Augustin, Martin; Hauptmann [ – ] Augustin war Hauptmann im Regiment Hans Heinrich von Reinach. Von ihm überliefert sein Kampfgefährte Augustin von Fritsch folgende Episode, die sich während der vergeblichen Belagerung Maastrichts[1] durch Pappenheim 1632 ereignete, und verbindet sie mit einer generellen Kritik an den spanischen Verbündeten: … „vnnd vnsern weeg nacher Masstrich gangen, dorten ein Lager geschlagen, vnd nach dem die Spannischen, welche Jenseits der Mass Ir Lager von 36000 Mann gehabt, eine schöne Schifbrückh von leichten Holz gemacht, den dritten Tag darnach haben sie vnß 10000 Mann neben 10 schöne Stückhen heryber geschickt, da in iedem Stückh 16. biß in 20 pferdt, auch in iedem einerley farb, vnnd auß dermassen schöne Pferdt gewesen, deß andern Tags vngefehr vmb 9 Uhr iß von vnsern Regimment ein haubtmann Nammens Marttin Augustin mit 300 Mann in einem hof, nechst an der Hollender Iren werckhen gelegen, komendirt worden, demselben einZuenemmen, welcher dann alsobalden darauf loßgangen, die hollender, welche nicht gar starckh darinnen gelegen, nach geringen scharmizirn herauß gejagt, wür aber sein mit der ganzen Armee vor vnsern Leger vf einen Berg gestanden, vnd dem Spil zugesehen, daryber die Hollender wider starckh außgefallen, vnsern haubtman mit Verlurst viler Soldaten herauß geschlagen, darauf vnser Generall Graf von Pappenheimb 1000 Mann vnsern haubtman zum Succurs geschickht, welche alsobalden den hof wider mit ganzem Gewalt eingenommen, vnnd alles waß sie von den Holländern erdapt, nidergemacht, vnd weiln Im vnser General wohl einbilden khönnen, daß sie wider, weiln dieser hof so nahe an Iren Werckhen, vnd nechst einen Thor gelegen, wider außfahllen, vnd sich refansiren werden, alß iß er Eylents mit vnser ganzen Armee hinunder gangen, sich vor Irem schönen hoch erbauthen werckhen, in Petali gestelt, die Spannischen Stück neben vnß Plantieren lassen, die Hollender aber sein in angesicht vnser, zu Ross vnd Fueß herauß gefallen, vnd vnsere Völckher auß vorgedachten hof Jagen wollen, welche vnser General aber in aigner Persohn mit 5 Regimentern zu Pferd entsezt, dieselben biß vf Ihr vfzühbrückhen hinein geiagt, waryber von vnß izt und nacher, da wür den ganzen Tag im Veldt under deß Feindtes stückhen, vnd wegen der Spannischen Stückh, weiln kheine Pferdt vorhanden, sondern wegen deß greulichen schiessens, ohne deren doch vill Todt geschossen worden, daruon geritten, stehen mießen, da dann zu 5 6 vnd 7 Reutter zu Zeiten von den Pferdten mit stückhen, wie ingleichen beym Fueßvolckh auch geschechen, herunter geschossen worden, vnd haben also einen heissen vnd scharpfen Tag, alß Jemalß in einer Schlacht geschechen, gehabt, ob vnß zwar neben den Spannischen Stückhen 10000 Mann hinyber geschickt worden, sein doch selbige vf vnsers Generals befelch, welcher auch an einen Schenckhel, mit einer Mußqueten Kugl gestreifft worden, nicht zu vnß hinunder, sondern vf den Berg stehen bliben, vnnd vnß zuegesehen, deßgleichen ist von der Spannischen Armee, welche doch Iren Vorgeben nach 26000 starckh gewesen, vnd Jenseit der Mass in Iren Lägern still gelegen, vnd kheinmahl für daß Läger hinauß gefürth werden, vnd wann sich die Spannischen nur mit Irer Armee ins Velt gestelt hetten, vnd dergleichen gethan, alß wann sie etwas Tentirn wolten, so weren wür verhoffentlich an Vnser seitten in daß Holländische Läger khommen, dann sie alle Ir Papage albereit yber die Mass hinyber geschickht, aber da hat Niemants vnß helffen wollen, sondern vns an Creuz hangen lassen, biß die Liebe nacht khommen, da wür dann mit grossen Verlurst Viller brafen Leuth vnnd mit spott abgezogen“.[2]
[1] Maastricht [Niederlande, Provinz Limburg].
[2] FRITSCH, Tagbuch, S. 130ff.