Laucy, N de; Obrist [ – ] Laucy soll kaiserlicher Kroaten-Obrist gewesen sein. Sehr wahrscheinlich handelt es dabei aber um Losy.
Der Erzgebirgschronist Lehmann schreibt für das Jahr 1634: „Den 27. [Oktober 1634] kam der Obrist de Laucy und der Obrist Schönnickel mit 2 Regiementern von Zwicka[1] nach Annenberg[2] und quartirten sich in die Stadt und kosteten uber 500 thl. ohne was Sie den bürgern abtrotzeten, und marchirten durch den Paß Presnitz,[3] theils durch Reitzenhein,[4] der wahr aufgehauen worden. Die Keyßerlichen fuhren mit streiffen fort und achteten der Friedenstractaten, die zue Pirn[5] gehandelt wurden, wenig, sondern bemächtigten Sich aller Päße in gebirge und fielen von allen ortten ein, es halffen nichts die Salvaguardien*“.[6]
[1] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[2] Annaberg; HHSD VIII, S. 5ff.
[3] Pressnitzer Pass: Der Pressnitzer Pass stellt eine der ältesten Pfadanlagen dar, die aus dem Zentrum Mitteldeutschlands über den dichten Grenzwald nach Böhmen führte. Sein ursprünglicher Verlauf ging von Halle (Saale) kommend über Altenburg, Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Zwönitz nach Schlettau. Hier wurde die obere Zschopau gequert. Anschließend führte der Weg über Kühberg am Blechhammer vorbei nach Weipert (Vejprty) und erreichte dann östlich schwenkend über Pleil (Černý Potok) mit Pressnitz (Přísečnice) die älteste Bergstadt des Erzgebirges. Von hier aus verlief der sogenannte Böhmische Steig vermutlich über Kaaden (Kadaň) und bis nach Saaz (Žatec). Die Passhöhe selbst befand sich auf böhmischer Seite nahe Pleil (Černý Potok) auf ca. 800 m ü. NN. Damit war der Pressnitzer Pass deutlich niedriger als die sich nach Westen hin anschließenden Pässe über Wiesenthal, Rittersgrün, Platten, Hirschenstand und Frühbuß. Dies war einer der Gründe für seine häufige Benutzung während des Dreißigjährigen Krieges. [wikipedia]
[4] Reitzenhain; heute Ortsteil von Marienberg [Erzgebirgskreis].
[5] Pirna; HHSD VIII, S. 276ff.
[6] LEHMANN, Kriegschronik, S. 79. Lehmann datiert nach dem alten Stil.