Longueval, Achille de, seigneur de Manicamp

Longueval, Achille de, seigneur de Manicamp; lieutenant-général [1597-3.1.1677 Paris ] Longueval war französischer mestre de camp, 1636 maréchal de camp und 1646 lieutenant-général. Er fungierte als Kommandant von Colmar.[1] Im Juni 1635 wurde die Stadt von Truppen Karls V. von Lothringen und Johanns von Werth belagert.[2]

Sein Regiment konnte beim Sturm auf die Schanzen bei Wittenweier[3] 1637 die Truppen Werths zunächst zurückschlagen: „Aber während Werths Regimenter noch auf Mainzer Territorien kampierten, war der befürchtete Rheinübergang des Herzogs [Bernhard; BW] von Weimar schon Tatsache geworden. Am 5. August [1637] meldete der Amtmann von Ampringen zu Ettenheim,[4] 400 Franzosen seien übergesetzt, weitere folgten, feindliche Reiterei halte zu Rheinau[5] ! Werth, der auf diese Nachricht seine Truppen in vierzehnstündigem Gewaltmarsch herangeführt hatte, langte am 7. August abends an, zu spät, um den Übergang des Gegners noch ernstlich zu behindern; er berichtete dem Kurfürsten, Herzog Bernhard halte mit überlegenen Kräften eine feste Stellung. Da er ohne Geschütze und ohne Schanzzeug sei, benötige er dringend Sukkurs. Die ersten weimarschen Söldner waren auf Fischerkähnen gelandet worden; am 6. August befanden sich schon 2000 Mann am anderen Ufer, die nachts hindurch an einer Befestigung arbeiteten. Am 8. gegen Mittag, als eben das Reiterregiment Caldenbach übergeführt worden war, erschien Werth mit seiner Dragonervorhut, griff sofort an, warf die Waffen zurück und machte einige Gefangene; schon setzten seine Reiter über einen Graben, der vor den Verschanzungen aufgeworfen war, als das französische Reiterregiment Manicamp den Angriff zurückwies“.[6]

[1] Colmar, Reichstadt [Ober-Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.

[2] LAHRKAMP, Werth, S. 44.

[3] Wittenweier [Kr. Lahr].

[4] Ettenheim [Ortenaukreis]; HHSD VI, S. 198f.

[5] Rheinau [Ortenaukreis].

[6] LAHRKAMP, Werth, S. 80f.