Schrimpf, Jonas; Hofagent [ – ] Der Hofagent Jonas Schrimpf schrieb am 17.6.1643 aus Wien an H. Černin: Die aus Prag eingetroffenen Nachrichten hätten in Wien nicht wenig Verwirrung gestiftet. Man treffe Vorbereitungen, um dem Feind die Stirn zu bieten. Zwei Fähnlein der Wiener Stadtgarde seien ausgerüstet worden. Die Bürger von Wien würden wohl selbst Wache halten müssen.[1]
Jonas Schrimpf schrieb am 5.8.1643 aus Wien an H. Černin: Der Feind ziehe sich von Mähren nach Schlesien zurück, die Kaiserlichen würden ihn zweifellos verfolgen;[2] am 8.8. teilte er ihm mit, am Vortag seien an die tausend Albaner zu Ross und Fuß über Wien gegen die Walachen gezogen.[3]
Am 12.8.1643 hatte Schrimpf aus Wien wieder H. Černin informiert: Aus dem kaiserlichen Feldlager in Mähren sei die Nachricht vom 6.8. eingetroffen, dass der Feind sein altes Feldlager verlassen und sich ins Gebirge zu den Walachen zurückgezogen habe, wo er genügend Nahrungsmittel finde. Laut Aussagen von Gefangenen werde er sich dort etwa sechs Wochen verproviantieren und abwarten, ob die Kaiserlichen über den Fluss Betschwa [Bečva] setzten.[4]
Schrimpf schrieb am 7.10.1643 an H. Černin: In Wien habe man gute Nachrichten über den Zug Krockows in Pommern. Der Feind solle sich angeblich bei Eulenberg[5] befestigt haben, während die Kaiserlichen noch bei Müglitz[6] lägen.[7]
[1] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 9.
[2] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 38.
[3] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 40.
[4] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 42.
[5] Eulenberg [Sovinec, Bez. Freudenthal]; HHSBöhm, S. 138f.
[6] Müglitz [Mohelnice, Bez. Mährisch Schönberg]; HHSBöhm, S. 381.
[7] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 88.