Obernitz, N von; Fähnrich [ – ] Der Schlesier N von Obernitz [ – ] stand als Fähnrich[1] in sachsen-weimarischen Diensten.
Der Markgröninger[2] Dekan Wendel Bilfinger, der zu Beginn der Belagerung durch die Kaiserlichen auf die Festung Hohenasperg,[3] die größte und stärkste Höhenfestung im Herzogtum Württemberg, geflüchtet war, erwähnt ihn in seinen Tagebuchaufzeichnungen unter dem10.3.1635: „Ist Cammer Recht gehalten worden über 2. Soldaten, welche über vilfältig Verbott bey Nacht ein pferd nidergewürgt und gemetzget, so dem Weinmarischen Fenderich N. von Obernitz zugehört“.[4]
[1] Fähnrich [schwed. Fänrik]: Rangunterster der Oberoffiziere der Infanterie und Dragoner, der selbst bereits einige Knechte zum Musterplatz mitbrachte. Dem Fähnrich war die Fahne der Kompanie anvertraut, die er erst im Tod aus den Händen geben durfte. Der Fähnrich hatte die Pflicht, beim Eintreffen von Generalspersonen die Fahne fliegen zu lassen. Ihm oblagen zudem die Inspektion der Kompanie (des Fähnleins) und die Betreuung der Kranken. Der Fähnrich konnte stellvertretend für Hauptmann und Leutnant als Kommandeur der Kompanie fungieren. Bei der Kavallerie wurde er Kornett genannt. Zum Teil begannen junge Adelige ihre militärische Karriere als Fähnrich. Vgl. BLAU, Die deutschen Landsknechte, S. 45f. In der brandenburgischen Armee erhielt er monatlich 40 fl., nach der „Ordnung Wie es mit der verpflegung der Soldaten“ (1630) 50 fl.
[2] Markgröningen [LK Ludwigsburg]; HHSD VI, S. 513f.
[3] Asperg [LK Ludwigsburg]; HHSD VI, S. 29ff. Vgl. SAUER, Der Hohenasperg.
[4] BILFINGER, Wahrhaffte Beschreibung, S. 253.