Peste, Peter
Peste, Peter; Reiter [ – ] Peter Peste [ – ] stand 1628 als Reiter wahrscheinlich in dem berüchtigten kaiserlichen Regiment Jean II. de Mérode[1]
In der Stolberger[2] Chronistik ist festgehalten: „ Den 28. hujus [April 1628; BW] kam eine Compagnie Reuter und Rittmeister Hermstein / und machte allhier Qvartier. Der Rittmeister logirte sich in Mag. Arnold Zeitfuchsens bürgerliche Wohnung ein / der Lieutenant lag bey Bürgermeister Wölnern. Der Fahnen-Juncker bey Heinrich Burckarten. Diese spielten / wie die vorigen / tägliche Hochzeit und Kürmesse / und betraf manchem die Woche zu 10. 12. Thalern. Ob aber gleich das Futter dazumahl theuer / und 1. Scheffel Hafer 12. Groschen galt / so muste doch wöchentlich dem Lieutenant 72. Scheffel gegeben werden. Unter solchen schlimmen Soldaten war sonderlich Peter Peste eine rechte Pest und Bestia, der seine Wirthe mehrentheils zur Mahlzeit bat / aber bey jedem Gericht zur Salve in die nechste Stuben-Wand schoß / und sie mit einem auf den Tisch gelegten blossen Degen zwang / gantze Humpen auszusauffen / muste auch etliche mahl sein Weib seinen eignen Urin in sich schütten. Diese Compagnie kostete in 6. Wochen 5101. Gülden“.[3]
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[1] Jean [Johann] II. Comte de Mérode-Waroux [Meroda, Merodi, Myrdo, Merodo] [1584 oder um 1589-10.7.1633 Nienburg], Sohn des Jean-Pierre de Mérode-Waroux [gest. 1633]; zunächst spanischer Soldat, kaiserlicher Hauptmann (1619), Obristleutnant (1621), Obrist (1623), Generalfeldwachtmeister (1631) u. Feldzeugmeister (1632); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; 1622 Erhebung in den Grafenstand. Vgl. HALLWICH, Merode.
[2] Stolberg [LK Harz]; HHSD XI, S. 453ff.
[3] ZEITFUCHS, Stolbergische Kirchen- und Stadt-Historie, S. 276.
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