raht gethan und neben dem Tillischen Trompeter von denen Königschen Dragonern aufgefangen und intercipiret worden. Fragte darauf, ob man wollte Tillische Guarnison einnehmen. Solch Tillisch Schreiben ist in pleno verlesen, darin er begehret, seine Guarnison einzunehmen.
Darauf hat nicht so viel Zeit indulgiret werden können E. E. Raht, daß sie einen Schluß gemacht hätten. Der Kaufmann hat sich so bald resolviret, bey dem Könige zu leben und zu sterben. Die Gemeinde und Aembter haben sich resolviret, lieber und ehe Königsche als Tillische einzunehmen. Ist also tumultarie zugegangen, ohne gewissen Schluß.
Ihro Gnaden der Herr von Schlammersdorff hat sich beklaget, daß wegen des dilatirens die Nohtdurft nicht wäre anhero geschicket worden, man möchte vorerst die Nohtdurft folgen lassen, sollte alles richtig bezahlet werden. Offerirte so bald an Gelde 500 Reichsthaler den Kammerherren, versprach theuer und hoch, bey dieser Stadt aufzusetzen Leib und Guht. Darauf ist es gangen wie es gewollt, und hat man sich in Gottes gnädigen Schutz befohlen.
Den 27. Oct. ist Tilly wieder auf gewesen, hat einen Theil seines Volkes über die Leine nach den Freyen gesandt, mit dem andern Volke ist er wieder hinter den Linderberg[47] marchiret, man vermeinte, daß sein Intent gewesen wäre, die Königschen im Ambt Blumenau[48] von dieser Seiten der Leine zu umringen und beyderseits zu überfallen und ihre Quartiere aufzunehmen. Immaßen dann dem von Schlammersdorff auch davor gegrauet, als er auf dem Rahthause die Einquartierung so hart urgiret, seine Völker, welche bey Höringhausen im Felde hielten, in salvo zu bringen.
Tilly aber hat sich Nachmittags wieder auf dem Linderberg begeben und sich daselbst bis gegen Abend sehen lassen, Parteien abgefertigt, die mit den Königschen Dragonern, so in Linden[49] Quartier gehabt, zu Felde am Berge bis vor die Ihmenbrücke chargiret.
Diesen Tag sein 10 Fahnen Königsches Volk unterm Herzog [Johann Ernst, BW] von Weimar von Höringhausen her ankommen um 8 Uhr des Morgens, haben eine Stunde oder etliche gehalten zwischen den Garten im Fahrwege nach der Neustadt. Gegen Mittag, als der von Schlammersdorff vom Rahthause wiederkommen, sein sie über die Neustadt marchiret und haben sich auf den Brand vor dem Leinthor begeben, haben 4 kleine Feldstücke mit sich geführet, die sie auf den Steinweg nach der Ihmenbrücke gepflanzet, dieselben unter die Tillischen nach dem Linderberge abgefeuret, aber keinen sonderlichen Schaden gethan, es haben sich aber gleichwohl die Tillischen Truppen auseinander geben, und ist ein Reuter mit einem rohten Mantel im andern Schuß gestürzet, die Kugeln haben sich meistentheils über den Berg geschlagen und sollen unter dem Tillischen Volke, so hinter dem Berge gehalten, Schaden gethan haben.
Gegen den Abend hat Tilly sich nach Ricklingen[50] begeben und auf Wrampen Hofe quartiert, die meiste Armee aber ist weiter hinauf nach der Nordmühle marchiret und des Orts, haben in und hinter dem Ricklinger Holze und hinter der Nordmühle ein Feldlager geschlagen, und hat sichs diesen Tag zu einer gefährlichen Meutination und Aufruhr angelassen. Von den 10 Königschen Fahnen sein diesen Abend mit dem Thorschließen 3 Fahnen, viertehalb hundert stark, unter dem Obrist [Philipp v. der; BW] Lippen in die Stadt genommen, zwar wider E. E. Raht und der meisten Bürger willen, und haben die Nacht auf dem Walle unter dem blauen Himmel auf dem Walle beym Baginen-Thurm gelegen“.[51] [21.11.1625] „Es ist auch der Obriste Wachtmeister Herr von Schlammersdorff herein kommen nomine des Herrn Generals und gesaget dem Herrn Bürgermeister: Es ließen Königl. Majestät und I. F. G. Herr General E. E. Raht salutiren und erinnern, was wegen Königl. Sorgfältigkeit und Anmuhtung, insonders der Reuter Einquartirung halber vorgangen, daß nun E. E. Raht dargegen Motiven eingewandt, befünden dieselben zwar erheblich und wären dahero nicht gemeinet, der Stadt etwas Unthunliches anzumuhten, besondern vielmehr alle gute Beforderung zu bezeigen in einem und anderm. 1. Wollte demnach der Herr General gern verstendigt sein und wissen, vorerst, wie viel Adelige und Geistliche Personen, auch frembde Bürger und Bauren von außen herein wären, um gute Nachrichtung zu haben. 2. Ob wir wohl vermeinten, daß Tilly sich sollte weggemacht haben, so hätte er doch an den Grenzen 60 Cornet Reuter und 21 Fahnen Fußvolk liegend. Trüge derowegen Königl. Majestät Vorsorge, daß die Stadt in Feindes Hand gerahten möchte, als es andern Städten gangen, und weil man insonders Reuter nicht entrahten könnte, würde begehret, Reuter insonders einzunehmen. Was dieserwegen begehret würde, wäre der Capitulation nicht zugegen, weil dieselbe vermöchte, daß auf Nohtfall mehr herein genommen werden sollten. Man möchte die getreue Warnung vorlieb nehmen.
Darauf ist geschlossen, daß nicht rahtsam mit dem Herrn General in Tractaten sich einzulassen, man bliebe schlecht bey der Capitulation, man hätte erhebliche Motiven, so nicht zu recensiren nöthig. Ist also dem Herrn General die weitere und Reuter-Einquartierung den 21. Nov. ganz denegiret, welches : F. G. heftig verdrossen.
Es hatte auch die Ritterschaft inmittelst erinnern lassen E. E. Raht durch ihren Quaestorem und Landrentmeister Jobst Rusten, daß I. Königl. Majestät hierum wohl nichts wissend sein möchte, sondern der Officirer urgirend wäre. Da es nöthig, erböten sie sich, jemand an Königl. Majestät mitzusenden. Designationem derer herein salvirten Personen zu übergeben, wäre bedenklich, weil dergleichen Commando dem Herrn General noch nicht zustünde“.[52] 1626 nahm Schlammersdorff an der Schlacht bei Lutter am Barenberge[53] teil.
Erwähnt wird Schlammersdorff auch während der Kriegereignisse im Herzogtum Mecklenburg.
„Die Herzoge von Meklenburg geriethen durch das Einrücken der Dänen inzwischen in eine verzweifelte Lage. Man hatte nicht die Macht ihnen Widerstand zu leisten; aber Adolf Friedrich hatte auch nicht den Willen sich von dem Könige Christian von Dänemark offen los zu sagen. Denn die protestantische Sache wollte er nicht verlassen, während seine Stände, unter dem Einflusse des vormals meklenburgischen, jetzt kaiserlichen Raths Husanus sich offen für vollen Gehorsam gegen den Kaiser aussprachen. Bernhard von Weimar,[54] damals dänischer Oberst, rieth den Herzogen, ihre ganze Landschaft aufzubieten; aber sie beschlossen am 17. April [1627; BW] bei einer Zusammenkunft auf dem Gute Herzberg,[55] ‚daß es nicht rathsam wäre; denn die Unterthanen von Husano so eingenommen wären, daß sie zwar wohl kommen und uns pariren möchten’, schreibt Adolf Friedrich, ‚aber zu fechten sich verwegern würden und uns also seltsame conditiones anmuthen würden’. Am 21. April, bei einer abermaligen Begegnung der Herzoge zu Herzberg, ‚da hat er’ – der anwesende dänische General=Wachtmeister B. J. von Schlammerstorf – ‚publice zwar schlechte resolution bekommen; in secret haben mein Bruder und ich uns versprochen, ihme allen Vorschub und guten Willen zu erweisen’. Adolf Friedrich sandte dem Könige von Dänemark auch Pulver und Lunten; und am 5. und 6. Mai hat der Herzog zu Neustadt ‚alles, was zu Fortsetzung [der] Defendirung dieses Landes von Nöthen gewesen, mit Slamerstorf abgeredet’.[56]
Der Schweriner[57] Dompropst und Ratzeburger[58] Domherr, Otto von Estorf [1566 – 29.7.1637], berichtet in seinem „Diarium belli Bohemici et aliarum memorabilium: „Majus. Nachdem die Tillische Brandenburg[59] vnd Havelberg[60] eingenohmen vnd ihnen also einen Paß vf Magdeburg[61] eröffnet, als hatt der König durch Slamerstorfen, Obristen Wachtmeister, den Domb zue Halberstadt[62] wieder eingenohmen vnd Havelberg in Brand schießen lassen, hat gleichwohl die Tillischen dadurch nicht austreiben können, sondern haben sich new wieder darin verschanzet“.[63]
„In den ersten Tagen des Septembers wurde der größte Teil der dänischen Truppen verladen, die noch bis zuletzt die Umgebung Wismars[64] mit Raubzügen heimgesucht hatten, so u. a. den Hof Steffin und ganz besonders wieder den Blumenhof. Auch der Markgraf ging mit zu Schiff. Nur noch einige Tausend Mann blieben auf Pöl[65] unter dem Obristen Baltasar Jakob von Schlammerßdorff (auch Schlammerstorff) zurück; gegen diese setzten sich dann die Arnimschen Truppen langsam in Bewegung; am 14. September zogen sie an Wismar vorbei“.[66]
„Am 20. September [1627; BW] mußten die Dänen nach mehrfachen Sturmangriffen der Kaiserlichen den Brückenkopf bei Strömkendorf[67] aufgeben; sie verbrannten die Brücke hinter sich und zogen sich auf die letzte große Schanze auf Pöl zurück. Vom 22. bis 24. kamen dann abermals gegen hundert Schiffe an, auf denen die Truppen allmählich nach Dänemark eingeschifft wurden. Doch kurz vorher kam es noch zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen der Stadt und dem Obristen Schlammerstorff. Wismar hatte den Kaiserlichen zu ihrem geplanten Übergang nach Pöl Bretter und Boote geliefert; um weitere Unterstützungen zu verhindern, legte sich ein dänisches Kriegsschiff unmittelbar neben den großen Baum (bei den Alten Schweden) und sperrte den Hafen. Unglücklicherweise kamen nun in diesen Tagen vier vollbeladene Bergenfahrer zurück. Den Schiffern wurde nicht einmal, wie sie gebeten hatten, erlaubt, unmittelbar am großen Baum neben dem Kriegsschiff anzulegen und ihre Waren in Prähme[68] umzuladen, sondern sie mußten dänische Truppen an Bord nehmen und nach Dänemark befördern. Hier wurden sie überdies mit ihrer Ladung auch weiter von Schlammerstorff als Pfand für 1000 Reichsthaler festgehalten, die ihm angeblich das Land Mecklenburg noch schulde“.[69]
1627 war Schlammersdorff Generalmajor und Kommandeur eines dänischen Korps, das mit der Verteidigung Mecklenburgs beauftragt war. Schlammersdorff ging erst gegen die Havel vor, besetzte Havelberg, musste aber vor Tilly und Fürstenberg zurückweichen und wurde im Oktober/November durch Wallenstein[70] gänzlich verdrängt. Der schottische Kriegsteilnehmer Monro[71] erinnert sich: „Wir setzten unseren Marsch nach Ruppin[72] fort, wo wir weitere Befehle von Generalmajor Schlammersdorff erhalten sollten. Wir bekamen den Befehl, uns vor der Stadt in Schlachtordnung aufzustellen, dann würde der Generalmajor kommen und uns besichtigen. Seine Absicht war, die Stadt unter Kontribution zu bringen, und wenn sie nicht wollte, sie mit der Einquartierung durch unser Regiment zu schrecken. Als er sein Ziel erreicht hatte, wurden wir in den Dörfern ins Quartier gelegt, damit wir uns drei Tage ausruhen könnten, denn unser Ziel war, nach Schlesien weiterzumarschieren“.[73] […] „Nachdem wir acht Tage in Ruppin geblieben waren in der Absicht, uns für unseren Weitermarsch nach Schlesien auszuruhen, wo wir uns mit der dortigen Armee vereinigen sollten, sorgte Gott, der durch seine Vorsehung alles zu unserem Besten wendet, dafür, daß wir nicht nach Schlesien zu marschieren brauchten, denn die Armee dort wurde geschlagen und zum Weichen gebracht, wobei nur wenige davonkamen. Nach seinem Sieg zog der Feind zu uns herab, und nachdem er die Elbe überquert hatte, war uns der Rückzug zur Armee des Königs in Holstein abgeschnitten, da alle Wege durch die Truppen des Feindes besetzt waren. So blieb für unsere Armee keine andere Möglichkeit mehr als der Rückzug an die Ostsee, wo wir zu unserem Schutz die Insel Poel besetzen konnten, bis S. M. Schiffsraum für uns bereitgestellt hätte, um uns nach Holstein zu transportieren. So erhielt die ganze Armee den Befehl, mit größter Schnelligkeit zum Sammelplatz zu marschieren, wozu Perleberg[74] ausersehen war. Nachdem wir dort alle zusammengekommen waren, zählte die Armee beinahe 10 000 Mann zu Fuß und zu Pferd. Sie war wohlversehen an Artillerie und Munition, wie es einer Armee dieser Stärke entsprach. Aus Angst vor dem Feind führte uns unser Marsch in größter Eile bei Tag und Nacht nach Wismar. Wir befürchteten nämlich, wir hätten nicht genügend Zeit, unsere Armee in Verschanzungen in Sicherheit zu bringen, bevor der Feind heranrückte. Aber unsere Angst war unbegründet, denn wir kamen rechtzeitig an und verschanzten uns in einem Lager vor der Insel Poel, eine Meile[75] von Wismar entfernt. An der Zufahrt zur Insel erbauten wir eine Zugbrücke und befestigten sie auf beiden Seiten mit Schanzen und Redouten. Hier lagen wir fünf Wochen, bis S. M. Schiffraum zur Überfahrt nach Holstein bereitgestellt hatte. Und da wir fürchteten, widrige Winde könnten uns lange auf der Insel festhalten, denn es war schon Herbst, brachten wir Korn und Vieh aus dem davorliegenden Gebiet auf die Insel, und zwar soviel, daß es genügt hätte, uns den ganzen Winter ausreichend zu versorgen.
In diesem Lager hatten wir Überfluß an Fleisch und Getränken, waren aber mäßig mit Brot und Salz versehen, so daß einem Soldaten in zehn Tagen nur ein Pfund Brot hätte zugeteilt werden können, wenn er nicht Korn von den Feldern genommen hätte. Unsere schottischen Hochländer nannten es das Fleischlager. In der Tat waren unsere Männer vom Fleisch so angeekelt, daß sie einen ganzen Ochsen einfach unberührt am Boden liegenließen und nur sein Fell nahmen, das sie für eine Kanne Bier pro Fell eintauschten. Und zuletzt hatten sie auch vom Hammelfleisch genug, so daß sie nur Kopf und Füße eines Tieres aßen, die sie zusammen mit Weizen kochten, den sie von den Feldern genommen hatten.
In dieser mißlichen Lage erwies sich die Stadt Wismar uns gegenüber als sehr unhöflich und erlaubte nicht, uns mit irgendwelchen Dingen zu helfen, die sie gegen Bezahlung hätte hergeben können, sondern sie beleidigte mit ihrem Stolz unsere Offiziere und ihre Diener, die in die Stadt gekommen waren, um Lebensnotwendiges einzukaufen“.[76] […] „Wir verbrachten fünf Wochen in diesem Lager und trafen während dieser Zeit Vorbereitungen für den Transport der Armee nach Holstein. Dabei sahen wir, wie die Streitkräfte des Kaisers,[77] die aus Schlesien gekommen waren, sich mit der Armee Tillys vereinigten und damit so stark wurden, daß sie uns jede Möglichkeit abschnitten, auf dem Landweg nach Holstein zu gelangen. So waren wir gezwungen, unsere Armee einzuschiffen, um nach Heiligenhafen[78] [Ankunft 19.9. oder 20.9.1627; BW] und von dort zur Oldenburger[79] Enge in Holstein zu kommen, wo wir beabsichtigten, in Sicherheit liegenzubleiben, bis sich der Rest der Armee S. M. mit uns vereinigt hätte. Unser Armee bestand zu dieser Zeit aus 8 000 Mann zu Fuß und zu Pferd, ohne die Truppen, die wir auf der Insel unter dem Befehl des Generalmajors Schlammersdorff zurückgelassen hatten“.[80] „Bei der Reorganisation der schottischen Truppenteile“, so Monro, „erhielt ich von S. M. die Weisung, meine Befehle von Generalmajor von Schlammersdorff entgegenzunehmen, der damals in Odense[81] sein Hauptquartier hatte. Unmittelbar nachdem die Offiziere abgereist waren, befahl er mir, mein Quartier nach Assens[82] zu verlegen, wo wir auch Wache hielten, weil er jenen Teil des Landes durch die Operationen des Feindes für sehr gefährdet hielt. Dort geriet ich bald in Streit mit dem Major des Reiterregiments des Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW], dem angeblich in der Garnison die Befehlsgewalt zukam. Dies hatte Reibereien zwischen unseren Soldaten und den Reitern zur Folge, so daß es in mehreren Zusammenstößen, zu denen es in der Garnison gekommen war, auf jeder Seite drei oder vier Tote gab. Um diese Querelen abzustellen, kam der Generalmajor mit einigen weiteren Offizieren nach Assens und hielt einen Kriegsrat, in dem die Angelegenheit verhandelt wurde. Der Major der Reiterei wurde daraufhin in eine andere Garnison versetzt, und Rittmeister Cratzenstein kam dafür mit seinen Leuten nach Assens, wo das Kommando in der Garnison mir übertragen worden war. Trotz allem hielt die Feindschaft zwischen uns und den Reitern noch lange an, bis der Rheingraf selbst seinen Offizieren befahl, jene frechen Reiter exemplarisch zu bestrafen, die sich nicht mit dem ganzen Schottenregiment kameradschaftlich vertrügen. Von diesem Zeitpunkt an brach das Eis, und wir lebten etwas ruhiger, solange ich dort war, was aber nicht lange dauerte“.[83]
„Um Neujahr 1628/29 wurde die Ladung eines der Schiffe für 2303 Rtlr. 42 Schillinge in Lübeck[84] verkauft und der Erlös zur Befriedigung Schlammerstorfs verwandt. Diesem hatte Wismar sogar eine Obligation ausstellen müssen, um nur zu verhindern, daß ihr auch alle anderen Schiffe, die den Dänen in die Hände fielen, fortgenommen wurden ! Erst zu Lübeck wurde 1629 der Stadt wieder freier Handel mit Dänemark und Restitution der Schiffe und Güter, die ihren Bürgern abgenommen waren, zugesichert). Als auch dann noch Schlammerstorf jeden Wismarschen Bürger, den er in seine Gewalt bekäme, zu hängen drohte, wurde ihm auf Wengerskys Anordnung durch Altringer[85] ein gleiches Schicksal angekündigt, wenn er nicht seine Drohungen unterließe“.[86]
Schlammersdorff trat später in die Dienste Gustav II. Adolfs. 1629 war er als schwedischer Agent in Nürnberg tätig.
Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[87] erwähnt seine Einquartierung in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 14. April [24.4.1632; BW] ein Oberster Lieutenant Heinrich Balthasar von Schlammersdorf unter des Obersten Hanns Ernsten von Dermou [Thermo; BW] mit 30 schwedischen Soldaten zu Keula[88] Quartier genommen eine Nacht“.[89]
„Anfang Juni 1632 mußte Truchseß [v. Wetzhausen; BW] den Oberbefehl über die fränkischen Kreistruppen an den schwedischen Generalwachtmeister und nürnbergischen Generalleutnant Balthasar Jakob von Schlammersdorff abgeben (Heilmann II, S. 350). Die Aktion gegen Kronach[90] wurde in der Folge nicht mehr von Truchseß koordiniert – ein Umstand, der einiges an Konfusion in der Vorbereitung und Durchführung des Kronacher Vorhabens erklärt. Das Debakel von Wolf Dietrichs eigenen Regimentern vor Pegnitz[91] am 8. Juni machte dann jegliche weitere Unterstützungsvorhaben zunichte. Die fränkischen Reiterregimenter Truchseß (unter OL Johann von den Brinken), Jaroslav Schaffmann, Wilhelm von Goldstein und Paul Khevenhiller kämpften übrigens alle bei der Schlacht an der alten Veste[92] bei Zirndorf[93] im August und September 1632 gegen die Truppen Wallensteins, wo namentlich die Regimenter Truchseß erneut erhebliche Verluste erlitten (Fronmüller, S. 43; Soden I, S. 85).[94]
Schlammersdorff wurde im September 1632 nach dem Abzug der schwedischen Armee in Nürnberg zurückgelassen. Monro schreibt: „Nach den Kampfhandlungen der vorausgegangenen Tage hatte S. M. der Armee befohlen, sich vor dem kaiserlichen Lager zu verschanzen. Da der Feind sich nicht bereit zeigte, eine Schlacht zu riskieren, und da auch der Mangel an Lebensmitteln auf beiden Seiten so groß wurde, beschloß der König, Nürnberg mit vier Regimentern zu besetzen, das Schottenregiment Monro of Fowlis war eines davon, und dem Generalmajor von Kniphausen den Befehl über die Schweden, dem Generalmajor von Schlammersdorff den Befehl über die Bürgertruppen zu erteilen. Reichskanzler Oxenstierna wurde von S. M. zum Oberbefehlshaber über alle ernannt“.[95]
„Balthasar Jacob von Schlammersdorff war ursprünglich Landrichter in Auerbach in der Oberpfalz. Vor 1620 hatte er sich bereits in kurpfälzische Dienste begeben und Soldaten für die böhmische Ständearmee geworben. Um 1630 scheint Schlammersdorff in brandenburgische Dienste gewechselt zu sein, jedenfalls war er im Oktober 1631 brandenburgischer Kommandant in Neustadt an der Aisch[96] und stand unter der Bestallung des Kreisobristen Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach. Als Nürnberg Ende 1631 mit der Werbung von 10 Fähnlein besoldeter Knechte begann, wurde ein Kriegsrat gebildet, der aus den drei Obristen Balthasar Jakob von Schlammersdorff, markgräflicher brandenburgischer Landeshauptmann zu Neustadt an der Aisch, Claus Conrad Zorn von Bulach, Rat und Amtmann zu Uffenheim[97] und dem Obersten Johann von Leubelfing bestand. Im Januar 1632 bekam Schlammersdorff, der mittlerweile Generalleutnant des Landgrafen Wilhelm von Hessen geworden war, das Angebot der Stadt Nürnberg, in die Dienste der freien Reichsstadt zu treten. Nürnberg hatte sich gerade von dem Grafen Heinrich Wilhelm von Solms und dem Obersten von Bulach getrennt, sodaß die Stadt nahezu ohne militärische Führung dastand. Schlammersdorf nahm das Angebot an. Er erhielt den Titel eines Generalleutnants sowie das Generalkommando über die Truppen der Reichsstadt und eine jährliche Bestallung von 1200 Reichstalern. In Diensten der schwedischen Krone stand Schlammersdorf im Range eines Generalwachtmeisters, in welcher Funktion er Anfang 1632 auch das Oberkommando über die fränkischen Reichstruppen übernahm. (Looshorn V, S. 463; Soden I, S. 35, 94, 127, 169; Heilmann II, S. 350)„.[98]
Am 4.11.1632 besetzte Schlammersdorff Hartenstein,[99] darauf Neuhaus a. d. Pegnitz[100] und zog sich über Betzenstein[101] wieder nach Nürnberg zurück. „Der schwedische Generalstatthalter Graf Kraft von Hohenlohe hatte Ende November 1632 den Befehl erhalten, die um Nürnberg von den kaiserlich-ligistischen Truppen besetzten Durchgangsstraßen wieder zu öffnen. Er traf sich nun mit dem nun mit dem nürnbergischen General Schlammersdorf in Rothenburg, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Auf Vorschlag Schlammersdorffs wurde Claus Hastver mit dieser Aufgabe betraut. Dieser hatte sich mittlerweile in Nürnberg schon einigen Respekt erworben, da der Rat der Stadt noch im November befahl, dem Oberst Hastver in Zukunft das Prädikat ‚Herr‘ zu geben, anstatt des bisherigen ‚Euch‘ und ‚Ihr‘. Hastver hatte zu diesem Zeitpunkt schon das Kommando über größere Truppenkontingente der Nürnberger Besatzung, denn am 4. Dezember befand sich Hastver in Ansbach,[102] von wo er um den Proviant für 2000 Mann und um 3 Stücke Geschütz mit der notwendigen Munition bat. Sein Plan war, das ansbachische Städtchen Herrieden[103] einzunehmen.
Am 13. Dezember hatte er die Stadt bereits eine Woche belagert und zwei Geschütze davor ‚zu Schanden gemacht‘. Trotzdem bat er den in Ansbach befindlichen General Schlammersdorff um Erlaubnis zur Fortsetzung des angefangenen Werkes und um Zusendung zweier halber Kartaunen. Diese konnten jedoch vorerst nicht bewilligt werden, da die zu ihrem Transport benötigten Pferde nicht zur Verfügung standen. Als die Geschütze endlich auf den Weg gebracht wurden, kam am 17. Dezember die Nachricht, daß die Hohenlohische Kavallerie vor Herrieden vom Feinde angegriffen worden sei. (Soden I, S. 490-493). Die Angriffe gingen auf das Konto des damals noch in kurkölnischen Diensten stehenden Obristwachtmeisters (Majors) des Eynattischen Reiterregiments Johann von Werth, der in Eichstätt[104] unter dem Kommando Johann Philipp Cratz von Scharfensteins lag und in der Nacht des 16. Dezember in aller Stille herangerückt war. Das Reiterregiment Hohenlohe wurde dabei völlig überrascht und verlor 5 Standarten“.[105]
Am 23.12. marschierte Schlammersdorff von Nürnberg ab, kam über Pottenstein[106] am 27.12. nach Betzenstein, nahm am anderen Tag morgens um drei Uhr Gößweinstein[107] und plünderte systematisch alle im Bamberger Gebiet liegenden Dörfer aus. Nach Oxenstiernas[108] Meinung gegenüber Nürnberger Ratsherrn im April 1633 war er zwar ein ‚guter, ehrlicher Mann, der es redlich meine, aber er wäre gar zu verzagt und sehe Gefahr, wo keine wäre’ “.[109]
„Am 23. April besetzte Bernhard Neuburg an der Donau.[110] Die Besatzung war abgezogen und die Bürger schickten dem Herzog die Schlüssel der Stadt entgegen. Hier kam es in der Folge zu Meutereien in den Armeen Bernhards und Horns. Die Unzufriedenheit war einerseits durch rückständige Soldzahlungen verursacht, wurde jedoch vorrangig durch die Obristen und hohen Offiziere genährt, welche hofften, auf diese Weise ihre Forderungen bei dem schwedischen Reichskanzler durchzudrücken. Eine treibende Kraft in diesem Aufstand war der schwedische Obrist Joachim Mitzlaff. (Chemnitz II, S. 100). Bedingt durch diese Situation begab sich Ende April der Feldmarschall Gustav Horn zu Verhandlungen zum schwedischen Reichskanzler Oxenstierna nach Frankfurt[111] (ebd. S. 104)„.[112]
„Unterdessen kam Feldmarschall Horn mit seiner gesamten Armee vor Augsburg[113] an. Die Truppen sollten in Bayern einfallen und es verheeren, ‚wie dieses nit allein schon lang vorher ausgesprengt und in Lutherischen Zeitungen gelesen worden, sondern auch die gemeinen Soldaten, die unsere Wacht oder sunst bekannt gewesen, därften es wagen, von den weltlichen Münchner und Landshuter[114] Geiseln Briefe an ihre Frauen zu begehren, so sie fleißig überantworten wollen, da sie zuverläßig in kurzer Zeit München und Landshut einnehmen werden‘. Im folgenden erzählt Sigl, daß immer wieder mit Beutegut beladene Wägen in die Stadt gefahren seien, und er in der Ferne den Rauch niedergebrannter Höfe und Dörfer habe aufsteigen sehen“.[115]
„Wir hatten den Obristen Claus Hastver Anfang April 1633 in Ansbach verlassen. Von dort hatte er dem Rat von Nürnberg die Eroberung von Herrieden und Eschenbach[116] mitgeteilt. Nun befand er sich in Neustadt/Aisch und wollte sein Regiment auf Befürwortung Bernhards gerne wieder nach Nürnberg verlegen. Für den Rat stand hingegen, nachdem die unmittelbare Gefahr für die Stadt angewendet worden war, plötzlich wieder die Kostenfrage im Mittelpunkt. Er erklärte sich lediglich bereit, die bereits vorher in der Stadt stationierte Kompanie unter dem Major Affleck wieder aufzunehmen. Dies war jedoch jedoch für Hastver nicht akzeptabel. Er forderte die Aufnahme seines kompletten, aus 8 Kompanien bestehenden Regiments in Nürnberg und berief sich auf den Befehl des schwedischen Reichskanzlers Oxenstierna. Aufgrund der unklaren Situation befahl Herzog Bernhard dem Oberst Hastver, vorerst einmal die Entwicklungen abzuwarten und sein Regiment nach Neustadt zu kommandieren. Von dort begehrte Hastver auch für seine schwangere Frau in Nürnberg ein freies Quartier (Soden II, S. 68/69).
Das Verhältnis Hastvers zu dem Nürnberger Generalmajor Schlammersdorff verschlechterte sich zusehends. Anfang Mai 1633 beschwerte sich Hastver, der noch in Neustadt a. d. Aisch residierte, beim Rat der Stadt Nürnberg über die Behandlung seiner dort liegenden Kompanie durch Schlammersdorff. Dieser ‚schleppe das hier liegende Hastver’sche Volk hin und her zu seinen angestellten Jagden, wie auch zu Convoyierung seiner Rüstwagen, Fische und Haberfuhren‘. Die Offiziere, welche sich widersetzten, würden ungebührlich bedroht. Der Nürnberger Rat stellte sich noch Ende Juni bezüglich dieser Einquartierungen schwierig, wurde aber schließlich von Herzog Bernhard und Reichskanzler Oxenstierna zum Unterhalt der einzigen noch in Nürnberg verbliebenen Hastver’schen Kompanie bewegt. (Ebd. S. 78, S. 170).
Um den geplanten Zug der schwedisch-protestantischen Armee nach Regensburg[117] weiter voranzutreiben, beschloß der schwedische Feldmarschall Gustav Horn die Eroberung von Neumarkt. Bereits Ende März hatte die Stadt Nürnberg durch den Abgesandten Jobst Christoph Kreß den schwedischen Truppen bei einem solchen Unternehmen in der Oberpfalz die Unterstützung durch Truppenkontingente unter dem Generalmajor Schlammersdorff zugesagt (ebd. S. 89). Am 25. Juni brach Horn mit einem Teil der Armee vom Feldlager in Donauwörth[118] auf (Bernhard befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade bei Oxenstierna in Heidelberg,[119] um wegen der Zahlungsforderungen seiner Regimenter zu unterhandeln). Unterwegs überfiel Horn bei Beilngries[120] ein Geschwader Reiter und Kroaten, welche die Festung Wülzburg[121] von Ingol[d]stadt[122] aus verproviantiert hatten. 150 Kroaten wurden niedergemacht und 300 Pferde mit Sätteln und Pistolen erbeutet. Am 27. Juni kam Horn mit 16.000 Mann zu Roß und Fuß vor Neumarkt an, worin 6 Kompanien vom kaiserlichen Regiment Montecuccoli und eine Kompanie vom bayerischen Reiterregiment (Hans Wolf) von Salis lagen. Von Nürnberg forderte Horn zur Unterstützung täglich 38.000 Pfund Brot, mehrere Geschütze und Munition.
Der Generalmajor Schlammersdorff traf am 29. Juni mit den Hastver’schen Truppen und 2 halben Kartaunen vor Neumarkt ein, welche noch am selben Abend vor der Stadt aufgepflanzt wurden. Man ließ die Garnison durch einen Trommelschläger zur Übergabe auffordern, welcher jedoch von der Besatzung erschossen wurde. Hierauf ließ Horn die ganze Nacht mit Stücken auf die Stadtmauern spielen und Bresche schießen. Alles war zum Sturm bereit und die Soldaten so erzürnt, daß man sie kaum vom Stürmen abhalten konnte. Am Morgen des 30. Juni ergaben sich die Belagerten auf Gnade und Ungnade. Das Fußvolk stellte sich bei den Belagerungstruppen unter.
In den folgenden Tagen hatte die Bevölkerung der Umgebung stärkste Repressalien zu erleiden. Einzelne Abteilungen der um Neumarkt liegenden Armee streiften bis Roth[123] und ‚verwüsteten alles, verdarben, zerschlugen und nahmen alles, was sie an Brot, Hausgeräten etc. fanden, plünderten alles aus, rattelten [raitelten;[124] BW] Manns- und Weibspersonen, ja sogar Kinder, rissen ihnen den Mund auf, gossen Mistpfütze ein, schlugen, verwundeten und mißhandelten sie jämmerlich und glaubten hierdurch den armen Leuten Geld abzupressen‘. Am 3. Juli brach die Armee von Neumarkt wieder auf und hinterließ eine Spur des Jammers und der Verwüstung. Am 5. Juli war man in Weißenburg,[125] von wo Horn einen erfolglosen Versuch auf die Veste Wülzburg machte, und am 9. Juli zog die Armee wieder in die verschanzten Stellungen bei Donauwörth ein. In Neumarkt blieb der Oberst Hastver mit seinem Regiment zurück. Der General Schlammersdorff nahm am 1. Juli 1633 die Huldigung im Namen des Feldmarschalls Horn entgegen. Am gleichen Tage wurde der Oberst Hastver zum Kommandanten der Stadt Neumarkt bestellt, welche Stelle er nun über ein Jahr innehaben sollte. (Chemnitz II, S. 157ff.; Soden II, S. 192ff.; Heilmann II, S. 416)“.[126]
[1] Nach ENGERISSER, Von Kronach S. 128, Anm. 3 (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung), bereits 1635 in Metz verstorben, wo er auch begraben wurde; vgl. auch von-schlammersdorff.de/pages/biografien.htm; nach anderen 1634 ist er bereits verstorben; siehe wikipedia, Art. Schlammersdorf.
[2] Plankenfels [LK Bayreuth].
[3] Hopfenohe, ehemaliger Ort [LK Amberg-Sulzbach].
[4] Auerbach; HHSD VII, S. 41f.
[5] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[6] KREKLER, Die Handschriften, S. 118.
[7] Vgl. ALBRECHT, Maximilian I.
[8] WESTENRIEDER, Sämmtliche Werke 2. Bd., S. 146f.
[9] 8.11.1620: Maximilian I. von Bayern schlägt das böhmische Ständeheer unter Christian I. von Anhalt. Friedrich V. von der Pfalz geht nach Den Haag in die Niederlande. Vgl. KREBS, Schlacht.
[10] KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld, S. 273, Anm. 401.
[11] Landsberg a. Lech; HHSD VII, S. 385f.
[12] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.
[13] Vgl. KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.
[14] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[15] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[16] Breslau [Wroclaw]; HHSSchl, S. 38ff.
[17] Küstrin [Kostrzyn]; HHSD X, S. 441ff.
[18] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[19] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 17f.
[20] Elbogen [Loket, Bez. Falkenau]; HHSBöhm, S. 133f.
[21] Waidhaus [LK Neustadt/Waldnaab]; HHSD VII, S. 781.
[22] Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[23] Rozvadov [Bez. Tachov].
[24] Der Schweriner Dompropst und Ratzeburger Domherr, Otto von Estorf [1566 – 29.7.1637], berichtet in seinem „Diarium belli Bohemici et aliarum memorabilium“; DUVE, Diarium belli Bohemici et aliarum memorabilium S. 17: 16. Julii hatt der von Mansfeldt in der Oberpfalz die Würzburgischen vnd Bambergischen Kriegsvölker geschlagen vnd zertrümmert, daß neben dem Obristen Bauer vber 1000 Soldaten geblieben.
[25] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[26] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[27] Waldsassen [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 785ff.
[28] HOLTZ, Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich von Holtz, S. 22f.
[29] Waidhaus [LK Neustadt/Waldnaab]; HHSD VII, S. 781.
[30] HEERMANN, Beytrag, S. 334.
[31] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 19.
[32] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.
[33] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[34] Waldsassen; HHSD VII, S. 785ff.
[35] Neumarkt; HHSD VII, S. 505f.
[36] Sallern-Gallingkofen, heute Stadtteil von Regensburg.
[37] Cham; HHSD VII, S. 124ff.
[38] Pleystein [LK Vohenstrauß]; HHSD VII, S. 589f.
[39] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 41.
[40] Stadtlohn; HHSD III, S. 69ff.; 6.8.1623: Niederlage Christians von Braunschweig-Wolfenbüttel gegen Tilly. Zwei Drittel von den 15.000 Mann Christians fielen oder gerieten in Gefangenschaft. HAPPES Zahlen [I 42 r: 8.000 Tote; mdsz.thulb.uni-jena.de] sind zu hoch. Im weitverbreiteten Kupferstich „Warhafft vnd eigentlicher Bericht / was massen Hertzog Christian von Braunschweig Armada den 6. Augusti 1623. im Stifft Münster auffs Häupt erlegt“ (1623) [Germanisches Nationalmuseum Nürnberg HB 1780], ist allerdings von etlichen 1000 Toten und über 9.000 die Rede. Nach Tillys Bericht jedoch fielen an die 6.000 Mann oder waren geflohen, viele wurden aus Rache von den Kroaten abgeschlachtet: „300 [Dragoner] von der Art hat, wie ich glaube, unsere Truppe bei Stadtlohn wie Schweine abgeschlachtet, denn sie brauchen nicht so sehr geschont zu werden“, hieß es in Tillys Protokoll über die Schlacht bei Altenoythe. 4.000 wurden gefangen genommen, darunter fünfzig höhere Offiziere Christians und sein Verbündeter, Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar, dessen Allianz der Patrioten aller Stände die „deutsche Libertät“ vor dem Dominat des Hauses Habsburg hatte retten sollen. Der kaiserliche Obristleutnant Ilow hatte Wilhelm einem Leutnant abgekauft und dem Kaiser übergeben lassen, die kaiserliche Belohnung betrug 1.200 Rt. Militärhistorisch muss der Hauptanteil am Sieg Gallas zugeschrieben werden. Die ligistischen Truppen hatten etwa 1.700 Mann verloren, während sechzehn Kanonen, darunter neue, von Moritz von Oranien entwickelte Modelle, und fast alle Munitionsvorräte, 85 Fahnen und zwei Silberwagen erbeutet werden konnten. Während der Flucht der Braunschweigischen war zudem einer der Pulverwagen explodiert, was das allgemeine Durcheinander nur noch verstärkt hatte. FLIEGER, Schlacht bei Stadtlohn; OER, Schlacht bei Stadtlohn.
[41] Vgl. HÖGL, Die Bekehrung der Oberpfalz; HÖGL, Des Kurfürsten Maximilian Soldaten.
[42] Vgl. HEIBERG, Christian 4.
[43] Seelze; HHSD II, S. 425. 4.11.1625: Tilly besiegte dänische Truppen unter Generalleutnant Michael Obentraut und Herzog Friedrich von Sachsen-Altenburg, der auf der Flucht getötet wurde.
[44] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[45] Vgl. KAISER, Politik; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast; JUNKELMANN, Tilly.
[46] Herrenhausen [Stadt Hannover]; HHSD II, S. 223ff.
[47] Linden [Stadt Hannover]; HHSD II, S. 298f.
[48] Blumenau, heute Ortsteil von Wunstorf/Region Hannover.
[49] Linden (Stadt Hannover); HHSD II, S. 298f.
[50] Schloss Ricklingen [Kr. Neustadt a. Rübenberge]; HHSD II, S. 416f.
[51] JÜRGENS, Chronik, S. 384f.
[52] JÜRGENS, Chronik, S. 392f.
[53] 27.8.1626: Sieg der kaiserlichen Truppen unter Tilly über das dänische Heer unter König Christian IV. und seine protestantischen Verbündeten, die bis auf die Herzöge von Mecklenburg von ihm abfielen. Die Dänen verloren etwa 6.000 Mann, 2.500 gerieten in Gefangenschaft. Zu Beginn der Schlacht waren beide Armeen etwa 19.000 Mann stark. Die genauen Verluste sind nicht mehr feststellbar. Die Dänen dürften etwa 4.000 Tote und Verwundete, 3.000 Gefangene, etwa 100 Fahnen und Standarten, dazu die gesamte Artillerie und einen Großteil ihrer Bagage verloren haben. LAHRKAMPS Angaben, Bönninghausen, S. 246 (8.000 Tote), liegen eindeutig zu hoch. Das zeitgenössischen Flugblatt »Kurtze[r] vnd einfältige[r] […] Bericht« spricht von 6.000 Toten und 2.000 Gefangenen. Tillys Verluste lagen wohl deutlich unter 1.000 Mann. MELZNER, Schlacht bei Lutter am Barenberge; VOGES, Schlacht bei Lutter am Barenberge; VOGES, Neue Beiträge, Chronik; KLAY, 27./17. August.
[54] Vgl. JENDRE, Diplomatie und Feldherrnkunst.
[55] Herzberg [LK Parchim].
[56] WIGGER, Die Festung Pöl, S. 28f.
[57] Schwerin; HHSD XII, S. 114ff.
[58] Ratzeburg [Kr. Herzogtum Lauenburg]; HHSD I, S. 216f.
[59] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.
[60] Havelberg [Kr. Westprignitz/Havelberg]; HHSD X, S. 217ff.
[61] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[62] Halberstadt [LK Harz]; HHSD XI, S. 169ff.
[63] DUVE, DIARIUM BELLI BOHEMICI ET ALIARUM MEMORABILIUM 2, S. 5.
[64] Wismar [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 133ff.
[65] Poel [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 83f.
[66] WIEGANDT, Wismar im Dreißigjährigen Kriege, S. 16.
[67] Groß Strömkendorf, heute Ortsteil von Blowatz [LK Nordwestmecklenburg].
[68] Prahm: eine flache Fähre (Prahmfähre) zum Übersetzen von Menschen, Vieh und Wagen. Er war eines der kleinsten Schiffe, das Waren transportierte, und besaß, im Gegensatz zu den üblichen bäuchigen Transportschiffen, einen schnittigen Rumpf und ähnelte den schmalen Schiffen der Wikinger. Die Prahme waren meistens auf die Handelsgüter Holz und Salz spezialisiert und nahmen dadurch eine Außenseiterrolle im Transportwesen ein. [wikipedia]
[69] WIEGANDT, Wismar im Dreißigjährigen Kriege, S. 17.
[70] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein (ab Februar 2012 auch in dt. Übersetzung).
[71] Vgl. generalrobertmonro.com [in Bearbeitung].
[72] Ruppin [Land u. Kr.]; HHSD X, S. 343f.
[73] MAHR, Monro, S. 37.
[74] Perleberg [Kr. Westprignitz/Perleberg]; HHSD X, S. 308ff.
[75] 1 geographische Meile = 7, 420 km.
[76] MAHR, Monro, S. 38f.
[77] Vgl. BROCKMANN, Dynastie.
[78] Heiligenhafen [Kr. Oldenburg]; HHSD I, S. 107f.
[79] Oldenburg in Holstein; HHSD I, S. 199ff.
[80] MAHR, Monro, S. 40.
[81] Odense [Fyns A, Fünen]; HHSDän, S. 151ff.
[82] Assens [Fyns A, Fünen]; HHSDän, S. 16f.
[83] MAHR, Monro, S. 53.
[84] Lübeck; HHSD I, S. 153ff.
[85] Vgl. HALLWICH, Gestalten aus Wallenstein’s Lager II. Johann Aldringen.
[86] WIEGANDT, Wismar im Dreißigjährigen Kriege, S. 23.
[87] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.
[88] Keula [Kyffhäuserkreis].
[89] HAPPE I 228 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.
[90] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.
[91] Pegnitz [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 577.
[92] Alte Veste [Gem. Zirndorf, LK Fürth]; HHSD VII, S. 14. 3./4.9.1632: vergeblicher Sturm Gustavs II. Adolf auf Wallensteins befestigtes Lager bei Zirndorf und Schlacht an der Alten Veste, 18.9. Abzug Gustavs II. Adolf.
Vgl. MAHR, Wallenstein vor Nürnberg; MAHR, Schlacht.
[93] Zirndorf [LK Fürth].
[94] ENGERISSER, Von Kronach, S. 91 (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[95] MAHR, Monro, S. 191.
[96] Neustadt a. d. Aisch [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 512f.
[97] Uffenheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 758.
[98] ENGERISSER, Von Kronach, S. 127ff.
[99] Hartenstein [Ortsteil von Velden/LK Nürnberger Land].
[100] Neuhaus a. d. Pegnitz [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 504.
[101] Betzenstein [LK Bayreuth], HHSD VII, S. 90f.
[102] Ansbach; HHSD VII, S. 26ff.
[103] Herrieden [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 288f.
[104] Eichstätt [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 160ff.
[105] ENGERISSER, Von Kronach, S. 129f.
[106] Pottenstein [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 593.
[107] Gößweinstein [LK Pegnitz]; HHSD VII, S. 240f.
[108] Vgl. FINDEISEN, Axel Oxenstierna.
[109] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 516.
[110] Neuburg a. d. Donau [LK Neuburg-Schrobenhausen]; HHSD VII, S. 497ff.
[111] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[112] ENGERISSER, Von Kronach, S. 153.
[113] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[114] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.
[115] EBERMEIER, Landshut, S. 58.
[116] Wolframs-Eschenbach [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 827f.
[117] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[118] Donauwörth [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 147ff.
[119] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[120] Beilngries [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 79f.
[121] Wülzburg [Stadt Weißenburg i. Bayern]; HHSD VII, S. 835f.
[122] Ingolstadt; HHSD VII, S. 326ff.
[123] Roth [LK Roth]; HHSD VII, S. 634f.
[124] raiteln: zügeln, züchtigen, quälen, insbesondere foltern. Bei dieser Foltermethode wurde ein Strick um die Stirn oder den Unterleib gelegt und mittels eines Holzpflocks zusammengezogen. Am Unterleib traten auf diese Weise die Gedärme hervor. Am Kopf traten die Augen aus den Höhlen, die Kopfhaut wurde eingeschnitten und am Ende brach, so wird berichtet, die Schädeldecke. Eine zeitgenössische Beschreibung liefert der Abt Veit Höser (1577 – 1634) von Oberaltaich bei Straubing: „Diese ‚Tortur’ besteht darin, dass sie ihrem Opfer den Kopf bis zur Stirnhöhe (cerebrotinus) mit einem Bündel Seiden- oder Leinenfäden, die sie zu einer Schnur drehen, umwinden. Dabei pressen sie durch immer strafferes und strengeres Herumdrehen die Hirnschale immer fester und so lange zusammen, bis die Augäpfel mehr und mehr aus den Augenhöhlen hervorquellen und in abscheulicher Weise herausgetrieben werden“. SIGL, Wallensteins Rache, S. 151.
[125] Weißenburg i. Bayern [LK Weißenburg-Gunzenhausen]; HHSD VII, S. 799ff.
[126] ENGERISSER, Von Kronach, S. 158f.