Truchsess, N; Hauptmann [ – ] Truchsess stand als Hauptmann in kurbayerischen Diensten und wird teilweise mit Wolf Dietrich Truchsess von Wetzhausen verwechselt. Er war im Zuge der Rekatholisierung in der Oberen Pfalz eingesetzt.
„Grafenwöhr[1] und Pressath[2] waren schon am 3. Juli 1628 ganz katholisch, weshalb die Hofkammer die Abführung der Garnison aus diesen Orten verfügte. Waldmünchen[3] war im September noch evangelisch; nun wurde Hauptmann Truchseß mit 100 Mann dahin gelegt, welche freie Verpflegung mit den besten Getränken und die Löhne bzw. Sold von den Quartierwirten erhalten sollten. Truchseß war bei Lorenz Frank einquartiert und bekam von diesem außer reichlichem Essen und Trinken wöchentlich noch 9 fl. Er verhängte befugter Weise Strafen über die Einwohner, nahm Bier mit Gewalt weg und verlangte die unentgeltliche Lieferung von Fleisch, Fisch, Hühnern, Eiern, Schmalz, Heu und Stroh. Schon am 18. Oktober waren sämtliche Bürger von Waldmünchen mit ihren Frauen bekehrt, so daß 60 Mann von Waldmünchen weg und zu den ‚halsstarrigen Unterthanen‘ nach Winklarn[4] und Schönsee[5] gelegt wurden“.[6]
[1] Grafenwöhr [LK Neustadt a. d. Waldnaab].
[2] Pressath [LK Neustadt a. d. Waldnaab].
[3] Waldmünchen; HHS VII, S. 785.
[4] Winklarn; HHSD VII, S. 825.
[5] Schönsee; HHSD VII, S. 677f.
[6] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 64 (die umfassendste Darstellung der Kriegsereignisse in der Oberen Pfalz).