Windelbusch, N; Major [ – ] Windelbusch stand 1632 als Major in schwedischen Diensten.
Zusammen mit Pappenheim gelang es Jost Maximilian von Gronsfeld, die konföderierten Truppen durch dessen mittlerweile wieder verstärkten Verbände – nach Einschätzung ihres glücklosen und stets nach Ausreden suchenden schwedischen Gegenspielers Baudissin „stärker als die alte Tillysche Armee“;[1] dagegen sprach Pappenheim von „einer nakenden, ohnbezahlten armada“[2] – und offensives Vorgehen zu beschäftigen. Gronsfeld, der sich bevorzugt in Geseke[3] aufzuhalten pflegte, traf bei Brakel auf vierzehn schwedische Kompanien[4] und schlug sie in die Flucht, was Baudissin, der offenbar größeren strategischen Aufgaben nicht gewachsen war und mehr auf persönliche Bereicherung aus war, in seinem Bericht allerdings genau ins Gegenteil verkehrte.[5] Nach Baudissins Aussage habe „der Feind keine Seide gesponnen, angesehen er mit Fußvolk, Stücken und Cavallerie in allem gefochten, das Feld und die Walstatt quittiren und verlassen müssen und sich über den Paß, da ihm dann nicht mehr beizukommen gewesen, retirirt; in solcher seiner Flucht (!) aber ihm 3 Stück Geschütze abgejaget und 2 Standarten wieder erobert, und also die Unserigen das Feld behalten“.[6] Das war eine bei der schwedischen Feldpropaganda durchaus übliche Methode, den Besiegten als Sieger erscheinen zu lassen.[7] Bei Dr. Jordan heißt es unter dem 24./25.9.1632: „Als der Schwedische Majeur Windelbusch mit seinen Dragonern in Brakel von Graff von Gronßfeld ufgefordert, sein darüber beede Theile zum Gefechte gekomen, daß endlich die Dragoner, denen obrist Pleß von Baudißin zum Succurs geschickt, Brakell und das Feld räumen, auch drei Corneth, so den Gronßfeldischen zue Theil worden, verlaßen müßen, wie aber die Finnen und andere mehr den Schweden succurrirt, haben jenne aus ihren Fortell weichen und drey Stück Geschütz im Stich laßen müßen“.[8]
[1] AOSB II/9, S. 800.
[2] HALLWICH, Briefe und Akten Bd. 3, S. 253ff.; 305.
[3] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.
[4] Nach FRITSCH, Tagbuch, S. 127, waren es Hessische, die von Pappenheim geschlagen worden seien.
[5] XYLANDER; ARETIN, Kriegsschriften, S. 92f.; FISCHER, Hildesheim, S. 51; SCHLOTTER, Acta, S. 55.
[6] MANKELL, Arkiv Bd. 2, Nr. 833. Staatsarchiv Hannover Cal. Br. 16/322 (Ausfertigung): Baudissin an Georg von Braunschweig-Lüneburg, Höxter, 1632 IX 16; zit. bei DROYSEN, Krieg in Norddeutschland, S. 378. Pappenheim selbst sprach dagegen v. einem Sieg; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 961, fol. 314f. (Abschrift): Pappenheim an Ferdinand von Köln, Hildesheim, 1632 X 10; auch der sächsische Gesandte Lebzelter stellte es als einen Erfolg Gronsfelds dar; Hauptstaatsarchiv Dresden Loc. 8240 FLZ 1929-33, fol. 143f. (Ausfertigung): Lebzelter an Johann Georg I. v. Sachsen, Hamburg, 1632 X 04/14.
[7] VELTZÉ, Ausgewählte Schriften Bd. 1, S. 181f.
[8] SCHLOTTER, Acta, S. 55.