Alligretti, Fr. Cherubino; Offizier [ – ] Fr. Cherubino Alligretti stand 1634 als Offizier in kaiserlichen Diensten.
Am 15.6.1634 wandte er sich aus Pilsen[1] an Matthias Gallas:[2] Er bedaure, ihn nicht im Hauptquartier angetroffen zu haben. Die Herren in Pilsen hätten ihn aufgefordert, Gallas um die Ablösung des Kommandanten in Pilsen zu bitten. Der jetzige feiere nicht nur täglich Gastmähler mit jenen Gefangenen, sondern dulde Raubüberfälle seiner Soldaten sogar auf Priester. Der in Pilsen verhaftete Obrist Losy[3] sei ohne Existenzmittel.[4] Gallas möge sich seiner erbarmen.[5]
[1] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[2] William [Wilhelm] Graf Gall [Gaill, Gill, Galles, Gallas] de Burgo [von Burch, à Bourck, Bourg] [ -1655], kaiserlicher Obrist.
Matthias [Matteo] [di] Gallas [Galas, Galasso], Graf v. Campo, Herzog v. Lucera] [17.10.1588 Trient-25.4.1647 Wien], kaiserlicher Generalleutnant. Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[3] Peter [Pál, Petrus] Freiherr v. Losy [Losey, Loosi, Loßi, Loschi, Loschy, Lossii, de Laucy, Lohse, Logy] [ – ], kaiserlicher Obrist.
[4] Noch am 27.7.1635 schrieb Losy aus Pilsen an den Kaiser; FÖRSTER, Ungedruckte Briefe 3. Bd., Anhang, S. 27: Losy an den Kaiser, wahrscheinlich Pilsen, 23.7.1635: „Durch meiner Mißgönner falsches Vorgeben bin ich nicht allein in langwierige schwere Gefängniß gesetzt, sondern es ist mir auch vor rechtlicher Erkenntniß und Austrag der Sachen, sowohl als der meinigen als auch meiner Frau und Töchter alles das Ihrige in sequestration, welches sonsten keinen aus den Gefangenen, als mir armen Losi geschehn, gezogen worden, also daß ich und die Meinigen nichts habe, wovon ich in meiner Gefängniß und sy ein bissen Brodt nehmen können, welches um Ew. Kay. May. und Dero hochlöbliches Erzhaus Oestreich ich nicht verdient, in allergnädigster Erwägung ich auf meine spesa und Darstreckung 42000 Thlr. 20 Compagnien Croaten geworben“.
[5] TOEGEL, Der Schwedische Krieg, Nr. 919, S. 297.