Liechtenberg, Hans Christoph von; Rittmeister [ – ] Lichtenberg stand 1623 als Rittmeister im Regiment des Herzogs Friedrich von Sachsen-Weimar in den Diensten Christians von Braunschweig.
Der Chronist Heinrich Wendt aus Osterode[1] berichtet: „H[erzog] Christians Armee hielt sich eine Zeitlang auff bey Osteroda und Benachbarten Örtern Und hat die Stadt Osteroda von solcher Armee nicht wenig ungemach und Schaden empfunden, Vornemblich aber ist die Stadt Osteroda mit H[ertzog] Friedrichen von Sachsen, Welcher unter H[ertzog] Christian über 1.000 Harqvebusirer Obrister gewesen, in große Ungelegenheit kommen, Welches also Zugangen.
Den 4. Jun[ii] 1623, Nachdem ein Corporal nahmens Caesar Pflug unter Rittmeister Hanß Christoff von Liechtenberg von Hertzog Friedrichen von Sachsen Regiment aus Osteroda nach seinem Quartier Reiten wollen, Jst Er mit der Wacht vorm Thore in WechselWorte vnd schlägerey gerathen, Welches Er dan bey Hochgedachten Obristen gar herb und diesergestalt angebracht, Alß wan Er von der Wachte, Wobey sich auch der Schuldtheiß Johannes Jsenberg soll befunden haben, angefallen und geschlagen, der Paß Jhm für die Füße geworffen, des H[ertzog] von Sachsen Regiment vor straßenReuber, Hanenfedern etc. gescholten, auch H[ertzog] Christian selbsten EhrenRührig angegriffen worden, weßwegen dan H[ertzog] Friedr[ich] an die Stadt bose Brieffe abgehen laßen Und gedrowet, solche jnjurien mit macht Zu eifern. Hat auch von der Stadt Osteroda zur Abfindung 15.000 Th[a]l[e]r begehret. Weiln aber der Rath hieran gantz unschuldig Und sich in angestalten jnqvisition die geklagten Jnjurien allerdinges nicht finden wollen Und doch der Hertzog uff der Abfindung starck bestanden, Hatt der Rath, wofern Sie seiner loß sein wollen, dem Hertzogen 2 Stück[2] Wein, 1 Pocall mit 100 Gold[gulden][3] Zugeschicket und verehret, Womit dan diese Sache uffgehoben“.[4]
[1] Osterode; HHSD II, S. 370ff.
[2] 1 Stück = ca. 1200 Liter.
[3] 1Goldgulden = 1 Rt. 4 Mgr.
[4] WENDT, Osterode, S. 401f. Wendt datiert nach dem a. St.