Druschel, N; Obrist [ – ] Druschel stand als Obrist in kursächsischen Diensten. Der Chronist Lehmann erinnert sich an ihn unter 1639: „Den 2. Martii kam der General Banér nach Mittag untter einen 3 stündlichen Nebel mit 30 Regiementern zue Roß und 1500 zue fuß, meistentheils gefangene von [Hans Wolf von; BW] Salis, und 16 stücken vor Freyberg,[1] darin den tag zuevor der Obriste Leutenandt Andreas von Haubitz [Haugwitz; BW] mit 4 Compagnien Trajonern kommen wahr, alda zue commandiren. Damit er nun Freyberg desto eher erschrecken möchte, legte er sich vor der Stadt feste und nahm eine Cavalcade für gegen Dresden[2] mit 4000 zue roß und fuß und 4 stücken, suchte die Chur-Sächsischen Regiementer um Wilzdorf [Wilsdorf; BW], welche zum theil der Churfürst uber die Elbe gelegt, zum theil zum Wiederstandt aufwartten ließe. Diese praesentirten sich und scharmutzelten mit ihm vor Dresden 3. Martii, aber Sie musten Sich an Dresden salviren und wurde in der hatz der Junge Obriste Schleuniz [Schleinitz] von Chur-Sächsischen darüber gefangen. Alß Baner wieder kam, thetn die Obristen Unger, Haubitz und Druschel einen außfall auß Freyberg und bewiesen, daß Sie sich vor ihn nicht fürchteten. In der Stadt hatten Sie gute Churage, 9 stücken und 180 doppelhacken, hielten Sich mänlich, schlugen 2 stürme ab, ließen sich des feindts dreun und 3-mahlige aufforderung nicht schrecken; obgleich uber 1000 Canonenschütze in die Stadt gangen und darvon die thurme, rondelen, Mauern und Zwinger ziemlich zerschmettert worden, Muste er doch den 21. Martii darfür ungeschaft und mit schaden abziehen, nachdem er 18 tage darfur gelegen“.[3]
[1] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.
[2] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.
[3] LEHMANN, Kriegschronik, S. 99f. Lehmann datiert nach dem alten Stil.