Bichi, Alessandro; Kardinal [1596 – 1657]
Wahrscheinlich am 8.8.1643 teilte Piccolomini dem kaiserlichen Gesandten in Venedig, Antonio Rabatta, mit, Ferdinando II. de Medici, der Großherzog von Toskana, habe 9.600 Mann und 2.000 Reiter in Bereitschaft und außerdem 5.000 Mann und 2.500 Reiter in befestigten und wichtigen Orten disloziert. Er selbst habe Pierottini nach Wien entsandt, damit er dort über die Lage in Italien referiere. Die Fürsten seien zu Friedensverhandlungen geneigt, Odoardo I. Farnese, Herzog von Parma, habe sich die Vorschläge Kardinal Bichis[1] angehört. Kleine Erfolge des Papstes könnten die Friedensverhandlungen nur erschweren. Er hoffe, Frankreich und Spanien würden ihren Vertretern genauere Anweisungen zuschicken, er selbst möchte den Standpunkt des Papstes kennen.[2]
Am 19.8.1643 hatte sich Piccolomini auch an Ferdinand von Köln gewandt: Kurz vor seiner Abreise nach Spanien könne er von hier, aus Italien, nur über zunehmend chaotische Zustände im Lande berichten. Kardinal Bichi habe Odoardo I. Farnese, Herzog von Parma, Francesco I. d’Este, Herzog von Modena, sowie Vertreter Venedigs mehrmals zu einer Zusammenkunft geladen, aber die Venezianer hätten nach dem von der päpstlichen Armee unternommenen Angriff mehrere Erfolge gegen jene errungen und würden die eroberten Plätze nun befestigen, ohne auf einen Friedensschluss zu drängen. Ähnliche Erfolge habe die toskanische Armee erzielt.[3]
[1] Vgl. auch die Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.
[2] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 43.
[3] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 52.