Mützephal [Metzfall, Mitschefall, Mitschefahl, Mutschefahl, Mutzschefall, Müttschefahl, Mutzefahl], Jobst Heinrich von
Mützephal [Metzfall, Mitschefall, Mitschefahl, Mutschefahl, Mutzschefall, Müttschefahl, Mutzefahl], Jobst Heinrich von; braunschweig-lüneburgischer Obrist [ -1635] Jobst Heinrich von Mützephal [Metzfall, Mitschefall, Mitschefahl, Mutschefahl, Mutzschefall, Müttschefahl, Mutzefahl] [ -1635] stand als Obrist in braunschweig-lüneburgischen Diensten.
In der Stolberger[1] Chronistik heißt es zu 1632: „wie denn auch die Käyserliche vom Eichsfelde (da sie Duderstadt[2] eingenommen eingenommen) den 17. Augusti viel Rindvieh / Schafe und Schweine mit hieher gebracht / aber hier der Stempedischen[3] Gemeine ihr abgenommenes Vieh wieder zurück gehen lassen musten. Und ob sie gleich von hiesiger Grafschafft 20. Wagen nebst 80. Pferden forderten / wurde es doch abgewandt durch den hier einqvartirten und ihnen entgegen gehenden Herrn Major Johann Andream Sachsen, einen gar bescheidenen und verständigen Mann / welcher von dem Herrn Residenten zu Erfurt benebst etlichen 30. Soldaten / wie auch Capitainen und andern Officirern / hier einlogiret worden / die verwilligten 1103. Thaler Monats-Gelder aufzunehmen / dabey man doch von Einqvartirungen nicht befreyet blieben. Jene aber sind mit fast 30. Wagen Geschütz und etzlichen Gefangenen / sonderlich vieler Beute / hierdurch und nach Aschersleben[4] gangen / biß endlich der Käyserliche General Pappenheim / nach heuer erhaltenen herrlichen Siege der Schweden und Sachsen bey Lützen[5] / wie zuvor Tilly aufgerieben / die gesamte Ligistische Macht unterbrochen / und Chur-Sachsen mit seinen Landen gerettet wurde. Und der Herr Major Sachse wurde mit seinen Soldaten / welche der Stadt wohl 515. Gülden gekostet / gleichsam durch ein Schrecken von GOtt am 26. Septemb. so aufgejaget / daß man sich über dem stillen und plötzlichen Abschied zu freuen hatte. Denn nachdem Pappenheim Wolfenbüttel[6] entsetzet / dass Hertzog Georg mit Verlust 3000. Mann sich nach Braunschweig[7] reteriren müssen / zog der Obriste Mitschefall gedachten Tages Abends um 4. Uhr hier durch / fragte nach dem Major Sachsen / welchen er mit seiner domahligen Braut auf einer Soldaten Kindtauff antraff / mit vermelden / daß er sich wahr nehmen solte / weil der Feind allbereit auf Blanckenburg[8] streiffen thäte: darauf er gantz erschrocken alles stehn und liegen lassen / und in der nächtigen Stille mit Sack und Pack seinen Abzug beschleuniget / ohn eracht der Feind noch weit gnug von hier gewesen / und man ihm keine gute Worte deßwegen geben dürffen“.[9]
Nach seinem Tod wurde das Regiment von Obrist Tietz[10] übernommen.
[1] Stolberg [LK Harz]; HHSD XI, S. 453ff.
[2] Duderstadt [LK Göttingen]; HHSD II, S. 123f.
[3] Stempeda, heute Ortsteil von Nordhausen [LK Nordhausen].
[4] Aschersleben [Salzlandkreis]; HHSD XI, S. 23ff.
[5] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.
[6] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[7] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[8] Blankenburg am Harz [Kr. Blankenburg/Wernigerode]; HHSD XI, S. 46f.
[9] ZEITFUCHS, Stolbergische Kirchen- und Stadt-Historie, S. 289.
[10] Wilhelm (v.) Tietz, genannt v. Schlüter [Schlütter] [1601 Burgwedel-20.1.1646 Hameln], braunschweigisch-lüneburgischer Obrist; seit 1642 Mitglied Nr. 381 der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „Der Leuchtende“; CONERMANN, Die Mitglieder, S. 446f.; http://www.die-fruchtbringende-gesellschaft.de/index.php?article_id=16&wWidth=1366&wHeight=607.
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