Axpe, Martin de; Staats- und Kriegssekretär [ – ] Axpe stand als Staats- und Kriegssekretär der Brüsseler Regierung in spanischen Diensten.
Zweyer schrieb am 12.11.1635 aus Luxemburg an Matthias Gallas: Gleich nach seiner Ankunft am heutigen Nachmittag habe ihn Graf Emden zur Audienz empfangen. Er habe Gallas‘ Auftrag ausgerichtet und der Graf habe ihm mitgeteilt, dass jene 3.000 Reiter noch nicht in Luxemburg eingetroffen seien und dass man befürchten müsse, die Infanterieregimenter würden ähnlich ruiniert sein wie die Reiterei. Wie Gallas selbst sehen werde, können die spanischen Truppen zu keiner Diversion benutzt werden; wollte er sie zu sich rufen, müsste er dies vorher bekannt gaben, da jene Truppen nicht konzentriert seien. Dem Herzog von Lothringen biete von Emden allseitige Unterstützung an; er, Z., habe den Eindruck, dass er dem Herzog nur ungern die spanischen Truppen, da jener mit seinen Soldaten angeblich unvorsichtig umgehe, worüber sich besonders seine eigenen Adligen beklagten. Im Übrigen teile der Graf Gallas‘ Ansicht, dass die Spanier noch nie zuvor eine so gute Chance hatten, den Franzosen Schaden zuzufügen, wie jetzt, dass jedoch Gallas‘ Diversion notwendig sei. Der Graf werde ihm selbst schreiben. Der Pest wegen werde sich der Kardinal-Infant nicht in Brüssel, sondern entweder in Antwerpen oder zwischen Brüssel und Löwen aufhalten.[1] Enckevort selbst teilte Gallas am 14.11. aus Brüssel mit, in seiner Audienz beim Kardinal-Infanten in Antwerpen am 12.11. sei dieser sehr gnädig gewesen und habe versprochen, ihn so bald wie möglich nach Brüssel zu schicken. Piccolomini konnte er noch nicht aufsuchen, da sich dieser noch in Jülich[2] befinde; er habe es für besser gehalten, zuerst hiesige Angelegenheiten zu erledigen und dann zu Piccolomini zu gehen. Martin de Axpe sei sehr liebenswürdig. Der Kardinal-Infant sei am 13.11. in Brüssel eingetroffen.[3] Der mittlerweile in Eschweiler[4] liegende Ottavio Piccolomini schrieb am 18.11.1635 an Martin de Axpe: Einer Nachricht von de Balançon vom 16.11. zufolge habe der Feind unter dem Vorwand, die Truppe in ihre Quartiere zu schicken, mit der ganzen Armee den Waal überschritten und rücke gegen Kleve[5] vor. Er selbst habe des Öfteren den Kardinal-Infanten davor gewarnt, dass der Feind versuchen werde, diesen wichtigen Ort zu nehmen, sobald sie beide sich mit ihren Truppen entfernten. Nach Erhalt von Balançons Meldung habe er schleunigst 3.000 Reiter hinkommandiert.[6]
[1] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 143.
[2] Jülich [LK Jülich]; HHSD III, 367ff.
[3] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 144.
[4] Eschweiler [LK Aachen]; HHSD III, 211f.
[5] Kleve [LK Kleve]; HHSD III, S. 398ff.
[6] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 146.