Dambach, Bartholomäus; Obristwachtmeister [ – ] Dambach war ligistischer Obristwachtmeister im bayerischen Regiment Haimhausen.
Erwähnt wird er 1623 in Hallenberg:[1] „Des 23. Novembris (1623) ist Bartholomaeus Dambach, capitain und oberstwachtmeister von kayserlicher Mayestät des Hemheusischen regiments bestalt, neben etlichen mehr obersten umb drey uhr nachmittag mit dreihen starken compagnyen zu fuß ungefehr von tausent stark und ungefehr 40 pagasy wagen vor die statt kommen und quartir begeret, angezeigtm, daß sie mit dem volk nicht ferner kommen könten. Darauf ihnen geantwortet worden, daß solches disem armen stättlein unmuglich sey, soviel volke quartir zu schaffen, so were auch von unserm gnedigen hern landtrosten uns befelch uberschickt, kein kriegsvolk einzunemen, sie zeigten dan zuvor von ihr gnaden desen schriftlichern befelch vor. Darauf vorgemelter obristwachtmeister geantwortet, daß sie zwar uff diß stätlein kein quartir hetten, aber doch könten sie mit dem volk nicht auf der gassen und im feldte bleiben. Entlichen aber sindt sie mit diser condition auf Bromskirchen[2] zwei compagney und auf Somplar[3] ein compagney abgezogen, daß die statt inen vier faß bier, vier rinder, 1200 brodt und zehen säck haffern nachschicken solten, in erwegung derselben, zwey dorfer sie nicht alle speisen könte, auch dem obersten Valentin Schmidt [v. Wellenstein; BW], welcher zum Franckenbergh[4] sein quartier hette, nicht gern in sein quartier zogen. Dieses die statt annemen musen, seind auch zwey von den officirs solang zuruck in der statt blieben, bis selbiges abendts ihnen drey faß bier von acht omen, vier säcke hafer, 400 brodt und 300 kleine käslein neben anderer proviande an fischen und wursten zugeschickt. Für die rinder aber seind 12 reichstaler zu Bromskirchen in der pfarn dem obersten erlegt worden“.[5]
Am 7.12.1623 heißt es hinsichtlich der Kontribution der Dörfer Züschen,[6] Hesborn,[7] Liesen[8] und Braunshausen:[9] „Weil dan die dorfschaft Zuschen, Hesporn, Liesen und Braunshausen wegen voriger uncosten auf hinderlassenem befelch des hern obersten wachtmeister Dambachs viel zu steur kommen sollen und deswegen folgenten tages dieselben vier dörfer darumb ansprechen lassen, hat sich Braunshausen gutwillig erklert, das sie des nachts auf Somplar ein mutt hafer, 100 brodt und 100 knap kese alspalt dem volk zugeschickt hetten. Liesen hat auch 40 brodt, etlich riemen fleisch und keeslein uberschickt, aber Zuschen und Hesporn haben nichts contribuiren wollen. Ist derowegen der her richter zu Medebach[10] von einem erbarn rat ersucht worden, welcher befelch geben, das die bauren sich mit der statt deswegen vergleichen solten. Demnach sie aber desen gebott auch nicht achten wollen, hat die statt solches beim hern drosten Hennichen Schaden durch ein supplikation suchen mussen, welcher darauf durch ein apostil sich mit folgentem bericht erkleret: Es ist nit unbillig, das die vier hierin benenten dorfer mit zur steur komen, aber nicht höger dan zusamen zwanzig reichstaler, ist jedem dorfe fünfe, solches bei ihnen zu suchen“.[11]
[1] Hallenberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 282f.
[2] Bromskirchen [Kr. Frankenberg]; HHSD IV, S. 63.
[3] Somplar, heute Ortsteil von Bromskirchen [LK Waldeck-Frankenberg].
[4] Frankenberg; HHSD IV, S. 124f.
[5] BRUNS, Hallenberg, S. 244.
[6] Züschen, Ortsteil von Winterberg [Hochsauerlandkr.]; HHSD III, S. 814.
[7] Hesborn; Ortsteil von Hallenberg [Hochsauerlandkr.].
[8] Liesen [heute Stadtteil von Hallenberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 282f.].
[9] Braunshausen, heute Ortsteil von Hallenberg [Hochsauerlandkreis].
[10] Medebach [LK Brilon]; HHSD III, S. 500f.
[11] BRUNS, Hallenberg, S. 244f.